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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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konnten, von Blingdenstone weg. Und wahrscheinlich, so überlegte der Lebende Geist, entfernten sie sich ebenso von Menzoberranzan.
    Zaknafein trat aus der Kammer in den Hauptgang. Er schnüffelte in eine Richtung, ostwärts, nach Menzoberranzan, drehte sich dann um, bückte sich und schnüffelte wieder. Die Ortungszauber, mit denen Malice Zaknafein ausgestattet hatte, reichten nicht über solche Distanzen, doch die winzigen Erkenntnisse, die der Lebende Geist durch seine Überprüfung gewonnen hatte, bestätigten seinen Verdacht. Drizzt war nach Westen gezogen.
    Als Zaknafein in den Tunnel ging, war ihm nicht das geringste Hinken als Folge der Wunde anzumerken, die die Spitze des Koboldspeeres ihm zugefügt hatte, eine Wunde, die einen gewöhnlichen Sterblichen zum Krüppel gemacht hätte. Drizzt hatte eine Woche Vorsprung, vielleicht sogar zwei, der Lebende Geist war unbesorgt. Seine Beute mußte schlafen und essen. Seine Beute war fleischlich und sterblich – und schwach.
    »Was für ein Wesen ist das?« flüsterte Drizzt Belwar zu, während sie die merkwürdige zweifüßige Kreatur beobachteten, die Eimer in den schnellfließenden Strom tauchte und mit Wasser füllte. Dieser ganze Bereich des Tunnels war magisch erleuchtet, doch Drizzt und Belwar fühlten sich in den Schatten eines Felsvorsprunges sicher, der ein paar Dutzend Meter von der gebückten, in eine Robe gekleideten Gestalt entfernt war.
    »Ein Mensch«, erwiderte Belwar. »Ein Mensch, von der Oberfläche.«
    »Er ist weit von zu Hause weg«, bemerkte Drizzt. »Und doch scheint er sich in dieser Umgebung wohl zu fühlen. Ich kann gar nicht glauben, daß ein Bewohner der Oberfläche im Unterreich überleben kann. Das widerspricht allen Lehren, die ich auf der Akademie gehört habe.«
    »Wahrscheinlich ein Zauberer«, erklärte Belwar. »Das würde das Licht in dieser Region erklären. Und auch, warum er überhaupt hier ist.«
    Drizzt schaute den Svirfneblin fragend an.
    »Die Zauberer sind schon seltsame Leute«, erklärte Belwar, als sei die Wahrheit offenkundig. »Und soweit ich gehört habe, sind menschliche Zauberer noch sonderbarer als alle anderen, Dunkelelfen-Zauberer praktizieren um der Macht willen. Svirfneblin-Zauberer praktizieren die Künste, um das Gestein besser zu verstehen. Menschliche Zauberer aber«, fuhr der Tiefengnom fort, und in seiner Stimme klang deutliche Verachtung mit, »Magga cammara, Dunkelelf, menschliche Zauberer sind völlig anders!«
    »Warum praktizieren menschliche Zauberer überhaupt magische Künste?« fragte Drizzt.
    Belwar schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß irgendein Gelehrter diesen Grund bisher herausgefunden hat«, erwiderte er ernst. »Eine fremdartige und gefährlich unberechenbare Rasse sind die Menschen. Man läßt sie besser in Ruhe.«
    »Seid Ihr schon welchen begegnet?«
    »Einigen wenigen.« Belwar erschauerte, als sei die Erinnerung daran unerfreulich. »Händlern von der Oberfläche. Häßliche Dinger und arrogant. Sie glauben, die ganze Welt sei nur für sie da.«
    Die hallende Stimme klang ein wenig lauter, als Belwar es beabsichtigt hatte, und die mit der Robe bekleidete Gestalt am Fluß neigte ihren Kopf in Richtung der Gefährten.
    »Kommt heraus, kleine Ratten«, rief der Mensch in einer Sprache, die die beiden Gefährten nicht verstanden. Der Zauberer wiederholte die Aufforderung in einer anderen Sprache, dann in der Sprache der Dunkelelfen, in zwei weiteren unbekannten Sprachen und schließlich auf Svirfneblin. So fuhr er minutenlang fort, und Drizzt und Belwar schauten sich ungläubig an.
    »Er ist ein gelehrter Mann«, flüsterte Drizzt dem Tiefengnom zu.
    »Wahrscheinlich Ratten«, murmelte der Mensch vor sich hin. Er sah sich um, überlegte, wie er die unsichtbaren Geräuscheverursacher ans Licht bringen könnte, und glaubte wohl, daß die Kreaturen vielleicht eine gute Mahlzeit abgäben.
    »Laßt uns herausfinden, ob er ein Freund oder ein Feind ist«, flüsterte Drizzt und machte Anstalten, ihr Versteck zu verlassen. Belwar hielt ihn zurück und schaute ihn zweifelnd an, doch da er sich nur auf seinen Instinkt verlassen konnte, zuckte er mit den Schultern und ließ Drizzt weitergehen.
    »Seid gegrüßt, Mensch, so weit von daheim«, sagte Drizzt in seiner Muttersprache, als er hinter der Felsnase hervortrat.
    Die Augen des Menschen wurden groß, und er zupfte heftig an seinem spärlichen weißen Bart. »Ihr seid keine Ratte!« kreischte er in der Dunkelelfen-Sprache, zwar
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