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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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Futteral. »Hier, Erster!«
    In heller Aufregung presste Justus das Fernglas an seine Augen und starrte angestrengt hindurch. Peter und Bob konnten auch so erkennen, dass sich aus der Ferne ein Taxi näherte.
    Langsam fuhr es auf den Bungalow von Jim Cowley zu.
    »Kannst du sehen, wer drin sitzt, Erster?«, fragte Bob.
    »Nichts zu machen. Die Scheiben spiegeln zu sehr.« Justus hielt den Atem an. »Jetzt hält der Wagen und Cowley eilt aus dem Bungalow auf das Taxi zu. Er öffnet die hintere Beifahrertür. Ein Fahrgast steigt aus und reicht Cowley eine größere Reisetasche. Verdammt!«
    »Was siehst du?« Vor Anspannung begann Peter an den Nägeln zu kauen.
    »Eben nichts! Cowley versperrt mir die Sicht … Nun verschwinden die beiden Personen im Bungalow und das Taxi macht sich wieder davon. Es ist zum Haareraufen!«
    Obwohl Peter noch immer überhaupt keine Ahnung hatte, was da eigentlich vor sich ging, drohte er vor Neugier beinahe zu platzen. »Konntest du den Besucher denn gar nicht erkennen?«
    »Nicht mehr als einen dunklen Umriss.« Justus blies die Backen auf. »Nun werden wir wohl in die Offensive gehen müssen.«
    Dem Zweiten Detektiv schwante Übles. »Soll das etwa heißen …«
    »Ganz genau«, schien Justus seine Gedanken erraten zu haben. »Wenn wir hier im Wagen sitzen bleiben, werden wir nie erfahren, womit Cowley und sein Besucher gerade beschäftigt sind.«
    »Das schmeckt mir ganz und gar nicht, Erster. Sollte dir entgangen sein, dass es draußen taghell ist? Cowley wird unsere Anwesenheit bemerken, sobald wir uns seinem Bungalow auch nur ein Stück weit genähert haben.« Peters Hände begannen unkontrolliert zu zittern. »Und hast du seine Drohung schon vergessen?«
    »Leeres Gerede«, winkte Justus scheinbar gelassen ab. »Außerdem werden wir gar nicht erst den Versuch unternehmen, uns wie die Indianer an sein Grundstück heranzuschleichen. Wir wählen den direkten Weg und werden einfach an seiner Haustür klingeln.«
    Nun stieg auch in Bob ein Gefühl der Beklemmung auf. »Hast du dir das auch gründlich überlegt? Ich halte Peters Bedenken gar nicht für so unangebracht.«
    »Nun macht euch nicht ins Hemd, Kollegen. Meint ihr denn, ich hätte keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen?« Der Erste Detektiv zog aus dem Jackett sein Handy hervor. »Selbstverständlich habe ich Inspektor Cotta über unser Vorhaben informiert. Er weiß genau, wo wir uns befinden, und wird, sobald ich ihn über das Mobiltelefon verständige, sofort zur Stelle sein, falls es, wider Erwarten, Schwierigkeiten geben sollte.«
    »Das beruhigt mich ehrlich gesagt nur wenig«, sprach Peter seine Bedenken aus. »Bis Cotta mit seinen Leuten angerückt ist, könnte es bereits zu spät sein. Diesem Cowley traue ich ohne weiteres zu, über Leichen zu gehen, falls ihm jemand unerwartet in die Quere kommt!«
    »Wenn euch beiden jetzt das große Fracksausen befällt, bleibt meinetwegen hier sitzen. Dann gehe ich eben allein.« Zu allem entschlossen öffnete der Erste Detektiv die Beifahrertür und entstieg dem MG.
    Peter und Bob blickten sich entgeistert an.
    »Was machen wir denn jetzt?«
    »Keine Ahnung, schlag du was vor.«
    »Wir können ihn doch unmöglich allein dort hingehen lassen!«
    »Aber was ist, wenn Cowley seine Drohung wahr macht und mit seinen Fäusten zuschlägt? Vielleicht besitzt er sogar eine Waffe!«
    »Ein Grund mehr, sich auf Justus’ Seite zu schlagen.«
    »Das hieße immerhin: drei gegen zwei.«
    »Eine reelle Chance.«
    »Und wozu hat man schließlich Freunde?«
    »Also los, worauf warten wir noch?«
    Mit einem Satz stießen Peter und Bob die Wagentüren auf und eilten Justus, der Cowleys Bungalow schon fast erreicht hatte, mit schnellen Schritten hinterher.
    Als Justus bemerkte, dass seine Freunde ihm folgten, blieb er kurz stehen und winkte sie zu sich heran.
    »Da seid ihr ja endlich, Kollegen!«, rief er.
    Bob war in äußerster Alarmbereitschaft. »Sei um Himmels willen leiser, Erster!«, zischte er ihm zu. »Mit deinem lauten Organ hast du Cowley bereits gestern auf uns aufmerksam gemacht!«
    »Haben wir denn etwas zu verbergen?«
    In diesem Moment begannen sich Peters Augen zu weiten. Stumm hob er den Arm und deutete zur Haustür des Bungalows, die sich soeben geöffnet hatte.
    »Einen fröhlichen guten Morgen, Mr Cowley!« Überschwänglich trat der Erste Detektiv dem skrupellosen Diskobetreiber entgegen und streckte zur Begrüßung seine Hand aus. »Wir sind untröstlich, Sie noch einmal
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