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Der Pfeil der Rache

Der Pfeil der Rache

Titel: Der Pfeil der Rache
Autoren: C.J. Sansom
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Kanzler in Portsmouth befand, nämlich die Anwesenheit der Königin.
    Die Gegenwart von Sir Richard Rich in Portsmouth habe ich allerdings erfunden. Die Zeitdokumente belegen, dass er nicht zu den Mitgliedern des Kronrats gehörte, die Heinrich dorthin begleiteten. Seine Rolle bei der finanziellen Organisation der Invasion Frankreichs von 1544 ist jedoch korrekt wiedergegeben, ebenso die Tatsache, dass er den Posten verlor, nachdem er sich allzu unverfroren bereichert hatte. Dennoch blieb er Mitglied im Kronrat und machte weiterhin Karriere.
    Robert Warner war der Berater von Königin Catherine Parr und in der Tat 1544 von ihr beauftragt worden, den Verwandten eines ihrer Diener zu verteidigen, den man der Ketzerei bezichtigt hatte.
    * * *
    Im Jahre 1526 reisten Heinrich  VIII . und seine erste Frau Katharina von Aragon im Sommer nach Petworth. Heinrich stand zu diesem Zeitpunkt schon in Briefwechsel mit Anne Boleyn; wahrscheinlich ebenfalls im Jahre 1526 fasste er den Entschluss, sich von Katharina scheiden zu lassen und Anne zu heiraten. Der abgefangene Brief ist allerdings reine Fiktion. Fest steht jedoch, dass der Papst Katharina von Aragon nahelegte, sie möge sich in ein Kloster zurückziehen, um auf diese Weise die Probleme zu lösen, die sich aus Heinrichs Wunsch nach einer Scheidung ergeben hatten. Katharina jedoch, überzeugt, es sei Gottes Wille, dass sie mit Heinrich vermählt bleibe, lehnte ab. Hätte sie sich dem Vorschlag des Papstes gefügt, hätte Heinrichs Trennung von Rom paradoxerweise wohl niemals stattgefunden.
    * * *
    Der Missbrauch des Vormundschaftsgerichtes als Einnahmequelle zu Lasten – sowohl in finanzieller wie vor allem auch in emotionaler Hinsicht – eines Großteils der betroffenen Kinder war ein weiterer Plan, den Heinrich  VIII . ausgeheckt hatte, um der Bevölkerung das Geld aus den Taschen zu ziehen. Der Missbrauch setzte sich auch unter Elisabeth I. und Jakob I. fort und erreichte epische Ausmaße unter Karl I. Seine Ausbeutung Minderjähriger einzudämmen war eine wichtige Forderung des Parlaments in den Jahren vor dem Englischen Bürgerkrieg, und seine Abschaffung ist eine der vergessenen Errungenschaften der Englischen Republik von 1649–1660. Die öffentliche Meinung war so bestimmend, dass ihn selbst das korrupte Regime Karls  II ., nachdem dieser die Königswürde zurückerlangt hatte, nicht wieder einzuführen wagte.
    * * *
    Während die Handlung um Emma Curteys gänzlich meiner Phantasie entstammt, gibt es im Laufe der Geschichte zahlreiche Berichte von Frauen, die, als Männer verkleidet, mit den Soldaten gekämpft haben, bisweilen jahrelang. So sind beispielsweise im Amerikanischen Bürgerkrieg, auf beiden Seiten, einige hundert Fälle dokumentiert, bei denen Frauen sich im Kampf oftmals durch besonderen Mut hervortaten.

dank
    I ch möchte mich bei den vielen Personen bedanken, die mir bei der Entstehung dieses Buches mit Rat und Tat zur Seite standen, zumal ich mit Gebieten konfrontiert war – besonders im Zusammenhang mit Militär und Marine –, in denen ich nicht sonderlich beschlagen bin. Ich hoffe, die fertige Geschichte wird ein wenig der Sachkenntnis all jener gerecht, die mich beraten haben; sollten Fehler enthalten sein, sind es natürlich die meinen.
    Mein Agent Antony Topping hatte die Idee, für dieses Buch den Krieg von 1544–1546 als Hintergrund zu wählen. Ich bin ihm außerdem sehr dankbar für die hilfreichen Anregungen, die er mir gab, nachdem er das Manuskript gelesen hatte. Herzlichen Dank auch an Maria Rejt für die wie immer ausgezeichnete Bearbeitung, an Liz Cowen für ihr sorgfältiges Lektorat und an Becky Smith für das Eintippen des Manuskripts. Michael Holmes hat mich von Anfang an zum Thema Marine beraten, hat mich nach Portsmouth kutschiert und außerdem den ersten Entwurf des Buches gelesen, genau wie Roz Brody, Jan King und William Shaw. Wieder einmal bin ich ihnen zutiefst dankbar für all die scharfsinnigen Einsichten. James Willoughby war so freundlich, den Leitspruch des Court of Wards für mich ins Englische zu übertragen. Glennan Carnie von der English Warbow Society (www.englishwarbowsociety.com) war mir eine große Hilfe, was das Thema Bogenschießen anbelangte – auch hier sind etwaige Fehler die meinen. Robyn Young kommentierte netterweise das Kapitel, in dem von der Jagd auf Kloster Hoyland die Rede ist.
    Es gibt eine Vielzahl archäologischer Zeugnisse zum Kriegsschiff
Mary Rose
, obwohl Dokumente über
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