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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven
Autoren: L. E. Modesitt
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Handel in ganz Candar verbessern wird.« Cerryl lächelte. Und noch besser wird es werden, wenn wir mit der Zeit die Gebührenzahlungen in den Griff bekommen.
    »Wir haben verloren … und Ihr wollt es darstellen, als hätten wir einen Sieg errungen?« Redark runzelte heftig die Stirn.
    »Wir haben nicht verloren. Der Schwarze kann nicht genug Schiffe bauen, um uns davon abzuhalten, die Handelsschiffe aus Recluce aufzubringen. Wenn der Zustand bleibt, wie er jetzt ist, werden beide Seiten verlieren. Deshalb geben sie etwas auf und wir geben etwas auf, und beide Seiten gewinnen.«
    »Aber … aber der größte Teil des Handels mit Recluce läuft über Landende.« Redark sah Kinowin fragend an.
    »Das wird sich ändern«, sagte Cerryl voraus. »Habt Ihr denn einen besseren Vorschlag? Wir haben dieses Mal nur zwei Schiffe verloren. Wie viele werden wir verlieren, wenn wir den Vorschlag ablehnen? Und was wird es uns kosten, die Blockade der Schwarzen Insel aufrechtzuerhalten?«
    Redark zuckte mit den Achseln. »Ich beuge mich dem Urteil des Erzmagiers.«
    Cerryl hätte beinahe geseufzt, doch er setzte ein freundliches Lächeln auf. »Die Gilde muss sich die Schlachten aussuchen, die sie gewinnen kann. Wenn wir in allen wichtigen Hafenstädten die Magier-Berater mit Lanzenreitern unterstützen, werden die Einnahmen durch die Zölle steigen. Das ist eine Schlacht, die wir gewinnen können, und wir werden sie gewinnen.«
    »Der Vicomte und der Präfekt werden Einspruch erheben.«
    »Wahrscheinlich«, räumte Cerryl ein. »Wir beherrschen jetzt Lydiar, den größten Teil von Hydlen, Sligo und Spidlar. Wenn wir die Lieferungen aus Recluce nicht mehr abwehren müssen, können wir die Schiffe einsetzen, um Ruzor und Worrak abzuriegeln. Weder Gallos noch Certis können jetzt noch genügend Waffenträger aufbieten, um uns zu trotzen.«
    Redark wischte sich die Stirn trocken. »Ihr … Ihr habt es von Anfang an so geplant.«
    Cerryl nickte. »Viele haben mir geholfen … aber ja, ich habe es geplant. Indem wir die Straßen und Häfen kontrollieren, kann die Gilde Candar vereinen; oder doch wenigstens das Gebiet östlich der Westhörner. Mit den Spähgläsern, den Weißen Straßen und den Magiern in allen Hafenstädten und an allen Handelsplätzen können wir jeden Herrscher stürzen, der sich weigert, die Gebühren zu zahlen und dem Handel seinen gerechten Lauf zu lassen.«
    »Der Vicomte …«
    »Ich weiß«, gestand der ‚Erzmagier. »Wir müssen uns dringend mit ihm befassen, aber diese Vereinbarung setzt ja gerade die Schiffe und Bewaffneten frei, die wir brauchen, um es nachdrücklich tun zu können.«
    Redark sah zwischen Cerryl und Kinowin hin und her, dann blickte er wieder aufs Pergament, das vor ihm lag. »Ihr habt … Ihr seid auch früher schon zum Vorteil der Gilde mit anderen Herrschern verfahren. Ich muss mich Eurem kundigen Urteil beugen.«
    »Es ist leichter, sich mit Certis herumzuschlagen, als mit Recluce«, bestätigte Kinowin.
    »Danke, meine Herren Obermagier«, sagte Cerryl nickend. »Und jetzt … jetzt wollen wir mit Anyas Anhängern reden.«
    Redark räusperte sich und warf einen Blick zu Kinowin, zog es aber vor zu schweigen.
    »Wie viele junge Anhänger hat sie überhaupt noch?«
    »Aalkiron war auf dem zweiten Schiff, das von den Waffen des Schwarzen Magiers in Brand gesetzt wurde. Damit bleiben drei – Muerchal, Zurchak und Giustyl.«
    »Wollt Ihr sie gleichzeitig sprechen?« Redark rückte den Stuhl herum.
    »Warum nicht? Ich möchte eigentlich nicht viel Zeit mit ihnen verschwenden.« Und vielleicht musst du sie nicht einmal einäschern.
    »Verzeihung, Erzmagier«, warf Kinowin ein, »darf ich meine Schilde hochnehmen?«
    »Ich bin sicher, dass die jungen Magier sich einsichtig zeigen«, meinte Redark. »Wie sollten sie sich angesichts ihrer Lage denn auch verhalten?«
    »Wie ist ihre Lage eigentlich?«, fragte Kinowin lächelnd.
    »Dass … äh … dass sie Anya unterstützt haben«, meinte Redark.
    »Bisher haben sie nichts getan, was sich gegen die Gilde gerichtet hätte«, gab Cerryl zu bedenken. »Ich habe sie lediglich wegen ihrer engen Beziehungen zu Anya gebeten, vor der Gilde zu erscheinen.«
    Er hob die Stimme. »Schickt die Magier herein!«
    Die drei jungen Magier betraten das Zimmer und bauten sich nebeneinander vor dem Tisch auf, der stiernackige Muerchal links vor Cerryl, Zurchak in der Mitte und der spindeldürre Giustyl ein Stück abgerückt auf der rechten Seite, als wollte er
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