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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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Vorgeschichte
    Eine Hundertschaft Polizei hatte den Tempel umstellt. Im Schutz der Dunkelheit waren die Männer der Spezialeinheit in die Everglades gefahren worden. Lange genug hatten sie geforscht und recherchiert.
    Jetzt endlich wurde zugeschlagen.
    Major Style leitete den Einsatz. Von ihm hieß es, er wäre ein Mann ohne Humor. Ein kalter Technokrat, der keine menschlichen Regungen kannte und nur seinen Dienst versah. Den allerdings mit allem Eifer, zu dem er fähig war.
    Selbst die unzähligen Insekten konnten ihn nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht die drückende Schwüle. Er blieb korrekt und hatte nicht einmal seine Uniformjacke ausgezogen. Major Style gehörte zu den Typen, die immer im Dienst waren.
    Ein Lieutenant machte Meldung. »Sir, wir haben diesen Tempel endgültig umstellt.«
    Style grinste schwach. Er saß in einem flachen Boot, das besonders für die Sümpfe konstruiert worden war. Auf seinen Knien lag ein Lageplan.
    »Ist auch der Fluchtkanal zu?«
    »Ja, Sir«, antwortete der Lieutenant. »Gut.«
    »Die Männer warten auf das Signal, Sir!«
    Der Major nickte. »Sollen sie.« Er schaute auf seine Uhr. »In exakt einer Viertelstunde werde ich das Signal geben. Informieren Sie die Männer, und ich bitte mir absolute Disziplin aus. Wir haben genau durchgesprochen, was zu tun ist und wie der Einsatz laufen soll. Deshalb keinerlei Extravaganzen.«
    »Verstanden, Sir!« Der Lieutenant grüßte und verschwand. Innerlich schüttelte er den Kopf. Er begriff sowieso nicht, wie man wegen eines Tempels in den Everglades so ein Theater machen konnte. Aber die Armee hatte Verdacht geschöpft. Sie reagierte sowieso allergisch auf das, was sich um Cap Kennedy (heute wieder Cap Canaveral) tat, wo die großen Weltraumprojekte liefen.
    Ein Tempel im Sumpf! Wo gab es so etwas? Aber er wurde besucht.
    Und es waren Japaner aus den nahen Städten, die zum Tempel pilgerten und sämtliche Strapazen auf sich nahmen. Der Lieutenant hatte mal herumgehört und auch Antworten bekommen. Bei dem Tempel, so hieß es, handelte es sich um ein Heiligtum, das vor urlanger Zeit aus Japan nach Amerika geschafft worden war.
    Mehr nicht.
    Aber die Army wollte das nicht so recht glauben. Major Style sah darin eine Verschwörung gegen den Weltraumbahnhof, und er bekam es tatsächlich bei seinen Vorgesetzten durch, daß der Tempel geräumt werden mußte.
    Es war sowieso eine seltsame Sache, wenn man offen und ehrlich darüber nachdachte. Da stand der Tempel mitten im Sumpf. Er ruhte auf Holzpfählen, die im Boden verankert waren. Um den Tempel herum schwappte die grüne Brühe des Sumpflandes. Die Everglades waren gehaßt und gefürchtet. Wer sich freiwillig dorthinein begab, mußte schon etwas zu verbergen haben. Davon ging der Major aus. Er hatte es auch durchbekommen, daß man den Tempel räumte. Schließlich stand der Mondflug dicht bevor, und da konnte man sich keine Extras erlauben.
    Die Viertelstunde war um.
    Das Signal.
    Plötzlich schien der dampfende Himmel über den Sümpfen mit Blut übergossen zu werden. Ein rötlicher Schimmer breitete sich nach allen Seiten aus und fiel als sprühender Regen nieder.
    Die Soldaten reagierten.
    Motoren wurden angelassen. Die flachen Boote, nie mehr als sechs Soldaten saßen darin, bekamen Stoff und flitzten über die grünliche Wasserfläche.
    Hohe Gischtfontänen spritzten nach rechts und links und bauten gewaltige Wasservorhänge auf. Der Tempel konnte von zahlreichen Wasserstraßen erreicht werden, und er lag wie ein einsamer Fixpunkt im Sumpf.
    Es ist eine alte Angewohnheit der Amerikaner, daß sie mit Masse und Material arbeiten. Auch durch die Sümpfe bewegten sie sich mit einer Hundertschaft, obwohl ein Zehntel gereicht hätte.
    Major Style gehörte zu den ersten, die den Tempel sahen. Hoch aufgerichtet stand der Offizier im Boot. Seine Tarnjacke zeigte das dunkle Grün der unmittelbaren Umgebung. Diesen Einsatz konnte er wieder auf seinem Pluskonto abhaken. Vielleicht machte man ihn noch zum Sicherheitsbeauftragten für Cap Kennedy.
    Der Tempel paßte wahrhaftig in diese Gegend wie die berühmte Faust aufs Auge. Als Pagode erhob er sich aus dem Sumpf, besaß ein an vier Seiten nach unten gezogenes, breites Dach, und um den Tempel herum lief ein Vorbau. Erreichen konnte man ihn von den Booten aus über Leitern.
    Die Soldaten kesselten den Tempel ein.
    Nichts rührte sich.
    Deutlich war das Knacken der Gewehrschlösser zu vernehmen. Mit schußbereiten Waffen hockten die Männer in
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