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Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Titel: Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche
Autoren: Siedler
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ANHANG

    Chronik der Kaiser-Friedrich-Schule
    Am 22. April 1897 wird die Kaiser-Friedrich-Schule als »Städtische höhere Lehranstalt zu Charlottenburg (In Entwicklung begriffen zu einem Reformgymnasium nach Frankfurter System mit Realschulklassen)« in angemieteten Räumen eines Wohnblocks in der Passauer Straße eröffnet. Bei Gründung sind insgesamt 53 Schüler eingeschrieben: 30 in der Sexta, der ersten Klasse der höheren Schule, und 23 in der dreistufigen Vorschule. Bereits mit dem 1. Februar 1898 ist die Gesamtschülerzahl auf 119 angewachsen (48 auf dem Gymnasium und 71 in den Vorschulklassen). Erster (kommissarischer) Leiter der Schule wird der in Berlin geborene Oberlehrer Felix Wilke (1865–1952), der zusammen mit den Vorschullehrern Gottfried Baltin (*1869), August Kobs (1856–1902) und Arthur Müller-Buessow (1867–1936) das Gründungskollegium der Anstalt bildet, zu dem bereits im Herbert 1897 die »wissenschaftlichen Hülfslehrer« Karl Reichel (*1863) und Rudolf Schulze (*1870) sowie der Rabbiner Philipp Kroner (1833–1907) stoßen.
    1898 erscheint in der Charlottenburger Druckerei von Adolf Gertz der erste von insgesamt achtzehn gedruckten Jahresberichten der Schule. Dem dritten Bericht von 1900 und dem fünften von 1902 sind wissenschaftliche Beilagen der Oberlehrer Karl Reichel ( Die geschichtlichen und jetzigen Verkehrswege aus dem Euphrat-Tigris - Becken nach den angrenzenden Ländern ) und Wilhelm Ebel ( Schopenhauers Bedeutung für Lehrer und Erzieher ) beigegeben.
    Mit Beginn des Schuljahres 1898/99, in dem die Schule in »Städtische höhere Lehranstalt zu Charlottenburg (In Entwicklung begriffen zu einem Gymnasium und einer Realschule mit gemeinsamem
Unterbau)« umbenannt wird, tritt der designierte Direktor Alfred Zernecke (1860–1941) seinen Dienst an und übt dieses leitende Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1925 aus.
    Im Schuljahr 1899/1900 werden die ersten Schüler des Abiturientenjahrgangs 1912 eingeschult: Friedrich Bröseke, Werner Lachmann, Franz Simon und Alfred Steinfeld besuchen die Nona bzw. erste Vorschulklasse. Am Stichtag 1. Februar 1900 ist die Schülerzahl auf 466 angewachsen (224 Schüler in den Klassen von der Sexta bis zur Untertertia und 242 auf der Vorschule), die von insgesamt 17 Lehrkräften unterrichtet werden.
    Mit dem Schuljahr 1900/01 wird die Schule erneut umbenannt: in »Städtisches Gymnasium und Realschule mit gemeinsamem Unterbau zu Charlottenburg«. Eingeschult werden auf der Charlottenburger Anstalt in diesem Jahr: Alfred Brauer, Werner Fraustädter, Hans-Albrecht Korschel, Franz Sachs, Richard Salomon und Fritz Strauss (alle in der Nona) sowie Bernhard Buschmann in der Septima bzw. dritten Vorschulklasse. Am 27. Februar 1901 bezieht die Schule einen 1899 begonnenen Neubau in der Knesebeckstraße, direkt an der Berliner Stadtbahn.
    Mit dem Schuljahr 1901/02, am 3. Juni 1901, erhält die Anstalt ihren durch Kabinetts-Ordre vom 11. Mai 1901 verliehenen Namen »Kaiser-Friedrich-Schule«. In diesem Jahr werden Walter Benjamin (in der Sexta, der ersten Klasse des Gymnasiums), Theodor Böninger und Erich Katz (Octava bzw. zweite Vorschulklasse) eingeschult. Zum Stichtag 1. Februar 1901 besuchen insgesamt 574 Schüler (300 und 274) die Anstalt, die von 22 hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Rund 30% der Schüler sind jüdischer Konfession.
    In den Folgejahren werden Lothar Nerger (1902/03, Sexta), Walter Kränz, Ernst Marcus und Max Schoch (1903/04, jeweils Sexta), Wolfgang Brandt (1904/05, Quinta oder zweite Gymnasialklasse) sowie Fritz Lefevre (1904/05, Quarta bzw. dritte Gymnasialklasse) an der Charlottenburger Anstalt eingeschult.
    Mit Ablauf des Schuljahres 1905/06 finden die ersten Reifeprüfungen an der Kaiser-Friedrich-Schule statt.

    Am Ende des Schuljahres 1908/09 legen 35 Schüler die »Prüfung über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst« ab, unter ihnen alle Abiturienten des Jahres 1912 mit Ausnahme von Buschmann und Lefevre, die diese, heute einer mittleren Reife entsprechende Prüfung bereits im Vorjahr erfolgreich ablegt hatten, sowie Faeke und Grünberg, die erst nach dem ›Einjährigen‹ an die Kaiser-Friedrich-Schule gelangten (1909/10 bzw. 1910/11). Zum Stichtag 1. Februar 1909 besuchen insgesamt 780 Schüler (498 und 282) die Anstalt, die von 29 hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Im selben Jahr wird im Hof der Schule eine vom Vater eines Schülers gestiftete
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