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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub
Autoren: Alfred Weidenmann
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Prominenz versammelt. Man wußte ja nicht, was da vor sich ging, und vielleicht mußte das Stadtoberhaupt geschützt werden.
    Aber dann entdeckten die meisten plötzlich die Büste in den Händen des Polizeimeisters und fingen an zu begreifen.
    Detektiv Krause betrachtete sich die Herrschaften auf der Treppe. Als er den Schokoladenfabrikanten Hugendubel entdeckt hatte, machte er einen Diener. „Ich freue mich, Ihnen die Erfüllung des erteilten Auftrages melden zu können“, sagte er ein wenig geschwollen und lächelte dabei.
    „Büste Nummer 5 zurück“, meldete Polizeimeister Kalender in militärischer Knappheit und salutierte. Dabei drückte er mit dem anderen Arm die Bronzebüste an seine Brust wie ein neugeborenes Baby.
    „Ich gratuliere Ihnen“, der Schokoladenfabrikant schüttelte Herrn Krause aus Berlin die Hand.
    „Und was war nun eigentlich los?“ fragte der erste Bürgermeister, als er seinerseits Herrn Kalender die Hand drückte.
    „Später, wenn Sie gestatten“, bemerkte der Polizeimeister und kniff geheimnisvoll die Augen zusammen.
    „Später ...“, wiederholte Detektiv Krause wie ein Echo.
    Und dann zeigte er auf Herrn Kalender. „Der Herr Kollege ist übrigens am Erfolg der Aktion genauso beteiligt.“
    „Sehr freundlich“, erwiderte Herr Kalender höflich.
    „Darf ich Sie bitten, mit mir zu kommen“, bat jetzt der erste Bürgermeister. Er zeigte zur Treppe und ging voraus.
    „Die geklaute Fünf ist wieder da! Die geklaute Fünf ist wieder da!“ brüllte der kleine Sputnik, als die Herren jetzt auf dem Podium des Musikpavillons erschienen und für den ganzen Kurpark sichtbar wurden. Und jetzt begriffen auch die letzten Bürger von Bad Rittershude, was passiert war. Man applaudierte und rief:
    „Bravo!“
    „Die Fünf!“ schrien die Glorreichen Sieben im Chor.
    Das Orchester spielte wieder einmal einen dreifachen Tusch, und Polizeimeister Kalender hob die Büste mit dem Gesicht von Corny Treutlein so hoch, wie es eben möglich war.
    „Liebe Freunde“, rief der erste Bürgermeister. „Unserem verehrten Polizeimeister Kalender und dem bekannten Detektiv Krause aus Berlin ist es gelungen ...“
    „Eigentlich eine Affengemeinheit“, bemerkte Karlchen leise. Aber immer noch laut genug, so daß die übrigen Glorreichen Sieben und Hauptschriftleiter Kubatz ihn hören konnten.
    „Mir kommen gleich die Tränen“, meinte der kleine Sputnik und putzte sich die Nase.
    „Ich fühle mit Ihnen, meine Herren“, sagte Herr Kubatz. Er ließ wieder einmal eine kleine Tabakwolke in die Nacht steigen.
    Der erste Bürgermeister hatte inzwischen natürlich weitergesprochen. Jetzt gab er vor allen Leuten dem Polizeimeister und Herrn Detektiv Krause noch einmal die Hand.
    „Die Abstimmung kann also morgen stattfinden, und das verdanken wir diesen mutigen Männern.“
    „Die Fünf!“ brüllte Karlchen Kubatz. Aber da im gleichen Augenblick die Leute wieder applaudierten, blieb der Ruf ohne Wirkung.
    „Ich gratuliere“, war in diesem Augenblick eine laute Stimme zu hören. Sie hätte einem Opernsänger gehören können. Aber sie gehörte dem Südamerikaner Salvatore Ambrosi, der sich jetzt wie ein Eisbrecher durch die Menschen drängte. Er hatte Oliver Nachtigall entdeckt, der zusammen mit Corny Treutlein auf einer Parkbank stand, um besser sehen zu können.
    „Ich freue mich!“ lachte Herr Ambrosi. Er kam mit ausgestreckten Armen und schüttelte seinem Konkurrenten die Hände.
    „Das finde ich nun wieder prima“, gab Karlchen Kubatz zu. Und dann brüllte er noch einmal: „ Es lebe die Nummer fünf!“
    Dieses Mal hörte man ihn bis hinüber zum Musikpavillon und bis zur jodhaltigen Mineralquelle.
    Ein paar Minuten später gingen dann im Kurpark die Lichter aus, und das Feuerwerk wurde abgebrannt.
    Das städtische Kammerorchester spielte dazu einen Wiener Walzer.

Bad Rittershude kommt wieder in seinen alten Trott

    Als Polizeimeister Kalender kurz vor Mitternacht nach Hause kam, saß seine Frau noch im Wohnzimmer am Tisch. Sie hatte allerdings schon geschlafen.
    „Da bist du ja endlich“, sagte sie. Es dauerte eine Weile, bis sie lächeln konnte. Sie hatte sich nämlich noch nicht daran gewöhnt, daß ja alles überstanden war und daß sie keine Angst mehr zu haben brauchte.
    Frau Kalender nahm ihren Mann in den Arm und gab ihm einen Kuß. „Reden wir nicht mehr davon“, schlug sie vor.
    Einverstanden“, nickte der Polizeimeister. „Im übrigen habe ich einen Hunger, der sich sehen
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