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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte!
Autoren: Alyson Noël
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So schlimm wird’s schon nicht werden.
    »Ich wüsste schon, wo wir noch einen Tisch bekommen könnten«, sagte ich.
     
     
38
     
    Der verführerische Essensduft stieg mir in die Nase, noch bevor Dane die Tür geöffnet hatte.
    »Entrez«, sagte er und wies mir den Weg in seine Wohnung. »Willkommen bei Chez Dane.« Als er lächelte, kam er mir süßer vor, als ich es meiner Erinnerung erlaubt hatte.
    »Wie schick Sie sich gemacht haben«, bemerkte ich und beäugte seine zerknitterte weiße Schürze, die er über einer alten Jeans und einem gestreiften Baumwollshirt trug.
    »Erinnern Sie sich noch an Jake?«, sagte er, während der freundliche schokoladenbraune Labrador zur Begrüßung hechelnd auf mich zukam.
    Ich beugte mich zu ihm herunter, tätschelte ihm den Kopf und kraulte ihn unterm Kinn, während ich dachte, wie schön es sein musste, jeden Tag nach Hause zu kommen und so inbrünstig begrüßt zu werden.
    »Ich hoffe, Sie mögen Champagner«, sagte Dane, öffnete eine Flasche und füllte zwei Flöten. Genau im richtigen Moment, damit der Schaum nicht überlief, hielt er inne. Er gab mir ein Glas und hielt das andere in die Höhe. »Auf Hailey Lane, New Yorks neuer Stern am Literaturhimmel!« Er zwinkerte mir zu und stieß mit mir an.
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.« Ich lachte.
    »Na, jetzt stellen Sie mal nicht Ihr Licht unter den Scheffel – da wir gerade bei Omas Ratschlägen sind. Das ist eine Riesenleistung. Ist Ihnen eigentlich klar, wie schwer es heutzutage ist, an einen Romanvertrag zu kommen?«
    Ich rief mir die monatelangen Kämpfe, die Einsamkeit und die Selbstzweifel in Erinnerung. Wie deprimiert ich zwischendurch gewesen war, dass ich meinen Instinkten nicht vertraut hatte und am Boden zerstört war. »Doch, ich glaube, das ist mir mehr als klar.«
    »Nur die wenigsten schaffen es. Die meisten arbeiten jahrelang dafür«, sagte er.
    Ich erinnerte mich, wie mich bei meiner Ausbildung zur Flugbegleiterin ähnliche Statistiken gequält hatten. Nur zwei von tausend Bewerberinnen schaffen es so weit, erklärten sie uns in der Orientierungsphase. Seht euch um. Nicht alle von euch werden die Ausbildung absolvieren.
    »Na ja, vielleicht hatte ich einfach das nötige Quentchen Glück.« Ich fand, dass sich das eigenartig anhörte. »Obwohl ich zugeben muss, dass es ein unglaubliches Gefühl ist. Der ganze Tag war surreal. Zuerst eine Absage, die mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat, und dann der Anruf von Hope, der mich in ungeahnte Sphären katapultiert hat. Also bin ich zu meinem Vorgesetzten und habe erst einmal gekündigt.« Jetzt sitze ich hier und esse mit dir zu Abend, dachte ich und nahm einen Schluck Champagner.
    »Sie haben bei Atlas gekündigt?«, fragte er mit offenem Mund, so schockiert war er.
    »Ja, warum?« Ich gab mich gleichgültig. »Vermutlich kein besonders kluger Schachzug, aber das ist eine lange Geschichte.«
    Er musterte mich mit einem aufmunternden Lächeln, aber ich merkte, dass er sich Sorgen machte. »Hailey, ich würde Ihnen wirklich gerne helfen, sich einen Weg durch den Dschungel der Verlagswelt zu bahnen, wenn Sie es mir erlauben.«
    Ich leerte mein Glas, stellte es auf die Arbeitsfläche und sah ihm in die Augen. Endlich war der Moment der Wahrheit gekommen. »Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch, aber was gibt Ihnen eigentlich das Recht, anzunehmen, Sie wüssten alles besser als ich? Schließlich sind sie kein Schriftsteller, oder?«
    Er reagierte nicht auf meine Worte.
    »Ich werde alles in Ruhe durchsehen und wenn ich Fragen habe, melde ich mich. Einverstanden?«, sagte ich und fühlte mich schlecht, weil ich einen ziemlich harschen Ton anschlug. Auf der anderen Seite, wenn dieser Kerl sich zu meinen Freunden zählen wollte, musste er endlich damit aufhören, mich wie ein Kleinkind zu behandeln.
    »Klingt gut.« Er ging zum Herd, um nach dem Essen zu sehen. »Wir haben Standardvertragsvorlagen von allen großen Verlagen, darunter auch Phoenix. Sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie etwas brauchen.«
    Ich beobachtete, wie er die Topfdeckel lüftete und umrührte, während in meinem Magen ein unwohliges Gefühl zu köcheln begann. »Moment mal«, sagte ich und stellte mich neben ihn. »Wie kommen Sie an Vertragsvorlagen für Phoenix?«
    »Weil ich der Chefanwalt bei McKenzie & Thurston bin«, antwortete er.
    Wie vor den Kopf geschlagen stand ich da. Was genau bedeutete das?
    »Haben Sie denn noch nie von uns gehört?«
    Ich
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