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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache
Autoren: Marcus Schneider
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Höhle erreicht. Von Fafnir vorbereitet erfasste sie die Situation sofort. Worauf sie nicht vorbereitet war, war ihre starke emotionale Reaktion. Auch sie hatte seit längerer Zeit keinen anderen Drachen gesehen und als sie die ersten Zeichen eines Drachenmannes gefunden hatte, der in ihr Höhlensystem vorgedrungen war, war sie nicht weniger aufgeregt gewesen als Fafnir. Auch für sie hatte sich ein Traum erfüllt und nun stand da diese Menschenfrau und bedrohte ihren Drachen? Als sie es mit eigenen Augen sah, gingen die Nerven vollends mit ihr durch. Mit einem Satz sprang sie vor Lara. Lara war zwar baff überrascht, eröffnete aber augenblicklich auf den Neuankömmling das Feuer. Allerdings war die Drachin in voller Bewegung, genau zu Zielen gelang Lara also nicht und die Schüsse prallten wirkungslos von ihrem Panzer ab. Währenddessen stieß das Tier reflexartig einen mächtigen Feuerschwall aus und begrub Lara darunter. Ein erstickter, hoher, schmerzverzerrter Schrei war zu hören. Laras Körper sackte wie ein Kartoffelsack zu Boden. Und plötzlich war alles still. Laras Körper war schwarz vor Ruß und lag leblos vor ihnen. Von ihr ging keine Gefahr mehr aus. Die Drachin widmete sich nun Fafnir und stupste ihn an den richtigen Stellen, um seine Lähmung zu lösen. Nach wenigen Minuten begann ein ungewöhnliches Schauspiel, das noch nicht viele Menschen aus der Nähe gesehen hatten. Die Köpfe der beiden Drachen schunkelten im Gleichklang, während sie sich mit den Augen gegenseitig fixierten. Die beiden hatten sich viel zu erzählen. Das galt allerdings auch für die drei Menschen, die gerade so mit dem Leben davon gekommen waren. Auch von ihnen fiel alle Spannung ab. Als erstes fiel Ella Baldur in die Arme und beide drückten sich innig. Darauf hatten beide lange gewartet, aber eine Mischung aus Stoffeligkeit und dann auch noch einigen Missverständnissen hatte fast noch alles verdorben. Doch nach den letzten Minuten mussten Worte warten. Ihre Münder fanden sich von selbst und so blieben sie minutenlang ineinander verschlungen, küssten sich und genossen ihre Aussöhnung. Jason stand einigermaßen planlos daneben. Zudem blutete seine Fleischwunde am Arm noch immer. Aber er wusste, dass die beiden jetzt Zeit für sich brauchten. Und nach einer gefühlten Ewigkeit begannen die zwei sich dann doch noch auszusprechen.
    “Baldur, es tut mir so leid, es war alles meine Schuld. Cindy hat mir erzählt, wie es wirklich war, Ich bin so froh, dass du lebst.” Ella standen nun Tränen der Freude in den Augen. Aber auch Baldur war in diesem Moment sentimental.
    “Ella, red keinen Unsinn. Jede Frau an Deiner Stelle hätte genauso reagiert. Ich hätte nie mit Cindy mitgehen dürfen und nie so viel trinken dürfen. Der ganze Streit am Tag davor war schon dumm von mir. Es war meine Schuld, Bitte verzeih mir.” Jason wünschte Baldur, dass er unter Schock stand und sich an dieses Geseiere nicht würde erinnern können. Allerdings freute er sich schon auf die vielen Gelegenheiten, die kommen würden, bei denen er Baldur damit würde aufziehen können. Ein Lächeln huschte durch sein Gesicht, das jedoch erstarb als er sich seine eigene Situation vergegenwärtigte. Aber Wichtiges zuerst.
    “Baldur, Ella, sorry, ich würde mich auch gern bei euch entschuldigen. Ich habe einen großen Fehler gemacht. Vielleicht sogar mehrere. Ich hab mich von Lara in diese ganze Dragon Slayer Sache reinziehen lassen und das war Unrecht. Könnt ihr mir verzeihen?” Baldur nahm seinen Kumpel in den Arm, was er, jetzt wo er drüber nachdachte, eigentlich noch nie gemacht hatte.
    “Alter, du warst eine echte Pestbeule, aber kann man einen Mann dafür verantwortlich machen, was er unter dem Einfluss einer Frau macht?” Ella funkelte ihn seltsam an, blinzelte dann aber schelmisch. Vielleicht sollte er ein wenig vorsichtiger sein, mit dem was er sagte. Aber Baldur war viel zu froh, dass sich alles zum Guten wendete. Blieben noch die Drachen. Von Fafnir war noch immer nichts zu hören, das seltsame Ritual ging unvermindert voran.
    “Hey Fafnir, wie lange wollt ihr das denn noch machen?” Noch immer keine Reaktion. Aber Baldur hatte die rettende Idee. Er nahm zwei Raviolidosen aus seinem Rucksack und klimperte mit ihnen herum. Und er hatte es gewusst, auf den Magen des Mannes war auch in solchen Situationen Verlass.
    “Oh lecker, Baldur, du hast etwas zu Essen mitgebracht. Hatte ich ja ganz vergessen.” Und mit einem Haps war die eine Dose im
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