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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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und Beinen um sich, um Halt hinter dem hockenden Tiefengnom zu finden. Als Belwar endlich begriff, was Drizzt getan hatte, und sich umdrehte, hatte der Dunkelelf bereits seine Krummsäbel gezogen und das Gesicht des ersten angreifenden Corby zerteilt.
    »Haltet das«, bat Drizzt seinen Freund, als er Belwar die Onyxfigurine mit seinem Zeh zuwarf. Belwar fing sie mit seinen Armen auf und stopfte sie in seine Tasche. Dann trat der Tiefengnom beiseite, übernahm die Rückendeckung und sah zu, wie Drizzt einen verheerenden Weg zum nächstgelegenen Ausgang schlug.
    Fünf Minuten später rannten sie zu Belwars Erstaunen durch einen finsteren Tunnel, und die frustrierten Schreie »Untergang! Untergang!« verstummten schnell hinter ihnen.

Ein kleines Fleckchen, das man Zuhause nennen kann
    »Genug. Genug!« keuchte der Höhlenvater atemlos und versuchte, seinen Gefährten zu einer langsameren Gangart zu bewegen. »Magga cammara, Dunkelelf. Wir haben sie weit hinter uns gelassen.«
    Drizzt wandte sich an den Höhlenvater, die Krummsäbel schlagbereit in der Hand, und in seinen lavendelblauen Augen brannten noch immer wütende Feuer. Belwar wich rasch und vorsichtig zurück.
    »Beruhigt Euch, mein Freund«, sagte der Svirfneblin leise, doch trotz dieser Besänftigung hob der Höhlenvater seine Mithrilhände verteidigend. »Die Gefahr ist vorbei.«
    Drizzt atmete tief, um sich zu beruhigen, und als er merkte, daß er seine Krummsäbel noch nicht weggesteckt hatte, ließ er sie prompt in die Scheiden gleiten.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Belwar, der wieder neben Drizzt trat. Das Gesicht des Dunkelelfen war blutverschmiert, da er gegen den Felsen geprallt war.
    Drizzt nickte. »Es war der Kampf«, stammelte er. »Die Erregung. Ich mußte einfach…«
    »Ihr braucht nichts zu erklären«, fiel Belwar ihm ins Wort. »Ihr habt Eure Sache gut gemacht, Dunkelelf. Hättet Ihr nicht gehandelt, wären wir alle drei sicher gefallen.«
    »Es kam wieder über mich«, stöhnte Drizzt, der nach den richtigen Worten suchte. »Dieser dunklere Teil von mir. Ich hatte geglaubt, er sei fort.«
    »Das ist er«, sagte der Höhlenvater.
    »Nein«, widersprach Drizzt. »Diese grausame Bestie, die ich gewesen bin, hat beim Kampf gegen die Vogelmänner wieder völlig Besitz von mir ergriffen. Sie führte meine Klingen wild und gnadenlos.«
    »Ihr habt Eure Klingen selbst geführt«, versicherte Belwar ihm.
    »Aber die Wut«, erwiderte Drizzt. »Diese sinnlose Wut. Ich wollte sie töten und zerstückeln.«
    »Wäre das die Wahrheit, wären wir noch dort«, hielt ihm der Svirfneblin entgegen. »Durch Eure Handlungsweise sind wir entkommen. Dort sind noch viele Vogelmänner, die zu töten gewesen wären, doch Ihr habt uns aus der Höhle geführt. Wut? Vielleicht, sicher aber keine sinnlose Wut. Ihr tatet, was Ihr tun mußtet, und Ihr habt es gut gemacht, Dunkelelf. Besser als jeder andere, den ich je gesehen habe. Entschuldigt Euch nicht, weder bei mir noch vor Euch selbst!«
    Drizzt lehnte sich an die Wand, um über die Worte nachzudenken. Was der Tiefengnom sagte, tröstete ihn, und er begrüßte Belwars Bemühungen. Dennoch verfolgten ihn die sengenden Feuer der Wut, die er empfunden hatte, als Guenhwyvar in den Säuresee gestürzt war. Es war ein so überwältigendes Gefühl, daß Drizzt noch immer nicht damit zurechtkam. Er fragte sich, ob er das je würde.
    Doch trotz seines Unbehagens fühlte Drizzt sich durch die Anwesenheit seines Freundes getröstet. Er erinnerte sich an andere Begegnungen in den letzten Jahren, an Kämpfe, die er allein austragen mußte. Wie jetzt hatte dann der Jäger in ihm die Oberhand gewonnen, hatte ihn beherrscht und die tödlichen Streiche seiner Klingen geführt. Dieses Mal aber gab es einen Unterschied, den Drizzt nicht leugnen konnte. Zuvor, als er allein gewesen war, ging der Jäger nicht so bereitwillig. Jetzt aber, mit Belwar an seiner Seite, hatte Drizzt wieder ganz die Kontrolle über sich.
    Drizzt schüttelte seine dichte weiße Mähne und versuchte, den Jäger vollends zu verdrängen. Er hielt es jetzt für töricht, wie er den Kampf gegen die Vogelmänner begonnen hatte, als er nur mit der Flachseite seiner Klingen zugeschlagen hatte. Er und Belwar wären vielleicht noch immer in der Höhle, wenn Drizzts instinktives Ich sich nicht durchgesetzt und wenn er Guenhwyvars Fall nicht erlebt hätte.
    Er sah Belwar an und erinnerte sich an den Grund für seinen Zorn. »Die Statuette!« rief er. »Ihr habt
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