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096 - Dr. Satanas Killer-Computer

096 - Dr. Satanas Killer-Computer

Titel: 096 - Dr. Satanas Killer-Computer
Autoren: Larry Brent
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    Er fühlte
sich seit Tagen schon nicht richtig gesund. Anfangs hatte er nicht darauf
geachtet, aber dann war es doch soweit gekommen, daß er sich hinlegen mußte.
    Bill Morgan
lebte allein. Von Beruf war er Vertreter und konnte sich seine Touren
einrichten, wie er wollte. Allerdings mußte er einen bestimmten Umsatz bringen,
um sich das Wohlwollen seines Chefs nicht zu verderben. Dem war es egal, ob er
in der Woche zwei, fünf oder sieben Tage arbeitete. Die Hauptsache war, daß zum
Monatsende die Kasse stimmte. Als Bill Morgan an diesem Nachmittag aus dem Bett
stieg, fühlte er sich schwach und kraftlos wie ein neugeborenes Kind.
    Ich muß etwas
essen, sagte er sich. Sonst wird’s überhaupt nicht besser ...
    Benommen saß
er minutenlang auf dem Bettrand und starrte vor sich hin.
    Sein Schädel
brummte, und Bill hatte das Gefühl, er trüge ein Zentnergewicht auf seinen
Schultern.
    Er atmete
tief durch und griff dann nach seiner Stirn, um festzustellen, ob sich sein
Kopf heiß anfühle.
    Das war zwar
nicht der Fall, aber trotzdem stutzte er, als er seinen Kopf betastete.
    Die Stirn
befand sich so weit hinten und oben.
    Funktionierte
etwa sein Tastsinn nicht mehr? War seine Erkrankung
doch ernsthafterer Natur und es angebracht, einen Arzt aufzusuchen? Viel hielt
er nicht davon, aber manchmal mußte es eben sein.
    Damned , schoß es ihm durch den Kopf. Daß es ihn so erwischen mußte!
    Sein Blick
fiel auf die Uhr. Es war vier Uhr nachmittags. Seit gestern abend lag er im
Bett und hatte noch nichts zu sich genommen.
    Mühsam
richtete er sich auf. Der Druck in seinem Schädel verstärkte sich.
    Er wankte
durch das Zimmer. Um zur Küche zu kommen, mußte er durch den Korridor. Dort
hing ein mannshoher Spiegel.
    Daran kam
Morgan vorbei.
    Es traf ihn
wie ein Blitz, als er, sein Spiegelbild sah.
    Sein Kopf!
    An ihm war
nichts mehr Menschliches. Auf seinen Schultern zeigte sich ein Pferdeschädel
mit großen, rollenden Augen, und Bill Morgan wußte, daß er das war.
    Panikartig
riß er die Arme hoch und sah, wie seine Hände sich dem kantigen, länglichen
Schädel näherten und ihn betasteten. Er fühlte jede Einzelheit, die Knochen,
die Haut... deshalb war ihm vorhin alles so merkwürdig erschienen.
    Er sträubte
sich gegen das, was er sah, aber das teuflische Bild wurde deshalb nicht
schwächer. Es war wie ein Fiebertraum. Er war schwer krank und brauchte
dringend einen Arzt.
    Was ist los
mit mir? fragte er sich, aber keine richtige Antwort stellte sich ein.
    Er versuchte
seine Stimmungen und Gefühle zu ordnen und stellte mit Überraschung fest, daß
nach dem ersten Schock sich Gedanken breitmachten, die er gar nicht selbst zu
steuern schien.
    Aber die Zeit
reichte nicht aus, um über die Situation ein klares Bild zu gewinnen. Alles war
so unlogisch, so unverständlich und ließ sich in kein Schema bringen. Eine
Mischung aus Angst, Ratlosigkeit, Verwunderung und Ungläubigkeit erfüllt ihn
und verhinderte, daß er begriff, welchem Gefühl er nun vertrauen konnte.
    Plötzlich
klingelte es, und Morgans Pferdekopf ruckte herum.
    Drei Sekunden
lang stand er da wie zur Salzsäule erstarrt. Dann bewegte er sich schwerfällig
auf die Tür zu.
    Besuch am
späten Nachmittag? Sofort kam ihm ein bestimmter Gedanke.
    Das konnte
nur Judy sein. Auch das noch! Sie wußte, daß er die Absicht hatte, in diesen
Tagen zu Hause zu bleiben. Sie hatte sicher die geschlossene Garage gesehen und
das wies auf seine Anwesenheit hin!
    Wieder
klingelte es.
    Bill Morgan
griff nach dem Hörer der Sprechanlage. Es geschah alles ganz mechanisch, so wie
dies immer geschieht, wenn bestimmte Reaktionen und Handlungen in Fleisch und
Blut übergegangen sind.
    „Ja?“ fragte
er. „Wer ist da?“
    Seine Stimme
klang unverändert. Aber sie kam aus einem Pferdemaul. Doch das konnte
derjenige, der unten stand, nicht sehen.
    „Ich bin’s,
Judy!“
    Also doch!
    Er atmete
tief durch.
    „ Du . ..“ begann er und wollte sagen: ,Du mußt gehen, Judy.
Tut mir leid! Ich fühle mich nicht wohl und kann niemand empfangen.
    Aber was aus
seiner Kehle kam, klang ganz anders. „Du... ah, Judy, mit dir hatte ich nicht
gerechnet.“
    „Um so größer
muß die Überraschung für dich sein. Ob im positiven oder negativen Sinn, das
überlasse ich dir.“ Sie lachte leise. Er mochte dieses Lachen. „Du hast doch
hoffentlich im Augenblick keinen Damenbesuch?“
    „Nein, wie
kommst du denn darauf?“ „Man kann nie wissen! Na, nun drück’ schon auf den
Knopf! Oder
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