Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
ufo, das vom Pazifik her in eine Flugverbotszone eindrang. Als das Flugobjekt auf Funkwarnungen nicht reagierte, wurden vier Abfangjäger darauf angesetzt. Drei der Piloten meldeten später keinerlei Sichtkontakt. Der vierte wurde nach der Landung zu einer Urinkontrolle zitiert und unter Arrest gestellt, bis er einem Offizier der Air-Force-Abteilung für Streßbewältigung Bericht erstattet hatte.
    Die offizielle Erklärung für den Fehlalarm lautete Radarinterferenzen infolge ungewöhnlich hohen Seegangs vor der Küste.
    Von den sechsunddreißig Berichten, die in dreifacher Ausfertigung an die verschiedenen Abteilungen des militärischen Komplexes verteilt wurden, erwähnte kein einziger eine riesige weiße Eule mit achtzig Fuß Spannweite.
    Es wurde allerdings nach einiger Zeit des Nachdenkens vom Pentagon beim Massachusetts Institute of Technology eine Siebzehn-Millionen-Dollar-Studie in Auftrag gegeben, die die Herstellbarkeit eines eulenförmigen Flugzeuges überprüfen sollte. Nach zwei Jahre dauernden Computersimulationen und Versuchen im Windkanal kam das Forschungsteam zu dem Ergebnis, daß ein eulenförmiges Flugzeug in der Tat eine effektive Waffe darstellte, jedoch nur unter der Bedingung, daß der Feind mit Divisionen von feldmausförmigen Panzern anrückte.
     
    Augustus Brine wußte, daß er sterben würde. Im gleichen Moment fiel ihm auf, daß er keine Angst hatte und daß es keine Rolle spielte. Das Monster, das seine Klauen nach ihm ausstreckte, spielte keine Rolle. Die Micky-Maus-Version seiner eigenen Stimme, die mit doppelter Geschwindigkeit aus dem Diktiergerät erklang, spielte keine Rolle. Die Rufe von Robert, und jetzt auch von Travis, der draußen stand, spielten keine Rolle. Er nahm alles ganz genau wahr, er war Teil von alledem, aber es spielte keine Rolle. Selbst die Schüsse spielten keine Rolle. Er nahm es hin und ließ los.
     
    Rivera kam in dem Augenblick zu sich, als Brine den Wagen startete. Mavis Sand stand über dem Polizisten und hielt seinen Revolver in der Hand, aber sie und Howard sahen mit an, was oben auf dem Hügel vor sich ging. Rivera schaute ebenfalls kurz in die gleiche Richtung und sah, wie sich Catch in seiner Freßgestalt materialisierte und Effrom an der Kehle gepackt hatte.
    »Santa Maria! Was zum Teufel ist das?«
    Mavis richtete die Pistole auf ihn. »Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Ohne ihr weitere Beachtung zu schenken, rannte Rivera die Straße hinunter zu seinem Streifenwagen. Er öffnete den Kofferraum und zerrte die Pumpgun aus ihrer Halterung. Als er auf dem Weg zurück an Howards Jaguar vorbeikam, blieb er stehen, riß die hintere Tür auf und griff sich Roberts Jagdgewehr.
    Als er den Hügel wieder im Blickfeld hatte, lag der Pick-up auf dem Dach, und das Monster hatte sich in die Tür verkrallt. Er warf die Schrotflinte zu Boden und schulterte das Jagdgewehr. Er lehnte den Lauf gegen einen Baum, lud eine Patrone in die Schußkammer und zielte durch das Fernrohr, bis er das Gesicht des Monsters im Fadenkreuz hatte. Er widerstand dem Verlangen, laut aufzuschreien, und zog den Abzug durch.
    Die Kugel traf den Dämon in das aufgerissene Maul und riß ihn einen Fuß weit zurück. Hastig lud Rivera nach und feuerte erneut. Danach noch einmal. Schließlich klickte es, und der Abzug traf nur noch auf eine leere Patronenkammer. Durch die Wucht der Schüsse war das Monster zwar ein paar Fuß weit rückwärts getrieben worden, doch es machte sich schon wieder bereit für eine neue Attacke.
    »Santa fucking Maria«, sagte Rivera.
     
    Gian Hen Gian erreichte den Gipfel des Hügels, wo Travis bei Amanda und Jenny am Boden kniete.
    »Es ist vollbracht«, sagte der Dschinn.
    »Dann tu doch was!« sagte Travis. »Hilf Gus.«
    »Ohne seinen Befehl kann ich nur das erfüllen, was mein letzter Meister mir aufgetragen hat.« Gian Hen Gian deutete zum Himmel. Travis hob den Blick und sah etwas Weißes, das zwischen den Wolken hervorkam, doch es war zu weit entfernt, als daß man erkennen konnte, was es war.
    Catch erholte sich von den Gewehrkugeln und schritt auf den Wagen zu. Er hakte seine riesige Hand hinter den Aufprallschutzbügel in der Tür des Wagens, riß sie heraus und warf sie hinter sich. Augustus Brine, der noch immer in seinem Sicherheitsgurt festhing, drehte den Kopf und schaute den Dämon seelenruhig an. Catch zog die Hand zurück und holte zu einem Schlag aus, der Brine glatt den Kopf von den Schultern reißen sollte.
    Brine lächelte ihn an. Der Dämon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher