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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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seltsam singendes Geräusch hörten. Sie blieben stehen und sahen sich nach der Quelle des Singsangs um.
    Eine phantastisch aussehende Gestalt trat aus einem der zahllosen Seitengänge. Sie war ein Zweifüßler und schwarz häutig, mit einem geschnäbelten Vogelkopf und dem Rumpf eines Menschen, feder- und schwingenlos. Ihre beiden mächtig wirkenden Arme endeten in gekrümmten, bösen Klauen, und ihre Beine endeten in dreizehigen Füßen. Eine weitere Kreatur trat hinter ihr hervor und noch eine hinter den beiden.
    »Verwandte?« fragte Belwar Drizzt, da die Kreaturen tatsächlich an eine unheimliche Kreuzung zwischen einem Dunkelelf und einem Vogel erinnerten.
    »Schwerlich«, erwiderte Drizzt. »In meinem ganzen Leben habe ich noch nie von solchen Kreaturen gehört.«
    »Untergang! Untergang!« ging der Gesang weiter, und als die Freunde sich umsahen, entdeckten sie weitere Vogelmänner, die aus anderen Passagen drangen. Es waren die entsetzlichen Corbies, eine uralte Rasse, die in den südlichen Regionen des Unterreiches verbreitet war – obwohl auch dort selten -, in diesem Teil der Welt jedoch fast unbekannt. Corbies hatten keiner der Rassen des Unterreichs je sonderlich Sorge bereitet, da die Vogelmänner ziemlich unbeholfen und nicht sehr zahlreich waren. Für einen Trupp umherziehender Abenteurer indes bedeutete ein Schwärm entsetzlicher Corbies in der Tat Ärger.
    »Und ich bin solchen Kreaturen auch noch nie begegnet«, erklärte Belwar. »Aber ich glaube nicht, daß sie erfreut sind, uns zu sehen.«
    Der Gesang wurde zu einer Reihe gräßlicher Schreie, als die Corbies auf die Laufwege traten, zuerst langsam gingen, dann aber in schnellen Trott fielen. Ihre Wut nahm offensichtlich bei jedem Schritt zu.
    »Ihr irrt, mein kleiner Freund«, bemerkte Drizzt. »Ich glaube, daß sie sehr darüber erfreut sind, daß ihnen Nahrung geliefert wird.«
    Belwar sah sich hilflos um. Fast alle ihre Fluchtwege waren bereits abgeschnitten, und es bestand keine Hoffnung, ohne Kampf aus der Situation herauszukommen. »Dunkelelf, ich könnte mir tausend Orte vorstellen, an denen ich lieber kämpfen würde«, sagte der Höhlenvater mit einem resignierten Schulterzucken und erschauerte, als er wieder in den Säuresee blickte. Belwar holte tief Atem, um sich zu beruhigen, und begann dann sein Ritual, um seine magischen Hände zu beschwören.
    »Bewegt Euch, während Ihr singt«, wies Drizzt ihn an, der voranging. »Wir müssen dem nächsten Ausgang so nah wie möglich kommen, bevor der Kampf beginnt.«
    Eine Gruppe von Corbies näherte sich den beiden schnell von einer Seite, doch Guenhwyvar schnitt den Vogelmännern durch einen mächtigen Sprung, mit dem er zwei Laufwege überwand, den Weg ab.
    » Birrip !« schrie Belwar, womit er seinen Zauber beschloß, und wandte sich dem bevorstehenden Kampfgeschehen zu.
    »Guenhwyvar kann sich um diese Gruppe kümmern«, versicherte Drizzt und beschleunigte seine Schritte auf die nächstgelegene Wand zu. Belwar verstand, was der Dunkelelf meinte. Eine weitere Gruppe von Feinden war aus dem Ausgang gekommen, zu dem sie strebten.
    Die Wucht von Guenhwyvars Sprung brachte den Panther direkt in die dichte Gruppe der Corbies und schleuderte zwei von ihnen vom Laufweg. Die Vogelmänner schrien entsetzlich, als sie in den Tod stürzten, doch ihre übrigen Gefährten schienen durch den Verlust ungerührt. Geifernd und »Untergang! Untergang!« singend schlugen sie mit ihren scharfen Krallen auf Guenhwyvar ein.
    Der Panther selbst besaß schreckliche Waffen. Mit jedem Hieb einer großen Pranke fetzte er das Leben aus einem Corby oder schleuderte ihn von dem Laufweg hinab in den Säuresee. Doch während die Katze in die Reihen der Vogelmänner schlug, wehrten die furchtlosen Corbies sich weiter, und, weitere eilten herzu. Eine zweite Gruppe kam aus der entgegengesetzten Richtung und umzingelte Guenhwyvar.
    Belwar postierte sich auf einem schmälen Abschnitt des Laufweges und ließ die Reihe der Corbies auf sich zukommen. Drizzt, der eine parallele Strecke auf «einem Laufweg wählte, der fünf Meter von seinem Freund entfernt verlief, tat das gleiche und zog etwas widerwillig seine Krummsäbel. Der Dunkelelf spürte durch den bevorstehenden Kampf die wilden Instinkte des Jägers in sich aufsteigen, kämpfte aber mit aller Willenskraft dagegen an, um das ungestüme Drängen zu unterdrücken. Er war Drizzt Do'Urden, nicht mehr der Jäger, und er wollte seinen Feinden in völliger Kontrolle jeder
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