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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub
Autoren: Alfred Weidenmann
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gar nicht mehr gibt“, bemerkte Emil Langhans, „nur weil uns nichts Besseres einfällt.“ Er massierte sich gerade die Brust und den Bauch mit Sonnenöl.
    „Ihr habt’s gut, ihr Eierköpfe“, pustete Fritz Treutlein. Er kam gerade klatschnaß aus dem Schwimmbecken. „Ich muß in einer Stunde wieder im Geschäft sein.“
    Als Mädchen hast du mir eigentlich besser gefallen“, kicherte Hans Pigge.
    „Das hat man davon, wenn man euch einen Gefallen tut“, schimpfte Fritz und ließ sich zwischen die anderen ins Gras fallen. „Ratet mal, wer mir im Wasser begegnet ist?“
    Es könnte ein Zebra gewesen sein“, vermutete Karlchen Kubatz und gähnte.
    „Detektiv Krause aus Berlin“, verriet Fritz Treutlein. „Er schwimmt vor sich hin, als sei er bei uns in der Sommerfrische.“
    „Und dafür kriegt er bestimmt noch eine Menge Geld“, ließ sich Paul Nachtigall vernehmen.
    „Vergessen wir das“, grollte der kleine Sputnik. „Ich muß da mit meinem Vater ein ernstes Wort reden.“
    „Leute gibt’s, die gibt’s gar nicht“, meinte Manuel Kohl und gähnte jetzt ebenfalls, jedenfalls hat dieser Herr Krause auch nicht Amerika entdeckt.“
    Die Glorreichen Sieben konnten ja nicht ahnen, daß sie dem Detektiv aus Berlin bitter unrecht taten. Schließlich war er nicht zu seinem Vergnügen im Schwimmbad. Und vielleicht kam ihm gerade in diesem Augenblick der Einfall, der den Dieb zur Strecke brachte.
    „Platzt der Wettbewerb jetzt eigentlich, oder platzt er nicht?“ fragte Hans Pigge. „Morgen sollte doch abgestimmt werden.“
    „Solange die Fünf nicht wieder da ist, geht das gar nicht“, meinte Ulli Buchholz.
    Andererseits kann man nicht warten, bis ein Wunder passiert“, erklärte Karlchen Kubatz. „Und daß der Dieb die Büste freiwillig zurückbringt, das ist doch kompletter Quatsch. Das glaubt doch keiner.“ Er war bisher auf dem Bauch gelegen und drehte sich jetzt auf den Rücken.
    „Glücklicherweise war die Dame nicht aus Gips“, bemerkte Paul Nachtigall. „Von Bronze kann man einen zweiten Guß bestellen.“
    „So etwas ist möglich?“ fragte der kleine Sputnik aufgeregt. „Wieso hat man das nicht schon lange gemacht?“
    „Weil man an das Einfachste immer zuletzt denkt“, grinste Paul Nachtigall.
    „Moment mal“, Fritz Treutlein richtete sich auf. „Das höre ich nicht zum erstenmal. Das mit dem zweiten Guß, meine ich.“ Er kniff die Augen zusammen und dachte nach. „Richtig, Frau Kalender hat davon gesprochen. Es muß vor zwei oder drei Tagen gewesen sein. Ja, ich glaube, es war am Donnerstag.“
    Und jetzt berichtete er ziemlich genau von dem Gespräch mit der Frau des Polizeimeisters im Friseursalon. Bis zu der Stelle, als Rechtsanwalt Dr. Semmelroth von der Straße hereingeschneit war und davon erzählt hatte, daß Herr Hugendubel einen Detektiv aus Berlin kommen ließe.
    „Merkwürdig“, meinte Hans Pigge nach einer Weile. „Die Geschichte ist wirklich merkwürdig.“
    jedenfalls ist nicht anzunehmen, daß Frau Kalender ganz allein auf diese Idee gekommen ist“, überlegte Paul Nachtigall.
    „ Irgend jemand müßte...“
    „Da steckt unser Freund Ambrosi dahinter“, behauptete Karlchen Kubatz. „Ich war ja schon immer der Meinung, daß er mit dem Diebstahl etwas zu tun hat. Vielleicht sitzt er jetzt in der Klemme und hat Frau Kalender sein Herz ausgeschüttet.“
    „Oder sie hat ihm sogar geholfen“, Manuel Kohl regte sich auf. „Weil sie mit ihrem Kopf im Rathaussaal an die Wand will.“
    „Und wieso kann sie sagen, daß der Dieb die Büste nicht zurückbringt?“ überlegte Manuel Kohl.
    „Eines steht jedenfalls fest“, griff Fritz Treutlein wieder ein. Er au Kalender kennt den Südamerikaner besser als wir alle zusammen.“ Er stand auf, hielt den Kopf schief und hüpfte auf einem Bein, weil er noch Wasser im linken Ohr hatte. „Wenn man richtig mit ihr redet, kommt dabei vielleicht mehr heraus, als wenn wir ein halbes Jahr hinter Herrn Ambrosi herlaufen und ihn beschatten.“
    „Das ist mir alles zu hoch“, beklagte sich Emil Langhans. „Wieso ausgerechnet Frau Kalender?“
    „Weil sie sein Modell war“, erklärte Fritz Treutlein. „Ihr müßt euch vorstellen, wie das ist. Immer wieder sitzt sie ihm stundenlang gegenüber. Da lernt man sich kennen und sagt dann aus Langeweile massenhaft Dinge, die man sonst nicht sagen würde.“ Er setzte sich jetzt wieder auf sein Handtuch. „Schließlich war meine Schwester auch Modell. Ich weiß
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