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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blitzschnell rollte sich die Frau ab, kam auf die Knie und sah die drei anderen Ungeheuer vor sich in der Luft schwirren. Sie versperrten den Weg aus der kleinen Sackgasse zwischen den alten, halbverfallenen Häusern. Hinter ihr begrenzte eine hohe Mauer den Weg. Es war unmöglich hinüberzusetzen. Nicht einmal Spiderman hätte das geschafft.
    Schwarzes Haar wirbelte. Der vierte Vampir hatte sich vor der Hauswand abgefangen und kam jetzt zurück. Die Hand der Frau, sekundenlang in einer Tasche des engen Anzuges verschwunden, flog wieder hoch. Etwas blitzte im fahlen Mondlicht auf.
    Eine Feuerlanze schoß dem Vampir entgegen!
    In das Krachen des Schusses hinein mischte sich das leise Surren eines schweren Automotors. Dennoch wußte die Frau, daß für sie alles zu spät war. Die Mikrofilme mußten trotzdem an die richtige Stelle geraten!
    Zum zweiten Schuß kam sie nicht mehr.
    Der Vampir, diese Bestie, war wohl getroffen worden und zeigte bereits die Wirkung, die sie erwartet hatte, war aber noch schnell genug. Sein Anflug war durch die Silberkugel nicht mehr gestoppt worden.
    Diesmal konnte sie nicht mehr ausweichen. Das Biest schlug ihr die ledernen Flughäute um den Kopf, krallte sich in ihre Schulter und biß zu. Die Frau schrie auf und schlug nach der Bestie, konnte sie aber nicht mehr abschütteln. Die drei anderen Vampire setzten nach.
    Als der schwarze Peugeot vor der Sackgasse abstoppte, war schon alles vorbei. Die beiden Männer, die aus dem Wagen sprangen und sofort das Feuer eröffneten, konnten zwar die Vampire erlegen, aber für die Frau kam jede Hilfe zu spät.
    Worte in einer für diese Region unbekannten Sprache erklangen. Einer der beiden Männer, die Pistole noch in der Hand, spurtete zum Ende der Sackgasse, bückte sich und tastete blitzschnell und routiniert den blassen Körper der Toten ab, um die herum die vier Vampire zu Staub zerfielen. Nach wenigen Sekunden hatte er gefunden, was er suchte. Ohne eine Miene zu verziehen, ließ er das Röllchen mit den Mikrofilmen in einer Tasche seines schwarzen Lederanzuges verschwinden, der dem der Frau so verblüffend glich.
    »Dobro«, zischte der Mann und schnellte sich wieder empor, um auf den Wagen zuzusprinten. »Pascholl!«
    Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Der zweite Mann, ebenfalls in Tiefschwarz, saß bereits wieder hinterm Lenkrad und gab jetzt Gas, während die Tür des Peugeot zuflog. Die Rückbank, die für die schwarzhaarige Frau bestimmt gewesen war, blieb leer. Für eine Tote hatten sie keine Verwendung mehr. Ausweispapiere führte sie nicht mit sich; sie würde, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu identifizieren sein.
    Der Motor summte etwas lauter, während der Wagen mit kreischenden Reifen losjagte. Schleudernd und mit voll aufgeblendeten Halogenlampen raste er durch die kurvenreichen Dorfstraßen. Der Fahrer wollte so schnell wie möglich aus dem gefährdeten Bezirk verschwinden.
    Doch der Himmel über ihnen blieb leer. Die vier Vampire waren die einzigen, die in dieser Nacht eingesetzt worden waren…
    ***
    Nur wenige Sekunden nach dem ersten Schuß flammten in der Nachbarschaft die Lichter in den Fenstern auf. Schüsse in einem so kleinen Dorf - sie waren mehr als nur ungewöhnlich. Allein die Sensationslust riß die friedliebenden Bürger an die Fenster.
    Wenige sahen den schwarzen Peugeot davonrasen, keiner konnte das Kennzeichen des Wagens feststellen.
    Pierre Lafgarenne, überzeugter Junggeselle und anerkannter Dorfplayboy, war ebenfalls aus dem Schlaf hochgeschreckt. Neben ihm hockte Ju in dem weichgefederten Bett. Wie sie weiter hieß, wußte er nicht, hatte nicht einmal danach gefragt. Er hatte sie in der Stadt in einer Diskothek kennengelernt, mit ihr getanzt, und sie waren sich schnell einig geworden, wo Julia, die er kurz Ju nannte, diese Nacht verbringen würde. Per Porsche hatte er sie zu sich nach Hause gefahren. Von außen wirkte das kleine Häuschen an der Sackgasse in dem kleinen Dorf verfallen; von innen nicht. Pierre hatte eine Menge in die alte Bude investiert und sie wieder aufgemöbelt. Das Prunkstück, das breite Bett, gehörte zu den ersten Einrichtungsgegenständen.
    »Was ist das?« fragte Ju.
    »Wer schießt denn hier?« fragte Pierre und hatte ihr damit gleichzeitig eine Antwort gegeben. Auf ein kurzes Händeklatschen flammte die Beleuchtung auf. Pierre stieg im Blitzverfahren in die Hose und eilte zur Tür.
    »He - paß auf dich auf!« rief Ju ihm nach und verließ dann ebenfalls mit einer
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