Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte!
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. Wieder einmal hatte er es geschafft, dass ich mich wie eine dumme Gans fühlte. Anscheinend gab es noch vieles, das ich noch lernen müsste. »Ich arbeite für eine Literaturagentur. Sie waren doch bei mir im Büro, deshalb hatte ich angenommen, Sie wüssten Bescheid.« Er zuckte die Achseln. »Ist ja auch egal. Ich habe mich unter anderem um Cadences und Harrison Manns Verträge gekümmert.«
    »Und jetzt bieten Sie mir an, mich juristisch zu beraten?«, sagte ich und hatte ein megaschlechtes Gewissen, weil ich ihn all die Monate hatte abblitzen lassen. Ich hatte ihn für arrogant und blasiert gehalten, während er mir in Wirklichkeit helfen wollte?
    »Das hängt ganz von Ihnen ab«, sagte er und schaltete die Herdplatten herunter.
    »Na ja, wenn Sie gut genug sind, für Harrison Mann zu arbeiten …« Ich lachte und spürte, wie sich die Wärme in meinem Gesicht ausbreitete, als ich ihn ansah. »Ich denke, ich muss mich dringend bei Ihnen entschuldigen«, sagte ich dann, den Blick noch immer auf ihn gerichtet. »Dafür, dass ich Ihnen die ganze Zeit die kalte Schulter gezeigt habe. Ich vermute, ich habe mir nichts sehnlicher als einen Vertrag gewünscht, wollte es aber aus eigener Kraft schaffen. Jetzt, da mein Traum Wirklichkeit geworden ist, habe ich das Gefühl, jemand hätte mich in einen exklusiven Privatclub eingeladen. Das Problem ist nur, dass ich mit den Regeln nicht vertraut bin.«
    »Genau da trete ich auf den Plan«, sagte er lächelnd. Auf einmal wurde ich unsäglich nervös und wandte schnell den Blick ab.
    »Wie sieht’s aus? Brauchen Sie Hilfe?«, wechselte ich das Thema und deutete auf die Töpfe.
    »Alles im grünen Bereich. Aber Sie könnten ein wenig Musik auflegen, wenn Sie Lust haben.«
    Sofort machte ich mich daran, seine CD-Sammlung zu durchforsten, und musste erstaunt feststellen, dass wir beinah denselben Musikgeschmack hatten. Ich entschied mich für den Soundtrack zu Garden State und schlenderte zu einem Regal, in dem bunte, volkstümliche Keramikfiguren aus Mexiko standen.
    »Woher haben Sie die?«, fragte ich und glitt vorsichtig mit dem Finger über ein grell angemaltes Tier – war es ein Kojote? Ich hatte keine Ahnung.
    »In dem Sommer vor Beginn meines Jurastudiums bin ich drei Monate durch Mexiko gereist«, sagte er, nahm sein Weinglas, gesellte sich zu mir und deutete auf eine Szene in einem Klassenzimmer. Sämtliche Schüler hatten Hörner auf den Köpfen, und die Lehrerin streckte ihnen die Zunge heraus.
    »Ach du meine Güte, das erinnert mich an meine Highschool-Zeit.« Ich lachte, als er mich ansah. »Wo sind Sie denn in Mexiko gewesen?«, fragte ich nervös.
    »Quasi überall. Oaxaca, Chiapas, Michoacan …«
    »Klingt spannend«, sagte ich und betrachtete die anderen Objekte.
    »Waren Sie schon mal dort?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Bis auf ein paar Kurz aufenthalte, Ausflüge nach Tijuana und verlängerte Wochenenden in Cabo eigentlich nicht. Nur die üblichen Reiseziele, die alle ansteuern, die nördlich der Grenze wohnen.«
    »Heißt das, Sie kommen aus Kalifornien?«
    »Ja, ich bin dort aufgewachsen.« Ich nickte.
    »Ich bin aus Studio City.«
    Einen Moment lang standen wir da und sahen einander an, während ich überlegte, ob er mich gleich küssen würde. Gerade, als er näher kam, klingelte mein Handy. Obwohl ich es liebend gerne ignoriert hätte, sagte Dane mit einem Lächeln: »Vielleicht ist es etwas Wichtiges.«
    Ich sprintete zu meiner Handtasche, zog mein Mobiltelefon heraus und klappte es auf, obwohl ich mir sicher war, dass es bereits zu spät war.
    »Hier ist Shannon Atkins vom Atlas-Bodenpersonal. Ich hätte gerne mit Hailey Lane gesprochen.«
    Ach, du meine Güte. Träume ich, oder war das wahr? Wieso wollen die mir das Leben zur Hölle machen, wo ich doch längst gekündigt habe? Was ist nur los mit denen?
    Natürlich sagte ich nichts davon. Stattdessen presste ich mühsam hervor: »Am Apparat.«
    »Wie schön, dass ich Sie persönlich erreichte. Vermutlich ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber Sie haben Ihren Firmenausweis verloren.«
    »Verzeihung?«, sagte ich, weil ich keine Ahnung hatte, wovon die Gute sprach.
    »Er liegt vor mir auf meinem Schreibtisch. Es sieht so aus, als wäre das Umhängeband gerissen. Vermutlich haben Sie den Verlust des Ausweises noch gar nicht bemerkt. Lawrence hat ihn vor seiner Tür gefunden und zu mir gebracht. Wann könnten Sie vorbeikommen und ihn abholen?«
    »Ich weiß nicht so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher