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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven
Autoren: L. E. Modesitt
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es war nicht unbedingt etwas, das Fairhaven genützt hat. Ich muss jetzt über viele Dinge nachdenken.« Er lächelte.
    Als die schwere Tür sich hinter den Obermagiern und Ultyr geschlossen hatte, wandte Cerryl sich an Leyladin. »Jetzt muss ich mich mit Rystryr befassen! Er hat Lanzenreiter und Fußtruppen zusammengezogen. Die verlorene Seeschlacht gegen die Schwarzen wird er wohl als Ermunterung und Zeichen unserer Schwäche auffassen.«
    »Du hast nicht bekannt gegeben, was er getan hat«, meinte Leyladin.
    »Nein. Nur Kinowin ist eingeweiht. Was die anderen angeht, so musste ich warten, bis die Angelegenheit mit Recluce erledigt war.«
    »Ist sie jetzt erledigt?«
    Cerryl zuckte mit den Achseln. »Für alle außer Anya und einige wenige. Als Nächstes muss ich mich um sie und ihren Anhang kümmern. Dann muss ich Redark und die Gilde auf die Gefahren aufmerksam machen, die von Certis drohen. Wir werden uns auf Esaaks Berechnungen stützen …«
    »Glaubst du wirklich, Rystryr könnte versuchen, Sligo einzunehmen?«
    »Wenn er glaubt, er könne damit durchkommen, wird er es versuchen.« Cerryl rieb sich die Stirn. »Und das bedeutet, dass es noch mehr Sitzungen und Versuche geben muss, die anderen von der drohenden Gefahr zu überzeugen.«
    Leyladin stand auf und streckte sich. »Es tut mir Leid.
    Ich weiß nicht, wie viele Sitzungen ich noch aushalten kann. Ich beiße mir die Lippen blutig.«
    »Fällt es dir so schwer, dich zu beherrschen?«
    »Nur wenn die Leute so dumm sind.«
    »Bei solchen Sitzungen tritt immer die Dummheit der Leute zutage … aber das spielt keine Rolle.« Cerryl schüttelte den Kopf.
    »Was wolltest du über Certis sagen?«, drängte Leyladin.
    »Rystryr wird versuchen, Sligo einzunehmen, wenn er kann. Im Glas war zu sehen, dass Disarj Rystryr überzeugt hat, dass dies der richtige Augenblick zum Handeln ist, weil die Gilde jetzt geschwächt ist. Oder vielleicht hat Disarj sich auch von Rystryr überzeugen lassen. Jedenfalls zieht Rystryr seine Truppen bei Rytel zusammen. Ich habe bereits eine Schriftrolle geschickt und Disarj gebeten, sich zu einer Beratung mit Heralt nach Tyrhavven zu begeben.«
    »Wird er der Aufforderung nachkommen, wenn Rystryr wirklich daran denkt, Sligo demnächst zu überfallen?« Leyladin schaute blinzelnd aus dem Turmfenster ins helle Licht des klaren Wintertages hinaus.
    »Nach Fairhaven würde Disarj im Augenblick keinesfalls kommen. Er würde sich einen endlosen Strom von Entschuldigungen ausdenken. Aber wenn Disarj nun glaubt, er könne Heralt einfach überwältigen … dann werden vielleicht nicht einmal Bewaffnete gebraucht. Es sei denn …«
    »Es sei denn, um dem Rat in Sligo zu helfen, für Ruhe und Ordnung zu sorgen?« Leyladins Stimme verriet die Ironie hinter den Worten.
    »Natürlich. Auf diese Weise könnte Certis einen Hafen zurückgewinnen, damit den Gebührenzahlungen an die Gilde entgehen und seine Position stärken.«
    »Wie kann man ihn aufhalten?«, fragte Leyladin, indem sie die Augenbrauen hochzog.
    »Ich werde ihn aufhalten.« Cerryl lachte heiser. »Und dann werden wir seine Streitkräfte vernichten, wenn es nötig ist.«
    »Du redest schon wie Jeslek.«
    »Nein. Ich sage es dir und nur dir. Jeslek hat es der ganzen Welt erzählt. Ich werde allen sagen, dass ich nach Tyrhavven reise, um den Handel zu überprüfen und mich über Probleme wegen der Gebühren mit Heralt zu unterhalten. Alle werden glauben, ich sei mit ihm unzufrieden. Ich werde behaupten, ich hätte eine gewisse Hoffnung, dass mir bald etwas Angemessenes einfällt. Wie meine Kritiker nicht müde werden zu betonen, werde ich viele, viele Worte machen.«
    »Und alle überzeugen, dass du nicht die Absicht hast, wirklich etwas zu unternehmen«, ergänzte die Heilerin.
    »Ich habe Kochar und Kiella nach Tyrhavven geschickt, damit sie Heralt unterstützen. Ich habe sie angewiesen, äußerst höflich mit Disarj umzugehen, falls er früher eintrifft als erwartet.«
    »Die Gilde … oder ein paar ältere Magier … man wird sagen, dass du dieses Ding aus Schwarzer Ordnung benutzt hast … dass du es als Vorwand benutzt, um nicht gegen Recluce kämpfen zu müssen«, sagte Leyladin.
    »Manche werden das so sehen«, räumte Cerryl ein. »Die meisten, die noch hier sind, werden es aber höchstens hinter vorgehaltener Hand zugeben. Ich werde zuhören und unter vier Augen mit ihnen sprechen, nachdem ich mit Anya fertig bin.«
    »Was wirst du den Magiern sagen?«
    »Was immer sie zufrieden
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