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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven
Autoren: L. E. Modesitt
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treu und ergeben zu dienen?«, fragte Cerryl. »Seid Ihr bereit, auf allen Wegen den Einfluss der Gilde zu stärken?«
    »Ja, Ser.«
    »Ja, Euer Hoheit.«
    »Ihr könnt jetzt gehen.« Der Erzmagier wartete, bis die beiden jüngeren Magier gegangen waren und die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatten.
    »Werden sie Euch gehorchen?« Redark schien nicht überzeugt.
    »Wer weiß?« Cerryl lachte leise. »Sie sind auf jeden Fall weit genug entfernt, dass praktisch alles, was sie tun, der Gilde nützt. Wenn es nichts nützt, werden wir sie durch Leute ersetzen, die gehorchen.«
    Redark runzelte die Stirn.
    »Der Ruf der Gilde wird sie schützen. Wenn sie aber die Gilde hintergehen und damit auffallen …« Cerryl zuckte mit den Achseln. »Auf die eine oder andere Weise werden sie sterben. Nur wenige Menschen trauen einem Weißen Magier, der auf sich allein gestellt ist.«
    »Beispielsweise ein anderer Herrscher?«
    »Wenn sie Candar verlassen, soll es mir recht sein. Wenn sie bleiben, werden sie sterben.«
    »Ihr seid sogar noch grausamer als Sterol, Hoheit«, bemerkte Redark.
    »Grausam? Ich glaube nicht. Ich fordere die Angehörigen der Gilde auf, treu und ergeben zu dienen. In gutem Glauben begangene Fehler verzeihe ich. Verrat bestrafe ich. Ist das grausam? Oder würdet Ihr und andere es für grausam halten, wenn ich dafür sorge, dass kein Magier die Möglichkeit bekommt, ein zweites Mal einen Verrat an der Gilde zu begehen? Dass ich mich nicht auf Intrigen und Ränke einlasse?« Abgesehen davon, dass du es bereits getan hast … du wünschst dir nur, es wäre nicht nötig.
    »Ich glaube … Cerryl«, sagte Kinowin leise. »Der edle. Redark hat sich so an eine indirekte Vorgehensweise gewöhnt … dass er Eure Methoden vielleicht allzu erfrischend und direkt findet. Vielleicht sollte ich mich ein wenig mit ihm unterhalten.« Der ältere Obermagier stand auf. »Mit Eurer Erlaubnis?«
    Auch Cerryl erhob sich. »Wir sehen uns dann später.«
    Der Erzmagier und die Heilerin warteten, bis sie wieder allein waren.
    »Kinowin wird ihm einige Dinge erklären«, meinte Leyladin mit blitzenden Augen. »Beispielsweise, dass du Intrigen und Bestechung und ein paar andere liebe alte Gewohnheiten nicht länger hinnehmen wirst.«
    »Es gibt sowieso nicht mehr viele alte Magier, die sich in diesen Disziplinen auskennen.« Dem Licht sei Dank!
    »Es wird mit der Zeit immer weniger von der Sorte geben und immer mehr ehrliche Magier.«
    »Die Gilde wird dafür sorgen«, sagte Cerryl.
    »Nein, die Gilde nicht«, widersprach Leyladin. »Du wirst dafür sorgen. Oder wir.«
    Cerryl wusste, dass ihre Worte ein Versprechen waren, eine verspätete Bestätigung von Myrals Visionen und Kinowins Hoffnungen. Und zugleich enthielten sie einen Anspruch, der ihn sein Leben lang binden würde. Er sah die Heilerin an, die tiefen grünen Augen, in denen er wieder einmal zu versinken drohte.
    Solange wir beide leben. Bei diesem Gedanken lächelte Leyladin ihn an.
    Cerryl spürte den Gedanken, und auch er musste lächeln, während er auf die winterliche Stadt draußen vor dem Turm blickte. Bald würde der Frühling beginnen.
    Solange wir beide leben.

 
    DIE CHRONIK VON RECLUCE
     
    1. Magische Insel · Band 06/9050 Mitte des 15. Jh.s
     
    Lerris, ein angehender Schreinergeselle, langweilt sich auf Recluce und ist gezwungen, der Hochburg der Ordnung den Rücken zu kehren. In Candar begegnet er dem Grauen Magier Justen und sein Leben nimmt einen dramatischen Lauf.
     
    2. Türme der Dämmerung · Band 06/9051 Beginn des 6. Jh.s
     
    Creslin, Sohn der Marschallin von Westwind, flieht vor einer arrangierten Ehe mit Megaera, doch er gerät in die Fänge der Weißen Magier. Als es ihm gelingt zu entkommen, fällt er wiederum Megaera in die Hände. Um ihr Leben zu retten, heiraten sie und fliehen nach Recluce. Creslin, der sich zu einem gefürchteten Sturm-Magier entwickelt hat, ist bald gezwungen, seine Kräfte im Kampf ums Überleben einzusetzen.
     
    3. Magische Maschinen · Band 06/9052 Beginn des 8. Jh.s
     
    Dorrin wird wegen seiner Leidenschaft für Maschinen von Recluce vertrieben. In Candar lernt er das Schmiedehandwerk und verwirklicht Erfindungen, die seiner Zeit weit vorauseilen. Doch die Weißen sind dem Ordnungs-Schmied bald auf den Fersen und er wird in ihre Kriege verwickelt. Ihm gelingt die Flucht zurück nach Recluce, aber auch der Schwarzen Insel droht der Untergang.
     
    4. Krieg der Ordnung · Band 06/9053 Spielt 200 Jahre vor Band
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