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Die Hexe von Salem

Die Hexe von Salem

Titel: Die Hexe von Salem
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Vorwort
    Wolfgang Hohlbein gibt in ebenso informativen wie amüsanten Vorworten Einblick in die heiße Schaffensphase der HEXER-Reihe. Seine Anmerkungen beziehen sich dabei in der Regel gleich auf mehrere E-Book-Folgen. Hier das Vorwort zu Band 2 bis 4.
    Diese E-Book-Sammleredition des »Hexers von Salem« bietet dem interessierten Leser zum ersten Mal digital die Möglichkeit, die Serie komplett und in ihrer ursprünglichen Form wiederzuentdecken: ohne die Kürzungen, Hinzufügungen, Weglassungen und redaktionellen Willkürlichkeiten (gelle, Michael?) der späteren Nachauflagen. Dennoch haben wir uns entschieden, in einem Punkt von der ursprünglichen Fassung abzuweichen. Der Roman Auf der Spur des Hexers, der die Vorgeschichte der eigentlichen Reihe erzählt, ist zwar chronologisch der erste Band, entstand aber erst, nach dem es die Heftserie schon über ein Jahr gab, und erschien auch als separates Taschenbuch. Aber ich habe entschieden, ihn im Interesse einer besseren Lesbarkeit an den Anfang der Reihe zu platzieren, und ich bin der Autor, und das Wort des Autors ist Gesetz, denn der Autor ist Gott, basta.
    Gleich nach den Redakteuren.
    Apropos Redakteure. Nach jenem denkwürdigen Tag, an dem der Hexer geboren wurde (ohne dass einer der Beteiligten – mich eingeschlossen – ahnte, was auf ihn zukommen sollte), vergingen gute zwei Wochen, bis der wirkliche erste Band, Als der Meister starb, fertig vorlag und ich ihn abliefern konnte. Ein Problem war, einen wirklich guten Namen für den Helden der Geschichte zu finden, und mir wollte partout keiner einfallen. Es sollte etwas Besonderes sein, nicht zu knallig, nicht zu platt, aber etwas, das man sich merkt. Ich hatte vorher schon einige Heftromane unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht (damals galt es noch als ehernes Gesetz, dass auf einem Heftroman ein englisch klingender Name zu stehen hatte), wollte aber für ein neues Projekt auch ein neues Pseudonym. Fragen Sie mich nicht, warum. Einige Hefte hatte ich unter dem Pseudonym Raven veröffentlicht (wie originell), und da mir einfach nichts Besseres einfallen wollte, setzte ich kurzerhand ein Robert C. davor. Robert C. Raven. (»Lass doch einfach den Punkt weg«, schlug Michael vor. »Robert Craven. Klingt doch gut.« Sein hämisches Grienen ist mir irgendwie zu spät aufgefallen. Im Gegensatz zu mir wusste der Schuft damals schon, was das Wort bedeutete.) Endlich aber war es geschafft, ich konnte mein Meisterwerk eintüten und an den Verlag schicken – es waren noch die goldenen Zeiten, in denen Manuskripte richtig auf Papier ausgedruckt und mit der Post verschickt wurden, nicht per Diskette oder E-Mail. Man konnte immer behaupten, dass das Manuskript längst unterwegs ist und der Post die Schuld geben. Herrlich! – Und warten. Und warten. Und warten.
    Nach weiteren zwei Wochen wurde es mir dann zu bunt, und ich fuhr in den Verlag. Vielleicht waren ja alle vor Ehrfurcht so erstarrt, dass sie gar nicht mehr die Kraft hatten, zum Telefon zu greifen und mich mit vor Bewunderung bebender Stimme zu lobpreisen.
    Seltsamerweise hielt sich ihre allgemeine Begeisterung in Grenzen.
    »Ziemlich viele Tippfehler drin«, meinte Michael. »Dafür aber zu wenig Action«, fügte Michael hinzu. Nur Michael war ziemlich angetan (der, der mir den Namen aufgeschwatzt hatte), und letzten Endes habe ich es wahrscheinlich auch nur ihm zu verdanken, dass Robert Craven überhaupt die Chance bekam, jemals gedruckt zu werden.
    »Wir können es ja mal versuchen«, meinte Michael widerwillig. Der, der das Sagen hatte, nicht der, dem der Roman gefiel. »Aber ich erwarte Besserung. Du weißt Bescheid: Kürzere Sätze. Mehr Action. Eine ganz einfache, spannende Story. Und vor allem nicht so komplizierte Namen und Ausdrücke.« Er sah mich mahnend an, diesen Das-ist-deine-letzte-Chance-Blick in den Augen, den alle Autoren kennen und fürchten.

Wolfgang Hohlbein
    DER HEXER
    Band 04
Die Hexe von Salem

 
    E r rannte um sein Leben.
    Sie waren hinter ihm, und obwohl er sie nicht sehen oder hören konnte, spürte er ihre Nähe undeutlich. Sie waren hinter ihm, vielleicht schon vor ihm, irgendwo in der Dunkelheit, die sich wie eine schwarze Wolke über die Straßen gelegt hatte. Dies hier war ihr Revier, und sie kannten jeden Fußbreit Boden, jedes Versteck und jede Abkürzung. Er hatte einen kleinen Vorsprung herausgeholt, aber er machte sich keine Illusionen. Die Burschen hatten ihn offensichtlich für einen tumben Deppen vom Lande
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