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0066 - Wächter der Verbannten

Titel: 0066 - Wächter der Verbannten
Autoren: Unbekannt
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Wächter der Verbannten
     
    Der tödliche Irrtum der Peepsies: Terraner sind keine Sklaven – Das dritte Kolonisten-Abenteuer!
     
    von Kurt Mahr
     
    Auf Gray Beast, einem Planeten weit abseits von den Routen des interstellaren Raumverkehrs, leben 8000 Verbannte von der Erde. Sie haben angefangen, sich auf ihrer neuen Welt einzurichten, und Fortschritte dabei erzielt. Sie haben festgestellt, daß die neue Heimat ihnen nicht allein gehört. In den Bergen gibt es das halbintelligente Affenvolk der Mungos, im Tiefland-Dschungel hausen die fremdartigen, mit erstaunlichen paramechanischen und parapsychischen Kräften ausgestatteten Blauen Zwerge.
    Der Präsident der 8000 Siedler, die sich eine demokratische Verfassung gegeben haben, ist Horace O. Mullon. Sein Gegenspieler, der kein Mittel scheut, um Mullon auszuschalten, ist W. S. Hollander.
    Hollander ist es gelungen, die Macht in der kleinen Siedlerstadt Greenwich an sich zu reißen, während Mullon mit einer kleinen Forschungsexpedition die Urwälder durchstreifte. Hollander glaubt Mullon tot - erschossen von einem Verräter! Aber Mullon lebt, dank der geheimnisvollen Arztkunst der Blauen Zwerge. Er weiß, was in Greenwich vor sich gegangen ist, und ist zu den Blauen Zwergen zurückgekehrt, um sie vor Hollander zu warnen und bei ihnen Schutz zu suchen. Seine Begleiter sind Fraudy, seine Frau, und Milligan, ehemaliges Mitglied der Besatzung des Raumschiffes, das die Siedler nach Gray Beast brachte und dort eine Bruchlandung machte.
    Zuletzt aber hat sich ein geheimnisvoller junger Mann Mullons Gruppe angeschlossen: Chellish, der WÄCHTER DER VER-BANNTEN ...
     
     
     
    1.
     
    Sie wohnten wieder in den Zelten, die sie stehengelassen hatten, als die Blauen Zwerge sie über den Dschungel hinweg bis in die Nähe von Greenwich transportierten. Pashens Platz war von Chellish eingenommen worden, den die Blauen ein paar Stunden später als Mullon, Fraudy und Milligan vom Fluß abgeholt und zu ihrem Wohnhügel im Dschungel gebracht hatten.
    Seitdem waren einige Tage vergangen. Es waren ruhige Tage gewesen, in denen Chellish sich als stets gut gelaunter, freundlicher und sehr hilfsbereiter Mensch erwiesen hatte. Milligans Verdacht begann sich zu legen. Auch Mullon fing an zu glauben, daß die kleine Expedition mit Chellish wertvollen Zuwachs erhalten hatte.
    Immerhin bewahrte Mullon Chellishs Pistole immer noch bei sich auf. Er war sich darüber in klaren, daß er kein Risiko mehr eingehen durfte. Ein Fehlschlag in dieser Situation wäre der letzte Fehlschlag gewesen, den er im Leben hätte erleiden können.
    Im übrigen bemühte sich Mullon, die Möglichkeiten der Verständigung mit den Zwergen zu erweitern. Täglich unterhielt er sich - was man so unterhalten nennen konnte - mehrere Stunden lang mit einigen von ihnen, versuchte, das Spiel ihrer Farben zu begreifen und die eigenartigen Sirr-Laute zu verstehen, die sie von sich gaben. Für immer jedoch würde ihm, davon war er überzeugt, der dritte Weg der Verständigung, nämlich die Telepathie, versperrt bleiben.
    Nichtsdestoweniger machte er, was das Verstehen des Farbenspiels und der Sirr-Laute anging, einige Fortschritte. Zu einem wahren Triumph für ihn wurde der Augenblick, in dem einer der Zwerge, während er sich auf den Boden senkte und mit seinem plastischen Körper über den Sand schleifte, das Wort JA in den Sand schrieb und gleichzeitig durch Sirren und Farbton zu verstehen gab, wie sich dieses Wort in der Zwergsprache ausmachte.
    Mullon kam so weit, daß er mit den Zwergen eine Art Schlachtplan für das Vorgehen gegen Hollander ausarbeitete. Zwar bot die Existenz eines solchen Planes keineswegs die Gewähr dafür, daß sich die Zwerge im Ernstfall danach richten würden und außerdem gab es in einer Unterhaltung zwischen Mensch und Zwerg so viele Quellen des Mißverständnisses, daß man nicht mehr als eine große, allgemeine Linie verabreden konnte. Ein Erfolg war auf jeden Fall schon, daß man auf beiden Seiten wußte, wovon gesprochen wurde.
    Mullon hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was Hollander unternehmen werde. Von Milligan, der einen seiner Posten ausgefragt hatte, wußte er, daß er zunächst auf Fraudys und Milligans Rückkehr aus dem Dschungel gewartet hatte. Nun, da er wußte, daß wenigstens Milligan schon bis in die Nähe von Greenwich vorgedrungen war, würde er vermutlich versuchen, Milligan und Fraudy zu fangen. Das würde ihm nicht gelingen. Trotzdem stand bei Hollanders
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