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Der Pfeil der Rache

Der Pfeil der Rache

Titel: Der Pfeil der Rache
Autoren: C.J. Sansom
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seinen Untergang dünn gesät sind. Eine Seite des Schiffsrumpfes hat sich im Bodenschlick des Solent erhalten und konnte im Jahre 1982 geborgen werden. Die Taucher entdeckten außerdem Hunderte von Gegenständen – und fördern sie seither zutage –, nicht nur Kanonen und Langbögen, auch Kleidungsstücke, Schuhe und persönliche Habseligkeiten der Besatzung, dazu die sterblichen Überreste einer Vielzahl der Unglücklichen, die mit dem Schiff gesunken waren. Ich möchte mich bei den Mitarbeitern des Mary Rose Trust in Portsmouth bedanken, wo diese Gegenstände aufbewahrt und ausgestellt werden, weil sie sich die Zeit nahmen, das Manuskript zu lesen, und mir wertvolle Ratschläge gaben. Vielen Dank auch an Konteradmiral John Lippiett, an Sally Tyrell, Alex Hildred und Christopher Dobbs für ihre Hilfe. Ich habe sorgfältig darauf geachtet, dass meine Schilderung der
Mary Rose
und ihrer Besatzung auf Tatsachen beruht, und etwaige Fehler sind die meinen. Meine Beschreibung des Schiffs, vor allem der Schiffskastelle, die nicht geborgen wurden, basiert auf dem herrlichen Gemälde der
Mary Rose
, das Geoff Hunt 2009 schuf, anlässlich des fünfhundertsten Jahrestages der Entstehung des Schiffes.
    Das Mary Rose Museum sammelt derzeit Gelder für ein neues Museum, das 2012 eröffnet werden soll und nicht nur die erhaltene Schiffshälfte ausstellen wird, sondern auch ein rekonstruiertes »Spiegelbild« der anderen Hälfte, wobei die Artefakte an ihrem ursprünglichen Platz gezeigt werden. (Einige der Habseligkeiten der Soldaten werden im Buch erwähnt.) Auf diese Weise entsteht ein einzigartiger Einblick in das Leben der Soldaten und Seeleute. Mehr Informationen zu gegenwärtigen Ausstellungen und künftigen Aktivitäten finden sich auf www.maryrose.org.
    Sir Anthony Browne, Oberstallmeister Heinrichs  VIII ., war ebenfalls in Portsmouth und gab eine Reihe großformatiger Gemälde für seine Villa Cowdray House in Sussex in Auftrag; auf einem der Bilder ist das englische Zeltlager von 1545 in Portsmouth zu sehen. Es zeigt zudem die englische und die französische Flotte sowie die Masten der gesunkenen
Mary Rose
, die noch aus dem Wasser ragen. Es ist ein sehr interessantes Gemälde, auf dem die Position der Schiffe äußerst genau wiedergegeben wird, obwohl die Menschen an Land sich angesichts der gewaltigen Invasionsflotte weitaus unglücklicher gefühlt haben dürften, als es den Anschein hat; in diesem Sinne ist es ein Propagandawerk. Heinrich  VIII . wird auch viel jünger und schlanker dargestellt, als er 1545 gewesen sein dürfte. Leider gingen die Originale verloren, als Cowdray House im Jahre 1793 einem Brand zum Opfer fiel, doch zum Glück waren einige Kupferstiche von den Gemälden angefertigt worden und haben überlebt. Die Darstellung des Zeltlagers vor Portsmouth wurde von Dr. Dominic Fontana an der Universität Portsmouth einer genauen Betrachtung unterzogen, der sich auch mit der Tudorstadt beschäftigt hat. Ich bin ihm sehr dankbar für seine Hilfe und für seine Einschätzung des Manuskripts. Weitere Informationen zu den Cowdray-Kupferstichen, zum Sinken der
Mary Rose
und zur Stadt Portsmouth unter den Tudors finden sich auf seiner Webseite www.dominicfontana.co.uk.
    Der Feldzug von 1544 nach Frankreich ist insofern ungewöhnlich, als ein Waliser Offizier namens Elis Gruffudd einen Augenzeugenbericht niederschrieb:
The Enterprises of Paris and Boulogne
. Leacons Bericht von der Verwüstung der französischen Dörfer basiert auf jenen Beschreibungen. Die Kriege der Tudors sehen oftmals die Plünderung der Zivilbevölkerung vor, normalerweise sind sie jedoch eine Nebenerscheinung der Feldzüge. Im Jahre 1544 befahl Heinrich  VIII . ausdrücklich, man möge Zivilpersonen in Frankreich und vor allem auch in Schottland schikanieren.
    Die Stadt Rolfswood ist fiktiv, ebenso Kloster Hoyland, obwohl dessen früheres Mutterhaus, das Kloster Wherwell, tatsächlich existierte. Viele frühere klösterliche Einrichtungen wurden in den 1530er Jahren und noch weit mehr in den 1540er Jahren veräußert: Das eingenommene Geld sollte, wie bereits erwähnt, Heinrichs Kriege finanzieren. Jeremy Hodgkinsons Werk
The Wealden Iron Industry
(Stroud 2009) enthält überaus nützliche Informationen zum Thema der Eisenverhüttung; aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist auch die Ausstellung im Lewes Museum in Sussex. Der Kaminschirm, den Shardlake in Liphook sieht, kann im Lewes Museum bewundert werden. Roger Aschams
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