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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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belästigen zu müssen, sahen aber leider keine andere Möglichkeit, da uns gewissermaßen die Hände gebunden sind.«
    Zu ihrer Verwunderung blieb Jim Cowley gelassen. Auffällig gelassen. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    »Das letzte Mal, als wir vor Ihrer Haustür standen, haben Sie uns auf Biegen und Brechen den Zutritt zu ihrem Bungalow verwehrt«, fuhr Justus unbekümmert fort. »Heute, das haben wir uns fest vorgenommen, lassen wir uns um keinen Preis der Welt erneut von Ihnen abschütteln.«
    »Was habt ihr hier zu suchen?«, wiederholte Cowley seine Frage mit Nachdruck. Dieses Mal klang es bereits etwas schärfer.
    »Wir sind gekommen, um Sie und Ihre Komplizin vor einer großen Dummheit zu bewahren. Wenn Sie sich freiwillig der Polizei stellen, könnte sich das mildernd auf die zu erwartende Gefängnisstrafe auswirken. Aber ehrlich gesagt, würden wir diese Angelegenheit mit Ihnen viel lieber in Ihren eigenen vier Wänden besprechen.«
    Jim Cowleys Gesicht verzog sich zu einer bösartigen Grimasse. »Wenn hier jemand von uns im Gefängnis landen wird, dann seid ihr es. Darauf könnt ihr euch gefasst machen. Und zwar in einer Jugendstrafanstalt! Ich werde euch wegen übler Verleumdung, versuchten Hausfriedensbruchs und mieser Erpressung anzeigen. Ich habe eine Menge bestbezahlter Anwälte zur Hand, die euch juristisch den Hals umdrehen werden!«
    »Sie bluffen, Cowley«, erwiderte Justus trocken. »Dabei haben Sie nicht die geringste Chance.«
    Plötzlich näherten sich hinter der Haustür zaghafte Schritte und eine Stimme ertönte. »Du solltest die Jungen hereinbitten, Jim. Ich denke, wir sollten mit ihnen reden.«
    Mit einem Quietschen wurde die Tür von innen aufgezogen. Im Flur stand eine ältere Dame mit einem schwarzen, breitkrempigen Sonnenhut. Freundlich lächelte sie den drei Detektiven zu.
    Peter und Bob begannen an ihrer Wahrnehmung zu zweifeln und fanden für das, was sie da sahen, keine logische Erklärung. Der Erste Detektiv hingegen fühlte sich in seiner Vermutung bestätigt.
    »Na, Mrs Scream, wieder von den Toten auferstanden?«

Im Schlund des Teufels
    »Sehe ich denn aus wie der Gruft entstiegen?« Mrs Scream warf einen prüfenden Blick in den Spiegel, der, umsäumt von einem Silberrahmen, an der Wand über einer schmalen Flurkommode angebracht war. »Na ja, vielleicht wie eine Mumie.«
    »Das kann man nun auch nicht unbedingt behaupten«, räumte Justus großzügig ein, nachdem Jim Cowley die Haustür hinter ihnen ins Schloss gezogen hatte.
    »Setzen wir uns doch ins Wohnzimmer«, forderte Mrs Scream die drei Detektive auf und geleitete sie in den Raum, den Justus, Peter und Bob während ihrer nächtlichen Beschattung bisher nur von außen durchs Fenster begutachtet hatten.
    »Kann Jim euch vielleicht etwas zu trinken bringen?« Mit einer großzügigen Handbewegung wies die alte Dame Justus, Peter und Bob an, auf der Couch Platz zu nehmen.
    »Wollen Sie uns vielleicht vergiften?«, argwöhnte Peter voll Misstrauen. »Im Gegensatz zu Ihnen leben wir sehr gern. In diesem Haus werden wir mit Sicherheit keinen Tropfen anrühren.«
    Jim Cowley verharrte im Türrahmen und warf einen nervösen Blick auf seine Armbanduhr. »Dann kommt endlich zur Sache. Was wollt ihr?«
    »Sagte ich das nicht bereits?«, erkundigte sich Justus mit Nachdruck und war im Begriff, sich auf die Couch sinken zu lassen.
    »Setz dich bloß nicht auf die Kutte!« Mit einem Satz sprang Cowley zum Sofa und zog, keine Sekunde zu früh, das Kleidungsstück vom Polster, auf dem sich der Erste Detektiv beinahe niedergelassen hätte.
    »Aha!« Justus’ Augen begannen zu leuchten. »Das erste Rätsel ist hiermit schon geklärt!« Er deutete auf die Kutte in Cowleys Händen. »Der Trick, der die Illusion des kopflosen DJs entstehen lässt, ist ja wirklich simpel! Auf den Schultern ist ein hohes Drahtgestell so befestigt, dass, wenn man eine Kutte darüber wirft, der Kopf verdeckt wird und damit der Anschein erweckt wird, die Person habe keinen Kopf.« Verwundert sah sich der Erste Detektiv im Zimmer um. »Sagen Sie mal, wo ist denn die Schneiderpuppe, die hier vorgestern noch stand?«
    Cowleys Augen begannen unheilvoll zu glitzern. »Woher wisst ihr von der Puppe? Antwortet!«
    »Wir sind Ihnen Freitagnacht, nachdem Sie das ›Planet-Evil‹ verlassen haben, in unserem Wagen heimlich gefolgt und konnten zwischen den Lamellen der Jalousie von außen einen Blick in ihr Wohnzimmer werfen. Da Sie dabei auch noch die Güte
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