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Der Milliardaer und die Taenzerin

Der Milliardaer und die Taenzerin

Titel: Der Milliardaer und die Taenzerin
Autoren: Melanie Milburne
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nuckelte an einer Trinkflasche mit kühlem Tee. Bronte hatte keine Zeit mehr gehabt, weiter mit Luca zu sprechen. Jetzt saß er wieder ganz in seine Arbeit vertieft und ließ den Blick über verschiedene Akten schweifen.
    Auch er hatte geduscht und sich umgezogen. Jetzt trug er eine lässige Cargohose und ein blaues Hemd, an dem die obersten Knöpfe offen standen. Der helle Farbton brachte seine gebräunte Haut gut zur Geltung. Aber er wirkte sehr angespannt, und Bronte fragte sich, ob er über ihren Streit nachdachte oder einfach nur nervös war, weil er seiner Familie die ominöse Verlobte aus Down Under vorstellen musste.
    Sie hatte noch lange über seine Krankheit und die Operation nachgedacht. Lucas dichte schwarze Haare verdeckten die Narben, aber die mentalen Wunden würden wohl nie richtig verheilen. Und je mehr sie über das grübelte, was Luca durchgemacht haben musste, desto mehr ärgerte sie sich über ihre Reaktion auf sein spätes Geständnis.
    Er war ein sehr stolzer Mann, der großen Wert auf sein Privatleben legte. Kein Wunder, dass er während der vergangenen zwei Jahre praktisch aus den Medien verschwunden war. Er tat alles dafür, persönliche Dinge aus den Klatschspalten herauszuhalten.
    Zwischen ihnen war erneut eine imaginäre Wand des Schweigens entstanden, und Bronte musste sich eingestehen: Dieses Mal war sie selbst dafür verantwortlich. Sie hatte zugelassen, dass Hass und Frust alles ruinierten. Diese Haltung war wenig produktiv, und vielleicht war Brontes empfindliches Wesen auch ein Grund dafür, warum Luca sich ihr nicht anvertrauen wollte.
    Zwei Jahre zuvor hatte sie ihn bedrängt, immer mehr von ihm erwartet und teilweise auch eingefordert. Und Luca hatte sich verschlossen – einfach dichtgemacht. Heute passte das alles perfekt zusammen.
    Wegen seiner Krankheit hatte Luca in letzter Sekunde Verabredungen abgesagt und war an manchen Tagen gereizt und unausstehlich gewesen.
    Ein paar Tage später kam er dann wieder vorbei und tat so, als wäre nichts gewesen. Hätte sie damals doch nur etwas tiefer nach der Ursache für sein auffälliges Verhalten gegraben! Hätte sie doch nur auch noch andere Gründe als eine heimliche Geliebte in Betracht gezogen! Ihr und Luca wäre wirklich viel Leid erspart geblieben.
    Bronte rutschte tiefer in ihren Sitz und räusperte sich. „Luca?“
    Mit einem Finger markierte er die Stelle in der Akte, die er gerade las, und sah fragend hoch. „Keine Sorge wegen meiner Familie“, sagte er unvermittelt. „Sie werden ganz sicher offen auf dich zugehen.“
    „Darüber wollte ich eigentlich gar nicht sprechen“, fing sie an. „Oder vielleicht doch. Auch.“ Angestrengt atmete sie durch. „Geht es dir gut? Also, ich meine, inzwischen?“
    Seine Augenbrauen waren eng zusammengezogen, und er blieb einfach stumm.
    Bronte räusperte sich noch einmal. „Die Operation? Die Ablation? War sie erfolgreich?“
    Kein einziger Muskel regte sich in Lucas Gesicht. Dann fand er seine Sprache wieder. „Ja.“ Kurze Pause. „Ja, die OP war erfolgreich.“
    Betroffen sah sie auf ihre Hände hinunter. „Ich wünschte, du hättest mich ins Vertrauen gezogen.“ Ihre Stimme war leise. „Zu jener Zeit, meine ich. Aber ich verstehe mittlerweile, warum du es nicht getan hast.“
    Seine Antwort dauerte etwas. „Mir wäre auch lieber, ich hätte mich anders entschieden, cara .“
    Lucas älterer Bruder wartete am Flughafen, um sie abzuholen. Auf den ersten Blick fiel Bronte die Ähnlichkeit zwischen den beiden auf. Sie waren groß, dunkel, schwarzhaarig mit kantigen Gesichtern, ausgeprägten Nasen und auffallend intelligenten Augen.
    Nach einer kurzen Begrüßung, während der Luca seine Verlobte vorstellte, küsste Giorgio Bronte auf beide Wangen. „Willkommen in der Familie“, sagte er mit seinem wunderbaren italienischen Akzent, der dem von Luca sehr ähnelte.
    „Vielen Dank“, erwiderte Bronte und sah, wie sein Blick zu Ella wanderte, die strampelnd in ihrem Tragesitz saß.
    Dann hockte er sich hin und strahlte sie an. Dabei kamen eine Reihe ebenmäßiger weißer Zähne und zwei tiefe Grübchen zum Vorschein. Doch in seinen Augen erkannte Bronte einen Schatten von Traurigkeit, als er nach Ellas kleiner Hand griff. „Das muss meine süße kleine Nichte sein.“
    Juchzend hob Ella beide Arme. „Hoch. Hoch.“
    „Darf ich?“, fragte Giorgio Bronte.
    „Natürlich“, sagte sie schnell und löste die Gurte. „Sie hasst es, angeschnallt zu sein, seit sie laufen
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