Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
angelassen.
    Gian Hen Gian kam zwischen den Bäumen hervor. »Catch«, rief er. »Läßt du deine Spielsachen denn nie in Ruhe?« Der Dschinn lief den Berg hinauf.
    Catch schleuderte Effrom weg. Der segelte durch die Luft wie eine Puppe und landete zehn Meter weiter auf dem Boden. Rachel stand da und schüttelte verzweifelt den Kopf, als könnte sie dadurch das Bild des Dämons verscheuchen. Tränen strömten ihr über die Wangen.
    »Hat also jemand den kleinen Furz aus seinem Krug gelassen«, sagte Catch und stakste den Hügel hinunter auf den Dschinn zu.
    Ein Motor heulte auf, und Augustus Brines Pick-up schoß aus dem Wald über die holprige Straße und wirbelte hinter sich eine Staubwolke auf. Robert stand auf der Ladefläche und klammerte sich mit beiden Händen an den Überrollbügel.
    Travis rannte an Catch vorbei zu Amanda und Jenny.
    »Immer noch der alte Feigling, König der Dschinn?« sagte Catch und blieb einen Augenblick stehen, um nach dem Pick-up zu schauen, der mit Vollgas die Straße entlangrauschte.
    »Dir bin ich noch immer überlegen«, sagte der Dschinn.
    »Bist du deshalb kampflos mit deinem Volk in die Niederwelt gezogen?«
    »Diesmal wirst du verlieren, Catch.«
    Catch drehte den Kopf und sah, wie der Pick-up durch die letzte Kurve driftete, von der Straße abbog und über die Wiese auf die Kerzenständer zuraste.
    »Später, Dschinn«, sagte Catch. Er rannte auf den Wagen zu. Bei seinen fünf Meter langen Schritten dauerte es nur Sekunden, bis der Dämon den Hügel hinauf an Travis und den Frauen vorbeigelaufen war.
    Augustus Brine sah den Dämon auf sich zukommen. »Festhalten, Robert.« Er riß das Steuer herum und versuchte auszuweichen.
    Catch ließ seine Schulter sinken und rammte den rechten vorderen Kotflügel des Pick-up. Robert sah den Zusammenprall kommen und überlegte, ob er sich festhalten oder abspringen sollte. Einen Augenblick später wurde ihm diese Entscheidung abgenommen, als der Kotflügel sich unter dem Dämon zu Schrott verwandelte, die Hinterräder sich in die Luft erhoben und der Wagen schließlich auf dem Dach landete.
    Robert lag auf dem Boden und rang nach Atem. Als er versuchte, sich zu bewegen, schoß ihm ein stechender Schmerz durch den Arm. Gebrochen. Eine dicke Staubwolke hing in der Luft und raubte ihm die Sicht. Hinter sich hörte er das Gebrüll des Dämons und schrille Kratzgeräusche auf Metall.
    Als der Staub sich setzte, konnte er die Silhouette des Wagens ausmachen, der auf dem Dach lag. Der Dämon war unter der Motorhaube eingeklemmt und zerrte mit den Klauen an der Karosserie. Augustus Brine hing in seinem Sicherheitsgurt. Robert konnte sehen, daß er sich bewegte.
    Robert stützte sich mit seinem heilen Arm ab und versuchte, auf die Beine zu kommen.
    »Gus!« rief er.
    »Die Kerzenhalter!« erhielt er als Antwort.
    Robert suchte den Boden ab. Dort lag die Tasche. Er war fast darauf gelandet. Er streckte beide Arme danach aus und hätte fast das Bewußtsein verloren, als ihm der Schmerz durch den gebrochenen Arm schoß. Er mußte sich niederknien, um mit seinem gesunden Arm die Tasche mit den schweren Kerzenständern aufzusammeln.
    »Beeil dich«, rief Brine.
    Catch hörte auf, an der Karosserie herumzuzerren. Mit einem Heidengebrüll hob er den Pick-up an und schob ihn zur Seite. Dann stand er vor dem Wagen und brüllte so markerschütternd, daß Robert die Kerzenständer beinahe fallen gelassen hätte.
    Jede Faser seines Körpers sagte Robert, lauf weg, verpiß dich, aber schnell. Doch er stand da wie angewurzelt.
    »Robert, ich stecke fest. Du mußt sie herbringen.« Brine zerrte an seinem Sicherheitsgurt. Als er Brines Stimme hörte, sprang der Dämon auf die Fahrerseite des Wagens und schlug seine Krallen in die Tür. Brine hörte, wie das Blech in Streifen gerissen wurde. Starr vor Schreck starrte er auf die Tür und rechnete damit, daß jeden Augenblick eine Klaue durch das Fenster kam.
    »Gus, hier. Auuu. Scheiße.« Robert lag auf dem Boden neben der Beifahrertür und schob die Tasche mit den Kerzenhaltern über das Dach des Wagens. »Die Play-Taste, Gus. Drück die Play-Taste.«
    Brine tastete nach der Tasche seines Hemdes. Mavis' Diktiergerät war noch immer dort festgeklemmt. Seine Finger suchten die Play-Taste, fanden sie und drückten sie just in dem Moment, als sich eine Kralle, die so groß war wie ein Dolch, in seine Schulter bohrte.
    Hundert Meilen weiter südlich, auf der Vandenberg Air Force Base, meldete ein Radartechniker ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher