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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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der Euer Leben beherrscht. In Menzoberranzan kann es keine Vergebung geben. Das würde gegen das Gebot Eurer bösartigen Spinnenkönigin verstoßen.
    Und, dies ist das Unterreich, Eure Welt von Schatten und immerwährender Dunkelheit, aber es ist nicht die ganze Welt, Oberin Malice, und ich werde sehen, wie weit Euer teuflischer Arm reicht!«
    Drizzt saß viele Minuten schweigend da und erinnerte sich an seine erste Lektion auf der Dunkefelfen-Akademie. Er versuchte einen Hinweis zu finden, der ihn zu der Überzeugung brachte, daß die Geschichten über die Oberwelt nur Lügen waren. Der Trug der Herren an der Dunkelelfen-Akademie war über Jahrhunderte perfektioniert worden, und die Täuschungen waren unfehlbar vollständig. Drizzt erkannte bald, daß er seinen Gefühlen vertrauen mußte.
    Als Belwar wenige Stunden später mit grimmigem Gesicht zurückkehrte, war Drizzts Entschluß fest.
    »Sturer, orkhirniger…«, knurrte der Höhlenvater, als er durch die Steintür trat.
    Drizzt stoppte ihn mit einem herzlichen Lachen.
    »Sie wollen nichts davon wissen, daß Ihr bleibt!« schrie Belwar ihn an, um ihm die Fröhlichkeit zu nehmen.
    »Habt Ihr wirklich anderes erwartet?« fragte Drizzt ihn. »Mein Kampf ist noch nicht beendet, lieber Belwar. Glaubt Ihr, meine Familie sei so leicht zu besiegen?«
    »Wir werden wieder hinausziehen«, brummte Belwar und setzte sich auf den Hocker Drizzt gegenüber. »Mein großmütiger…« – das Wort troff von Sarkasmus – »König hat erlaubt, daß Ihr eine Woche in der Stadt bleibt. Eine einzige Woche!«
    »Wenn ich gehe, gehe ich allein«, unterbrach Drizzt ihn. Er zog die Onyxfigurine aus seinem Beutel und dachte über seine Worte nach. »Fast allein.«
    »Diese Diskussion hatten wir schon einmal, Dunkelelf«, erinnerte Belwar ihn.
    »Das war anders.«
    »Wirklich?« gab der Höhlenvater zurück. »Werdet Ihr jetzt besser als zuvor allein in der Wildnis des Unterreichs überleben können? Habt Ihr die Bürde der, Einsamkeit vergessen?«
    »Ich werde nicht im Unterreich bleiben«, erwiderte Drizzt.
    »Das heißt Ihr wollt zurück in Euer Heimatland gehen?« rief Belwar und sprang so abrupt auf, daß sein Hocker über den Stein scharrte.
    »Nein, niemals!« lachte Drizzt. »Niemals werde ich nach Menzoberranzan zurückkehren, es sei denn in Oberin Malices Ketten.«
    Der Höhlenvater nahm wieder Platz und sah ihn fragend an.
    »Und ebensowenig werde ich im Unterreich bleiben«, erklärte Drizzt. »Dies ist Malices Welt, die mehr zu dem finsteren Herzen eines richtigen Dunkelelfen paßt.«
    Belwar begann zu verstehen, konnte aber nicht glauben, was er hörte. »Was sagt Ihr?« wollte er wissen. »Wohin wollt Ihr gehen?«
    »An die Oberfläche«, erwiderte Drizzt gelassen. Belwar sprang wieder auf, so daß sein Hocker noch weiter über den Boden flog.
    »Ich war einmal dort oben«, fuhr Drizzt fort. Er beruhigte den Svirfneblin mit einem entschlossenen Blick. »Ich nahm an einem Massaker teil. Nur die Taten meiner Begleiter machen die Erinnerungen an diese Reise schmerzlich. Die Düfte der weiten Welt und der kalte Hauch des Windes bringen keine Furcht in mein Herz.«
    »Die Oberfläche«, murmelte Belwar mit gesenktem Kopf, und seine Stimme war fast ein Stöhnen. »Magga cammara. Ich hatte nie geplant, dorthin zu reisen. Das ist kein Ort für einen Svirfneblin.« Belwar schlug plötzlich auf den Tisch und blickte auf, ein entschlossenes Lächeln auf dem Gesicht. »Aber wenn Drizzt dorthin geht, wird Belwar an seiner Seite gehen!«
    »Drizzt wird allein gehen«, erwiderte der Dunkelelf. »Wie Ihr gerade sagtet – die Oberfläche ist kein Ort für einen Svirfneblin.«
    »Auch nicht für einen Dunkelelf«, fügte der Tiefengnom betont hinzu.
    »Ich bin auch nicht das, was man normalerweise von einem Dunkelelf erwartet«, gab Drizzt zurück. »Mein Herz ist nicht wie ihre Herzen, und ihr Zuhause ist nicht das meine. Wie weit muß ich durch die endlosen Tunnel ziehen, um frei vom Haß meiner Familie zu sein? Und wenn ich auf der Flucht vor Menzoberranzan zufällig auf eine der anderen großen Dunkelelfen-Städte stoße, auf Ched Nasar oder einen ähnlichen Ort, werden auch diese Dunkelelfen die Jagd aufnehmen, um den Wunsch der Spinnenkönigin zu erfüllen. Nein, Belwar, ich werde keinen Frieden unter den tiefen Decken dieser Welt finden. Und Ihr, fürchte ich, würdet nie zufrieden sein, wenn Ihr dem Gestein des Unterreichs fern wäret. Euer Platz ist hier, ein verdienter Ehrenplatz
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