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Der Milliardaer und die Taenzerin

Der Milliardaer und die Taenzerin

Titel: Der Milliardaer und die Taenzerin
Autoren: Melanie Milburne
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winzig wie die Ballerina auf einer Kinderspieluhr.
    „Du hast ganz schön Nerven, hier aufzutauchen“, bemerkte sie kühn. „Ich dachte, du hättest vor zwei Jahren in London alles gesagt, was es zu sagen gab?“
    In der Tiefe seiner dunklen Augen schien ein Licht aufzuflackern. Es war nur ein winziges Leuchten und wäre Bronte vermutlich gar nicht aufgefallen, wenn sie Luca nicht so eindringlich angestarrt hätte. „Ich bin geschäftlich hier“, brummte er. „Das hielt ich für eine günstige Gelegenheit, sich mal wiederzusehen.“
    „Wozu?“ Herausfordernd hob sie ihr Kinn. „Willst du über alte Zeiten reden? Vergiss es, Luca! Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Ich bin endlich über dich hinweg.“ Sie drehte sich wieder zu ihrem Barren um. „Ich habe in fünf Minuten Unterricht“, erklärte sie ihm im Spiegel. „Wenn du also nicht gleich von zwanzig kleinen Mädchen in rosa Tutus umzingelt sein möchtest, schlage ich vor, du verschwindest.“
    „Warum unterrichtest du, anstatt selbst zu tanzen?“, erkundigte er sich und hielt ihren Blick fest.
    Ungeduldig verdrehte sie die Augen und fuhr auf dem Absatz herum. Dann stemmte sie eine Hand auf die Hüfte. „Ich konnte den Termin zum Vortanzen in letzter Sekunde nicht wahrnehmen. Darum!“
    Seine Stirn kräuselte sich etwas. „Warst du etwa verletzt?“
    Sie unterdrückte ein bitteres Lächeln. Konnte man ein gebrochenes Herz und eine Schwangerschaft als Verletzungen bezeichnen? „So könnte man das vielleicht nennen“, erwiderte sie ausweichend. „Unterricht zu geben war dann die nächstbeste Option. Und ich hielt meine alte Heimat Melbourne für den besten Ort dafür.“
    Schweigend sah Luca sich in dem alten Fabrikgebäude um, das Bronte und ihre Geschäftspartnerin Rachel Brougham zu einem Tanzstudio ausgebaut hatten. „Wie viel Miete zahlst du eigentlich hier?“, fragte er schließlich.
    Sie wurde misstrauisch. „Warum willst du das wissen?“
    Eine seiner breiten Schultern zuckte. „Es wäre vielleicht eine gute Investitionsmöglichkeit. Ich halte immer die Augen offen nach vielseitig verwendbaren Gebäuden.“
    „Ich dachte, du wärst in der Hotelbranche tätig wie der Rest deiner Familie.“
    Sein Lächeln war kaum als solches zu erkennen. „Ich habe mich verändert, seit wir uns zum letzten Mal begegnet sind. Vor allem habe ich inzwischen andere geschäftliche Interessen. Gewerbeflächen sind eine solide Anlagemöglichkeit und rentieren sich häufig wesentlich besser als Privatbesitz.“
    Bronte presste ihre Lippen aufeinander. Es wühlte sie innerlich auf, Luca so unvorbereitet gegenüberzustehen. Aber obwohl sie sich wund und verletzlich fühlte, bemühte sie sich um Haltung. „Ich bin sicher, der Vermieter würde dir lediglich mitteilen, dass dieses Gebäude nicht zum Verkauf steht.“
    „Ich habe schon mit ihm gesprochen.“
    Ihr wurde vor Schreck eiskalt. „Und?“
    Sein schiefes Grinsen ließ ihn ziemlich verwegen aussehen. Dieser Gesichtsausdruck war einer der Gründe gewesen, weshalb ihr Herz beinahe stehen geblieben war, als sie sich damals in einem Londoner Buchladen über den Weg liefen. Bis heute hatte sich daran nicht viel geändert, musste Bronte feststellen. Auch wenn sie sich energisch einredete, nichts mehr für diesen Mann zu empfinden.
    „Ich habe ihm ein Angebot gemacht“, gab Luca freimütig zu. „Auch deshalb bin ich nach Australien geflogen. Die Sabbatini Hotel Corporation expandiert immer globaler. Wir planen Luxushotels in Melbourne, in Sydney und an der Gold Coast in Queensland. Vielleicht hast du schon in der Zeitung etwas darüber gelesen.“
    Wie hatte sie das übersehen können? Trotz ihrer Abneigung gegen Luca verfolgte sie restlos jede Geschichte oder Bemerkung, die über ihn oder seine Familie in den Gazetten abgedruckt wurde. Erst vor wenigen Monaten las sie einen ausführlichen Artikel über die Scheidung seines älteren Bruders Giorgio und seiner Frau Maya. Und der jüngere Bruder Nikoló hatte offenbar eine unfassbar hohe Summe beim Pokern in Las Vegas gewonnen. Aber über Luca selbst hatte Bronte nichts gefunden.
    Es war, als wäre er für die letzten zwei Jahre vollkommen aus der Medienlandschaft verschwunden.
    „Nein, aber ich weiß auch wirklich Besseres mit meiner Zeit anzufangen“, sagte sie beiläufig.
    Zwischen ihnen beiden entwickelte sich so etwas wie ein Krieg der Blicke, den Bronte zu gewinnen gedachte. Sie schaffte es, möglichst unbeteiligt zu wirken, obwohl Lucas
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