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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub
Autoren: Alfred Weidenmann
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zugemacht und bin müde wie ein Hund. Das Revier soll mich um siebzehn Uhr wecken. Ich muß drüben im Kurpark noch das Feuerwerk abnehmen, bevor es losgeht.“
    „Guten Appetit“, wünschte der Beamte. „Und schlafen Sie gut.“
    Herr Kalender grüßte und ging dann durch die offene Seitentür über den Korridor. Dort verschwand er hinter seiner Wohnungstür.
    Die Jungen trafen sich jetzt wieder auf dem
    Rathausplatz, und Sputnik erzählte, was er gehört hatte.
    „Das bedeutet, daß bis siebzehn Uhr nichts passiert“, stellte Paul Nachtigall fest.
    Daraufhin trennte man sich.
    Kurz bevor Herr Kalender von seinem Revier geweckt werden wollte, waren alle wieder auf ihren Posten.
    Und dann kam ziemlich bald auch der Polizeimeister wieder aus seiner Wohnung. Er spazierte zuerst durch den Korridor zum Revier im Erdgeschoß.
    Jetzt flitzte der kleine Sputnik durch die Eingangshalle vor das Portal und stellte sich oben auf die Treppe. Er holte sein Taschentuch heraus und putzte sich die Nase.
    Das war das Zeichen für Karlchen Kubatz, der jetzt, so schnell er konnte, in eine der beiden Telefonzellen lief und Fritz Treutlein alarmierte.
    Als dann Polizeimeister Kalender später die Treppe herunterkam und zusammen mit Reviervorsteher Nielsen in die Richtung zum Kurpark losmarschierte, folgten ihm dieses Mal Ulli Buchholz und Hans Pigge.
    „Mein Gesicht ist zu prägnant“, hatte Emil Langhans zu bedenken gegeben. „Vielleicht bin ich ihm aufgefallen.“
    Beinahe gleichzeitig kam Fritz Treutlein auf seinem Fahrrad angeschossen. „Ich habe gerade die eine Hälfte von Fleischermeister Karfunkel rasiert, da kommt euer Anruf“, keuchte er. jetzt muß Herr Karfunkel warten, bis mein Vater für die andere Seite Zeit hat. Ihr habt ja keine Ahnung, ihr Armleuchter!“
    „Ich habe ja gesagt, daß du es schaffst“, grinste Paul Nachtigall und nahm ihm sein Fahrrad ab.
    „Schüler müßte man sein!“ schimpfte Fritz Treutlein, und dann drängte er: „ Los, bringen wir’s hinter uns.“
    Kurz darauf stand er zusammen mit Karlchen Kubatz vor der Dienstwohnung von Polizeimeister Kalender.
    Es war natürlich genau überlegt, weshalb gerade Fritz Treutlein und Karlchen Kubatz der Frau des Polizeimeisters Kalender auf den Zahn fühlen sollten.
    Fritz Treutlein mußte unbedingt dabeisein, weil er ja bei dem bewußten Gespräch im Friseursalon Ohrenzeuge gewesen war. Und für Karlchen Kubatz hatten die Bad Rittershuder Nachrichten den Ausschlag gegeben. Sie hatten die Polizei in den letzten Tagen ganz offen angegriffen, und Karlchen war immerhin der Sohn des verantwortlichen Hauptschriftleiters.
    Fritz Treutlein klingelte.
    Frau Kalender machte große Augen, als sie die Tür öffnete und die beiden Jungen sah.
    „Was wollt ihr denn?“ fragte sie verwundert. „Mein Mann ist nicht zu Hause.“
    „Das wissen wir“, lächelte Karlchen Kubatz höflich.
    „Wir haben gewartet, bis er gegangen ist“, erklärte Fritz Treutlein freundlich.
    „Wir wollten Sie nämlich allein sprechen, Frau Kalender“, bemerkte Karlchen.
    „Ich kann mir nicht denken, daß ich mit euch etwas zu besprechen hätte“, regte sich die Frau des Polizeimeisters auf. „Da steckt doch bestimmt etwas dahinter. Womöglich habt ihr weiße Mäuse in der Tasche oder Stinkbomben.“ Frau Kalender wollte schon die Tür wieder zumachen, da sagte Karlchen Kubatz wie aus heiterem Himmel: „Wir kommen wegen der gestohlenen Büste.“ Er sagte das so, weil ihm gerade nichts anderes einfiel. Und weil er eben verhindern wollte, daß ihm die Frau des Polizeimeisters die Tür vor der Nase zuschlug.
    Und jetzt zeigte es sich, daß Karlchen Kubatz in seiner Verlegenheit haargenau das Richtige gesagt hatte.
    Frau Kalender wurde nämlich ganz weiß im Gesicht. Dann hatte sie es plötzlich eilig. Sie ließ die beiden Jungen in ihre Wohnung und machte ganz schnell die Tür wieder hinter ihnen zu. „Du bist doch der kleine Kubatz von der Zeitung?“ fragte sie aufgeregt.
    ja, mein Vater macht die Bad Rittershuder Nachrichten“, antwortete Karlchen. „Wir müssen leider zwei oder drei Fragen stellen.“
    „Zum Beispiel“, mischte sich Fritz Treutlein wieder ein, „als sie bei uns im Geschäft wissen wollten, wie lange es denn dauert, bis ein neuer Guß…“
    „Schon gut“, unterbrach Frau Kalender. „Gehen wir ins Wohnzimmer.“
    Die anschließende Unterhaltung dauerte etwa eine halbe Stunde. Sie war für Frau Kalender genauso aufregend wie für die beiden
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