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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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nickte. »Sichelschrecken«, erwiderte er. »Sie besitzen das feinste Gehör im ganzen Unterreich.« Drizzt erinnerte sich nur zu gut an seine bisher einzige Begegnung mit dieser Art von Monster, Es war während einer Patrouillenübung geschehen, bei der Drizzt seine Akademie-Klasse durch die Tunnel außerhalb von Menzoberranzan geführt hatte. Die Patrouille stieß auf eine Gruppe gigantischer zweifüßiger Kreaturen mit Außenskeletten, die so hart wie geschmiedete Rüstungen waren und mächtige Schnäbel und Klauen hatten. Die Dunkelelf-Patrouille hatte, vor allem durch Drizzts Heldentaten, die Situation gerettet, aber Drizzt erinnerte sich vor allem deutlich daran, daß diese Begegnung von den Leitern der Akademie geplant und daß ein unschuldiges DunkelelfenKind den Sichelschrecken geopfert worden war, um mehr Realismus zu erzeugen.
    »Laßt uns nach ihnen suchen«, sagte Drizzt ruhig, aber grimmig. Belwar hielt den Atem an, als er das gefährliche Glitzern in den lavendelblauen Augen des Dunkelelfen sah.
    »Sichelschrecken sind gefährliche Gegner«, erklärte Drizzt, der das Zögern des Tiefengnoms bemerkte. »Wir dürfen nicht zulassen, daß sie sich in dieser Region aufhalten.«
    Drizzt hatte wenig Mühe, den klackenden Geräuschen zu folgen. Lautlos lief er um eine letzte Biegung, Belwar dicht neben sich. In einem breiteren Teil des Korridors stand eine einzelne Sichelschrecke, die ihre schweren Klauen rhythmisch so gegen den Stein schlug, wie ein Bergmann der Svirfneblin vielleicht seine Pickhacke benutzt hätte.
    Drizzt hielt Belwar zurück und machte ihn darauf aufmerksam, daß er das Monster schnell beseitigen könnte, wenn er unbemerkt zu ihm schlich. Belwar war einverstanden, blieb aber stehen, um eingreifen zu können.
    Die Sichelschrecke, die offensichtlich in ihr Spiel mit der steinernen Wand vertieft war, sah und hörte den näher kommenden Dunkelelf nicht. Drizzt tauchte unmittelbar neben dem Monster auf und suchte nach der leichtesten und schnellsten Möglichkeit, es zu erlegen. Er sah nur eine Öffnung in dem Außenskelett, einen Schlitz zwischen der Brustplatte und dem breiten Hals. Aber es war schwierig, eine Klinge in diese Schwachstelle zu stoßen, denn die Sichelschrecke war fast dreieinhalb Meter groß.
    Aber der Jäger fand eine Lösung. Er schlug heftig und schnell auf das Knie der Sichelschrecke, rammte es mit beiden Schultern .und stieß seine Klingen in den Schritt der Kreatur. Die Beine der Sichelschrecke knickten ein, und sie brach über dem Dunkelelf zusammen. Wie eine Katze rollte Drizzt unter ihm weg, sprang auf das Monster und richtete beide Klingen auf den Schlitz in seiner Panzerung.
    Er hätte die Sichelschrecke sofort erlegen können. Leicht wären seine Krummsäbel durch die Öffnungen in den Knochen gedrungen. Aber Drizzt sah etwas – Entsetzen? – im Gesicht der Sichelschrecke, etwas im Gesichtsausdruck der Kreatur, das nicht hätte dasein dürfen. Er verdrängte den Jäger in sich, gewann die Kontrolle über seine Schwerter und zögerte eine Sekunde – lange genug, damit die Sichelschrecke in klarer und korrekter Dunkelelfen-Sprache sagen konnte: »Bitte… tötet… mich… nicht!«

Clacker
    Langsam lösten sich die Krummsäbel vom Hals der Sichelschrecke.
    »Nicht… was… ich scheine«, versuchte das Monster in seiner stockenden Sprache zu erklären. Mit jedem ausgesprochenen Wort schien der Sichelschrecke die Sprache leichter zu fallen. »Ich… bin… Pech.«
    »Pech?« Belwar gaffte das Monster an, als er neben Drizzt trat. »Für einen Pech seid Ihr aber ein bißchen groß«, bemerkte er.
    Drizzt schaute von dem Monster zu Belwar und wartete auf eine Erklärung. Der Dunkelelf hatte das Wort noch nie gehört.
    »Felsenkinder«, erklärte Belwar ihm. »Seltsame kleine Kreaturen. Sie sind hart wie der Stein und leben aus keinem anderen Grunde, als ihn zu bearbeiten.«
    »Klingt nach Svirfneblin«, erwiderte Drizzt.
    Belwar schwieg einen Augenblick, um abzuwägen, ob dies ein Kompliment oder eine Beleidigung sei. Unfähig, das zu entscheiden, sprach der Höhlenvater vorsichtig weiter: »Es gibt nicht viele Pech und noch weniger, die aussehen wie dieser!« Er betrachtete die Sichelschrecke zweifelnd und warf dann Drizzt einen Blick zu, der dem Dunkelelf sagte, daß er seine Krummsäbel bereithalten sollte.
    »Pech… n-n-nicht mehr«, stammelte die Sichelschrecke, und in ihrer kehligen Stimme schwang deutliches Bedauern mit. »Pech nicht mehr.«
    »Wie heißt
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