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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub
Autoren: Alfred Weidenmann
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wieder einmal die ganze Stadt auf den Beinen. Pünktlich um zwanzig Uhr begann im Kurpark das große Platzkonzert. Anschließend sollte dann das Feuerwerk abgebrannt werden.
    Zur gleichen Zeit, als das städtische Kammerorchester im Musikpavillon seine Notenpulte zurechtrückte, kletterte Hauptschriftleiter Kubatz hinter der Shell-Tankstelle in der Herderstraße aus seinem knallroten Cabrio.
    Die Glorreichen Sieben hatten ihn erwartet.
    „Darf ich vorstellen“, sagte Karlchen Kubatz und nannte jetzt der Reihe nach alle Namen.
    „Sehr erfreut“, meinte der Hauptschriftleiter schließlich, und dann fragte er: Also, was ist los?“
    „Wenn du erlaubst, nehmen wir in deinem Auto Platz“, schlug Karlchen Kubatz vor.
    „Das wird nicht ganz leicht sein“, meinte der Chef der Bad Rittershuder Nachrichten. Aber wir können es ja probieren.“
    Die Glorreichen Sieben betätigten sich jetzt
    als Akrobaten. Sie zogen ihre Beine ein, so wie Flugzeuge nach dem Start das Fahrwerk einziehen, und machten sich so dünn, wie es eben ging.
    „Und wohin fahren wir?“ fragte der Hauptschriftleiter schließlich.
    „Richtung Zobelberg“, antwortete Karlchen.
    „Und es ist leider möglich, daß wir ein wenig suchen müssen“, bemerkte Fritz Treutlein.
    So kam es dann auch.
    Am Zobelberg gab es einen Aussichtsturm, und hinter ihm ging ein Feldweg von der Hauptstraße ab.
    Dort bogen sie ein.
    „Ich glaube, wir müssen wieder zurück“, meinte Karlchen nach einer Weile. „Irgendwo müßte ein Schild sein, auf dem ,Sackgasse 4 steht.“
    „Vielleicht gibt es weiter oben noch eine zweite Kreuzung“, meinte Fritz Treutlein.
    Hauptschriftleiter Kubatz fuhr wieder zurück, ohne ein Wort zu sagen.
    Und dann riefen drei oder vier Jungen gleichzeitig: „Da ist es.“ Sie hatten ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Sackgasse“ entdeckt, daß an der Einfahrt zu einem Waldweg stand.
    „Hundert Meter da hinein“, gab Karlchen Kubatz an. „Dann muß rechts ein Holzschuppen stehen.“
    Und diesen Schuppen fanden sie dann auch.
    Einen Moment“, entschuldigten sich Karlchen und Fritz Treutlein. Sie stürzten aus dem Wagen, bevor Herr Kubatz den Motor abgestellt hatte. Und gleich darauf waren sie dann auch schon in dem Schuppen verschwunden. Sie mußten einen Schlüssel mitgebracht haben, mit dem sie die Tür geöffnet hatten.
    Jetzt kletterten auch die übrigen Jungen aus dem Wagen, und Herr Kubatz holte Pfeife und Tabak aus seiner Tasche.
    „Raucht zufällig einer der Herren auch Pfeife?“ fragte er.
    „Nur in der Schule bei Klassenarbeiten“, grinste Emil Langhans. Der Hauptschriftleiter lachte und paffte seine erste Rauchwolke in den Wald.
    „Ich bin ja gespannt wie ein Regenschirm“, gab Hans Pigge zu.
    „Wieso, wißt ihr denn auch nicht, was hier gespielt wird?“ fragte Herr Kubatz verwundert.
    „Nicht die Bohne“, gestand Paul Nachtigall.
    In diesem Augenblick kamen Karlchen und Fritz Treutlein ziemlich aufgeregt aus dem Schuppen zurück.
    „Ihr solltet jetzt endlich die Karten auf den Tisch legen“, bemerkte Hauptschriftleiter Kubatz.
    „Das hatten wir ja gerade vor“, sagte Fritz Treutlein. „Darf ich bitten, Platz zu nehmen?“
    Herr Kubatz und die Jungen blickten sich erstaunt um.
    „Der wunderschöne Grasboden hier ist ganz trocken“, versicherte Fritz Treutlein.
    „Wir müssen uns nämlich vorstellen, daß wir uns in einem Theater befinden“, Karlchen ging ein paar Schritte zurück und beschrieb mit dem ausgestreckten rechten Arm einen Halbkreis. „Das ist die Bühne und hier der Zuschauerraum.“
    Herr Kubatz und die übrigen Jungen hatten sich inzwischen gesetzt.
    „Wenn der Vorhang aufgeht, sehen wir ein Zimmer“, erklärte Fritz Treutlein weiter. „Und zwar das Wohnzimmer bei Polizeimeister Kalender. Es ist heute Samstag, genau fünf Minuten nach siebzehn Uhr.“
    „Der Polizeimeister hat soeben das Rathaus verlassen, und Frau Kalender ist allein zu Hause“, stellte Karlchen Kubatz fest.
    „Um es kurz zu machen, wir spielen euch jetzt vor, was sich heute nachmittag bei Frau Kalender abgespielt hat.“
    „Danke“, sagte Paul Nachtigall. „Das hat inzwischen auch schon der Dümmste begriffen.“
    „Das beruhigt uns“, bemerkte Fritz Treutlein.
    Es treten drei Personen auf’, verkündete Karlchen Kubatz ungestört weiter. „Frau Polizeimeister Kalender, dargestellt von mir“, er verbeugte sich höflich, „sowie die Herren Fritz Treutlein und meine Wenigkeit. Beide in einer Person
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