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Der Milliardaer und die Taenzerin

Der Milliardaer und die Taenzerin

Titel: Der Milliardaer und die Taenzerin
Autoren: Melanie Milburne
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konnte.“
    Schockiert atmete sie durch. „Trotzdem verstehe ich nicht, warum du mich nicht eingeweiht hast. Es hätte uns beiden sehr viel Kummer und Herzschmerz erspart, wenn du dich mir anvertraut hättest.“
    „Das habe ich für dich getan, Bronte! Verstehst du das denn nicht? Ich könnte niemals ertragen, wenn ich dich körperlich verletzen würde. Du hast doch keine Vorstellung davon, wie das alles für mich war. Wie allein und hilflos ich mich gefühlt habe. Manchmal war ich desorientiert oder extrem reizbar, wenn ein Anfall unmittelbar bevorstand. Manchmal traf es mich völlig unvorbereitet. Es passierte einfach. Ich fühlte mich nicht länger wie ein vollwertiger Mann und hatte obendrein panische Angst davor, die Presse könnte Wind davon bekommen. Kannst du dir vorstellen, was dann los gewesen wäre?“
    „Luca.“ Sie befeuchtete sich die Lippen. „Ich verstehe, wie schrecklich das alles für dich war, aber du hast es mit deinem Schweigen doch noch tausendmal schlimmer gemacht. Wenn ich wenigstens eine Erklärung für dein merkwürdiges Verhalten gehabt hätte, das hätte doch an meiner Liebe zu dir nichts geändert.“
    Sein Blick wirkte vollkommen leer. „Du hast wirklich keine Ahnung, womit ich es damals zu tun hatte, Bronte. Das wirst du niemals nachvollziehen können. Irgendwann wusste ich, dass es eine Operation gibt, die mir eventuell helfen könnte. Dann fand ich einen Spezialisten in den Staaten, der mir Hoffnung auf Heilung machen konnte. Ich hatte nur eine knappe Woche Zeit, um mich darauf vorzubereiten. Der Eingriff war mit gewissen Risiken verbunden, wie es eben oft bei Operationen der Fall ist. Du musst wissen, dass ich miterlebt habe, wie mein Vater nach seinem Unfall als Invalide vor sich hinsiechen musste. Er war entsetzlich hilflos und musste sogar Windeln tragen, um Himmels Willen! Das wollte ich dir alles ersparen. Ich hätte dich doch niemals an mich binden können, weil eben die Gefahr bestand, dass etwas Entscheidendes schiefgeht.“
    „Aber das ist es nicht“, sagte Bronte tonlos und schaffte es nicht, die Enttäuschung über seinen Vertrauensbruch einfach loszulassen. „Du hast unser beider Leben ruiniert, indem du eine einsame Entscheidung getroffen hast. Und dabei hast du ausschließlich an dich gedacht, nicht an mich.“
    „Verdammt, natürlich habe ich an dich gedacht!“, brauste Luca auf. „Die ganze Zeit über habe ich an dich gedacht! Und ich habe dich schrecklich vermisst. Ich wollte dich zurückgewinnen, aber zuerst musste ich vollkommen sicher sein, dass ich geheilt war.“
    „Weißt du, Luca, es geht gar nicht so sehr darum, dass du in die Staaten fliegen musstest“, erklärte sie ruhig. „Der Punkt ist, du hast mir nicht genügend vertraut, um mich in dein Leben und deine Probleme und Sorgen einzuweihen. Das zeigt mir, wie unwichtig ich dir war. Ein Spielzeug und ein Zeitvertreib, mit dem man die ernsten Schwierigkeiten des Lebens gar nicht erst teilt. Unsere Intimität und Zweisamkeit fand nur unter der Bettdecke statt, und das ist das Traurige daran. Du hast mir damals nicht emotional zur Verfügung gestanden, und du tust es heute ebenso wenig.“
    Lucas Miene war zu einer Grimasse verzerrt. „Ich konnte dir doch keine Zukunft bieten, solange ich nicht wusste, ob ich überhaupt eine habe.“
    Wieder verdrehte sie die Augen und starrte kurz an die Decke. „Oh, bitte! Lass mal gut sein, Luca! Du hast nicht die geringste Ahnung davon, wie eine Beziehung funktioniert. Worum es in der Liebe geht. Wie immer wolltest du alles nur zu deinen eigenen Bedingungen durchziehen, und genau so hast du es dann auch getan. Es ist allein deine Schuld, wenn du die ersten Monate in Ellas Leben verpasst hast, nicht meine.“
    Hinter dem Vorhang war zu hören, dass Ella aus ihrem Schlaf aufwachte, und damit war die Unterhaltung beendet. Luca murmelte, er sei an der Reihe, nach ihr zu sehen, und verschwand. Er streifte Brontes Schulter im Vorbeigehen.
    Sie seufzte schwer und setzte sich auf das zerwühlte Bett. Was für eine Katastrophe! Deprimiert betrachtete sie das Laken, auf dem Luca und sie zusammen gelegen und geschlafen hatten. Dann nahm sie sein Kopfkissen, presste es fest an sich und inhalierte den männlichen Duft, den die teure ägyptische Baumwolle in sich aufgenommen hatte. Ihr kamen die Tränen.

11. KAPITEL
    Bronte blieb kaum Zeit zu duschen und sich anzuziehen, bevor der Privatjet zur Landung in Mailand ansetzte. Ella saß angeschnallt in ihrem Sitz und
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