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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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besaßen, das Fenster einen Spalt zu öffnen, wurden wir zudem auch noch Zeugen eines Telefongespräches, das uns allerhand Rätsel aufgab. In der Zwischenzeit haben wir diese aber zu unserer Zufriedenheit restlos lösen können.«
    »Dann lass mal die Ergebnisse hören, Mr Detektiv.« Jim Cowley ließ sich auf einem Sessel nieder und steckte sich mit fahrigen Bewegungen eine Zigarette an.
    »Sie sind ein ausgebuffter Geschäftsmann, Mr Cowley, dem der eigene Profit über alles geht. Wie sonst ist es zu erklären, dass Sie jugendliche Schüler dazu anstiften, im ›Planet-Evil‹ eine Show zu inszenieren? Die Jugendlichen sollten Norman Hammley, unter dessen Kutte sich niemand anderes verbirgt als Sie selbst, als einen DJ mit angeblich magischen Fähigkeiten anhimmeln und ihm im Tanz restlos verfallen. Die Hysterie der tobenden Menge ist nichts anderes als fauler Zauber. Ebenso Mandy Robins Ohnmachtsanfall und die euphorische Reaktion des Publikums auf Monique Carreras Single ›Devil-Dancer‹, der angeblich eine neue musikalische Formel zu Grunde liegt.« Justus lachte kurz auf. »Mrs Carrera konnten Sie mit diesem Blödsinn erfolgreich Sand in die Augen streuen, Mr Cowley, aber mit Sicherheit nicht den drei ???. Wir sind Ihrem falschen Spiel schnell auf die Schliche gekommen.«
    »Das alles hat euch einen feuchten Dreck zu interessieren!«, giftete Jim Cowley Justus an. »Auf welche Weise ich die Kassen meiner Diskothek fülle und unter welchem Vorwand ich meine Künstler einen Plattenvertrag unterzeichnen lasse, ist ausschließlich meine Angelegenheit. Es handelt sich bei dieser zugegebenermaßen recht raffinierten Vorgehensweise nur um eine geschickt inszenierte Werbekampagne. Damit verstoße ich aber überhaupt nicht gegen das Gesetz!«
    Der Erste Detektiv schüttelte entschieden den Kopf. »Das sehe ich entschieden anders, Mr Cowley. Oder sollte Ihnen als erfolgreicher Betreiber des ›Planet-Evil‹ unter anderem etwa entgangen sein, dass Minderjährigen der Zutritt in eine Diskothek strengstens untersagt ist? Wenn Mandy und ihre Freunde vor Gericht aussagen würden, welchen Job sie für Sie zu erledigen hatten, wären Sie Ihre Lizenz, eine Diskothek zu betreiben, neben der Zahlung einer hohen Konventionalstrafe, augenblicklich los!«
    »Meine Hochachtung! Du scheinst das Gesetzbuch ja gründlich studiert zu haben«, äußerte Cowley missmutig. »Aber wenn es dich beruhigt, werde ich in Zukunft akribisch darauf achten, keine minderjährigen Schüler in meine Werbestrategien mehr mit einzubeziehen.«
    »Dafür ist es bereits zu spät, Mr Cowley!«, entgegnete Justus anklagend. »Denn inzwischen ist uns bekannt, dass Sie Mandy, ihre Freunde und auch die übrigen Statisten, neben fragwürdigen Werbezwecken, hauptsächlich zur Untermauerung eines eiskalten Versicherungsbetrugs benutzt haben!«
    Mrs Scream begann leise zu kichern. »Ihr scheint mir recht schlaue Füchse zu sein. Darf man sich höflich danach erkundigen, wie ihr uns auf die Schliche gekommen seid?«
    Der Erste Detektiv kreuzte die Beine übereinander. »Genau genommen waren Sie es, Madam, die uns den letzten entscheidenden Hinweis lieferte. Bei Ihrer wirklich bewundernswerten Schauspielkunst in der Rolle der ausgeflippten und drogenabhängigen Disko-Oma ist Ihnen im ›Planet-Evil‹ nämlich ein schwerwiegender Fehler unterlaufen.«
    Mrs Scream spitzte ihre rot geschminkten Lippen. »Ich habe nicht den geringsten Schimmer, wovon du eigentlich sprichst. Ich bitte um Aufklärung.«
    Zur allgemeinen Überraschung zog Justus aus seiner Jackentasche einen kleinen bunt bedruckten Papierbeutel hervor. »Na, kommt Ihnen diese Süßigkeit nicht bekannt vor, Madam? ›Schleckermauls Schokolinsen‹ aus dem Hause Toms & Black.«
    »Was soll der Unsinn, Junge?« Kritisch nahm Jim Cowley den Beutel in Augenschein.
    Justus riss die Verpackung auf, schüttete die Linsen auf die gläserne Platte des Couchtisches und fischte eine rote heraus, die er Mrs Scream demonstrativ entgegenhielt. »Wenn Sie diese Pille schlucken, Madam, werden Sie den Himmel auf Erden erleben.«
    »Die Eintrittskarte zum Glück«, fügte Peter hinzu, indem er Mrs Screams Tonfall imitierte. »Wer das schluckt, wächst über sich selbst hinaus!«
    »Was soll das, Amy?«, wandte sich Cowley an die alte Dame. »Weshalb führen diese Bengel diesen Affenzirkus auf?«
    »Diese Antwort kann ich Ihnen gerne liefern.« Justus schob sich ein paar Schokolinsen in den Mund und begann sie genüsslich zu
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