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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)
Autoren: Michael Poore
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sich.
    Zwei Versicherungsschläger tauchten auf. Sie erklärten, dass er entweder wie ein brave Junge im Rollstuhl fahren könne oder …
    Er fühlte sich noch nicht wieder sooo stark, also ließ er sich fahren.
    Als er vor der Tür ankam, sog er schnüffelnd die Luft ein.
    Wie ein Jäger.
    Was er jagte, war weit, weit entfernt. Es dauerte eine ganze Weile, bis er die Spur witterte. Länger, als es hätte dauern sollen. Seine übernatürlichen Kräfte waren beschränkt. Und er zog Blicke auf sich.
    Der Teufel mochte diese Art von schnellen Improvisationen normalerweise nicht, doch er hatte es eilig und war frustriert, also winkte er, und seine Limousine erschien vor ihm am Straßenrand.
    Zumindest hätte sie erscheinen sollen, aber sie tat es nicht.
    Er versuchte es erneut. Es war, als drehte man den Zündschlüssel bei entladener Batterie.
    Was war aus den dunklen Kräften geworden, die man als Teufel so hatte? Sie waren nicht verschwunden, aber sie waren verblasst. War das der Preis für Gottes heilende Hand? Für seine Rückkehr zur Erde? War es wie ein Stromausfall? Würde die Elektrizität wieder zurückkommen?
    Er nahm einen Bus nach Norden, aus der Stadt. Norden und Osten, bis der Beton zurückblieb und einer Landschaft aus Gras und Feldern wich und schließlich Bäumen zu beiden Seiten.
    Von Zeit zu Zeit sog er schnüffelnd die Luft ein, um sicher zu sein, dass er noch auf der richtigen Spur war.
    Entweder wurde die Spur schwächer, wie es bei Spuren manchmal der Fall ist, oder sein Geruchssinn starb.
    Oder beides.
    ***
    In einer kleinen Stadt nicht weit entfernt von der Küste von Massachusetts folgte er seiner Nase und stieg aus dem Bus. Er schnüffelte in der Herbstluft, die beißend kalt war, typisch für New England um diese Jahreszeit. Die Kälte machte ihm mehr aus, als es der Fall hätte sein dürfen, also erstand er in einem Secondhand-Laden eine Rodelmütze, bevor er sich von der Fährte aus der Stadt und in die Wälder führen ließ.
    Es war Memorys Fährte, erkannte er. Ein Geruch wie von brennendem Licht und Ewigkeit. Wenn er sie finden konnte, würde er in ihren Armen schlafen, bis er wieder er selbst war, und sie würden zusammenleben, bis die Erde von der Sonne verschlungen wurde.
    Es war außerdem auch Zacharys Fährte.
    Die beiden Fährten ließen ihn ahnungsvoll zittern. Warum waren sie zusammen?
    Zacharys Fährte ergab Sinn. Er wollte untertauchen, sich in der Wildnis verstecken.
    Warum hatte Memory überhaupt eine Fährte? Warum war sie nicht hier bei ihm?
    Es war besser, wenn er sich fürs Erste auf Zachary konzentrierte.
    ***
    Er hatte es nicht eilig.
    Bei Sonnenuntergang machte er ein Feuer zwischen den Wurzeln eines alten toten Hickorybaums und beobachtete zwischen den kahlen Ästen hindurch, wie die Sterne vorbeizogen.
    Es werde Licht.
    Wie er dort mit offenem Hemd lag und sich die Brust kratzte, ertastete er die Einschussnarben. Glatte, kleine Vertiefungen, wie Mondkrater.
    Er würde Zachary kochen, nach Cajun-Art, entschied der Teufel.
    ***
    Als er am nächsten Morgen erwachte, stand eine alte Frau über ihm. Sie hatte lange graue Haare und helle Augen und stützte sich auf einen langen Holzstock.
    »Morgen, Teufel«, sagte die alte Frau.
    Er kannte sie irgendwoher. Dann dämmerte es ihm.
    Es war Zacharys Mutter.
    »Mrs. Bull Horse?«, fragte er, nachdem er sich geräuspert und seine Mütze abgenommen hatte. Etwas an ihrer Haltung war Respekt einflößend. Etwas an ihr war neu, seit sie in Arizona gelebt hatte mit ihrem kranken, verkrüppelten Mann, ihrem Sohn und einer Garage voll mit einem Dutzend in Stickstoff gefrorener Leichen.
    »Komm mir nicht mit diesem Mrs.-Bull-Horse-Mist!«, schnappte sie. »Ich weiß genau, warum du hier bist, und du und ich, wir werden einen Deal abschließen, bevor du einen Schritt weiter machst. Oder ich schlage dir den Schädel mit diesem gottverdammten Stock hier ein, wenn dir das lieber ist.«
    Der Teufel mochte müde sein, und seine Teufelsbatterien mochten für den Moment tot sein, doch er hatte immer noch seinen Stolz. Er erhob sich und versuchte drohend auf sie herabzusehen.
    »Ich bin wegen deinem Sohn hier«, sagte er. »Und wegen Memory Jones.«
    »Schön«, sagte Mrs. Bull Horse. »Du bist also wegen den beiden hier. Um das zu erkennen, muss man kein Genie sein, weißt du?«
    »Sind sie bei Ihnen? Bringen Sie mich zu ihnen.«
    Mrs. Bull Horse hob drohend den mächtigen Stock.
    »Achte auf deine Manieren«, sagte sie.
    Der Teufel hätte
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