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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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Wildnis, Wildnis, Wildnis
    »Habt Ihr alles vorbereitet?« fragte Drizzt Belwar, als der Höhlenvater in der gewundenen Passage zu ihm trat.
    »Die Feuerstelle ist ausgeschlagen«, erwiderte Belwar, wobei er seine Mithrilhände triumphierend zusammenschlug. »Und ich habe die zusätzliche Bettdecke in einer Ecke zerknittert. Habe mit meinen Stiefeln überall das Gestein zerkratzt und Euren Umhängebeutel so hingelegt, daß man ihn leicht finden kann. Ich habe sogar ein paar Silbermünzen unter der Decke zurückgelassen… ich glaube, die werde ich in nächster Zeit ohnehin nicht brauchen.« Belwar kicherte, aber dennoch sah Drizzt, daß der Svirfneblin sich nicht so leicht von Kostbarkeiten zu trennen vermochte.
    »Eine schöne List«, meinte Drizzt, um ihn abzulenken.
    »Und was ist mit Euch, Dunkelelf?« fragte Belwar. »Habt Ihr etwas gehört oder gesehen?«
    »Nichts«, erwiderte Drizzt. Er deutete auf einen Nebengang. »Ich habe Guenhwyvar losgeschickt. Wenn jemand in der Nähe ist, werden wir das bald wissen.«
    Belwar nickte. »Ein guter Plan«, bemerkte er. »Dieses vorgetäuschte Lager so weit von Blingdenstone entfernt anzulegen, sollte Eure lästige Mutter von meiner Sippe fernhalten.«
    »Und vielleicht glaubt meine Familie, daß ich noch in der Gegend bin und die Absicht habe zu bleiben«, fügte Drizzt hoffnungsvoll hinzu. »Habt Ihr Euch schon Gedanken über unser Ziel gemacht?«
    »Ein Weg ist so gut wie der andere«, erklärte Belwar und breitete seine Hände aus. »Es gibt keine Städte, soviel ich weiß.«
    »Dann nach Westen«, schlug Drizzt vor. »Um Blingdenstone herum und in die Wildnis, fort von Menzoberranzan.«
    »Ein kluger Weg, sollte man meinen«, stimmte der Höhlenvater zu. Belwar schloß die Augen und stimmte seine Gedanken auf die Ausstrahlungen des Gesteins ein. Wie viele Rassen des Unterreichs besaßen Tiefengnome die Fähigkeit, magnetische Veränderungen im Felsen zu erkennen, eine Fähigkeit, die ihnen erlaubte, die Richtung so genau zu bestimmen wie ein Wanderer, der sich an der Oberfläche nach der Sonne richtet. Einen Augenblick später nickte Belwar und deutete auf den entsprechenden Tunnel.
    »Nach Westen«, sagte Belwar. »Und das schnell. Je mehr Entfernung Ihr zwischen Euch und Eure Mutter bringt, desto sicherer werden wir sein.« Er hielt inne und sah Drizzt für einen langen Augenblick an, überlegte, ob er seinen neuen Freund mit seiner nächsten Frage vielleicht verletzte.
    »Was ist?« fragte Drizzt, der sein Zögern bemerkte.
    Belwar beschloß es zu wagen und herauszufinden, wie nahe er und Drizzt sich gekommen waren. »Als Ihr erfuhrt, daß Ihr der Grund für die Dunkelelfen-Aktivität in den östlichen Tunneln wart, »wirktet Ihr ein wenig schwach in den Knien, wenn Ihr mich versteht. Es ist Eure Familie, Dunkel elf. Ist sie so schrecklich?«
    Drizzts Kichern nahm Belwar seine Befangenheit und verriet dem Tiefengnom, daß er nicht zu weit gegangen war. »Kommt«, sagte Drizzt, der Guenhwyvar zurückkommen sah. »Wenn die Vortäuschung des Lagers abgeschlossen ist, laßt uns unsere ersten Schritte in unser neues Leben machen. Unser Weg dürfte für Geschichten über meine Heimat und meine Familie lang genug sein.«
    »Halt«, sagte Belwar. Er griff in seinen Beutel und holte eine kleine Schachtel heraus. »Ein Geschenk von König Schnicktick«, erklärte er, während er den Deckel hob und eine leuchtende Brosche herausnahm, deren weiches Licht den Raum um sie erfüllte.
    Drizzt starrte den Höhlenvater ungläubig an. »Sie wird Euch zu einem guten Ziel machen«, bemerkte der Dunkelelf.
    Belwar korrigierte ihn. »Sie wird uns zu guten Zielen machen«, sagte er mit einem listigen Schnauben. »Aber habt keine Angst, Dunkelelf, das Licht wird mehr Feinde fernhalten als anziehen. Ich bin nicht versessen darauf, über Felsspitzen und Splitter im Boden zu fallen.«
    »Wie lange wird sie leuchten?« fragte Drizzt, und Belwar schloß aus seinem Tonfall, daß der Dunkelelf hoffte, das Licht würde bald schwinden.
    »Der Dweomer ist ewig«, erwiderte Belwar mit einem breiten Grinsen. »Außer daß ein Priester oder Zauberer ihm etwas entgegensetzt. Aber sorgt Euch nicht. Welche Kreaturen des Unterreichs begeben sich freiwillig in ein beleuchtetes Gebiet?«
    Drizzt zuckte mit den Schultern und vertraute auf das Urteil des erfahrenen Höhlenvaters. »Also gut«, sagte er und schüttelte hilflos seine weiße Mähne. »Dann auf den Weg.«
    »Auf den Weg und zu den Geschichten«,
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