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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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gefahren. Sie wollten von der fallenden Figur nicht erschlagen werden.
    »Zu gleich!«
    Wieder klang der Befehl auf, und die Soldaten schafften es mit letzter Kraft, die Figur hoch zuwuchten. Noch einmal wurde sie angestoßen, dann kippte sie über das Geländer, klatschte in die grüne Brühe und versank.
    Der goldene Samurai war verschwunden.
    Major Style nickte. Er war mit der Arbeit zufrieden. Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen, denn er hatte es ohne Blutvergießen geschafft.
    Der Lieutenant wandte sich an seinen Vorgesetzten. »Irgendwelche Befehle, Sir?« fragte er.
    »Nein.«
    »Verstanden, Sir!«
    Dem Major fiel die Stille auf. Er hatte sich an das Klagen des Alten gewöhnt. Jetzt war es verstummt.
    Warum?
    Der Major drehte den Kopf und schaute in die Richtung, wo sich der alte Japaner aufgehalten hatte.
    Er saß auch noch dort.
    Allerdings als Toter. Er hatte sich einen Dolch in den Leib gestoßen und war nach der alten Sitte seiner Vorväter gestorben.
    Durch Harakiri!
    Wenn Style geschockt war, dann zeigte er dies zumindest nicht. Er hatte sich gut in der Gewalt und deutete nur durch ein Heben seiner Augenbrauen an, daß ihm die Sache nicht gefiel.
    Der Lieutenant war blaß geworden. »Was machen wir mit ihm, Sir?«
    »Wir nehmen ihn mit.«
    »Aber wir könnten ihn doch auch hier…«
    »Nein, Lieutenant. Tun Sie, was ich Ihnen sage!«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Alte wurde in ein Boot gehievt und mitgenommen. Die seltsame Pagode ließen die Männer stehen. Wenn sich niemand um sie kümmerte, dann würde sie irgendwann vom Sumpf gefressen, das war sicher.
    Soweit die Vorgeschichte.
    ***
    Über ein Jahrzehnt später.
    Die beiden Astronauten gehörten bereits zur zweiten Generation ihrer Berufskollegen. Damals hatten sie zwar gebannt verfolgt, wie ein Mann namens Armstrong auf dem Mond gelandet war, aber da hatten sie noch nicht daran gedacht, einmal Astronauten zu werden. Sie schlugen die Laufbahn des Testpiloten ein, und irgendwann machte man ihnen den Vorschlag umzusteigen.
    So wurden Jake McClure und Bernie Richard Astronauten. Nach unendlich langwierigen Testprogrammen und Auswahlverfahren hatten sich die Verantwortlichen entschlossen, die beiden in den Weltraum zu schicken. Allerdings nicht zum Mond, sondern zu einem Routineflug, wie man ihnen mitteilte. Sie sollten drei Tage lang die Erde umkreisen und dabei Messungen durchführen. Keine Sache, die großes Aufsehen erregte. Amerika hatte sich daran gewöhnt, daß hin und wieder Söhne seines Landes in den Weltraum geschickt wurden.
    Startplatz war Cap Canaveral.
    Der Sicherheitsoffizier war ein Mann namens Style.
    Colonel Style.
    Er hatte es tatsächlich geschafft und war die Erfolgsleiter ein schönes Stück nach oben gerutscht. An die Sache mit dem goldenen Samurai dachte er schon längst nicht mehr.
    Style hatte andere Aufgaben übernommen. Er gehörte zu den mächtigsten Männern des Weltraumbahnhofs und war als Sicherheitsoffizier für die korrekte Absperrung verantwortlich und für das Leben der Astronauten.
    Seit vierzehn Tagen lebten Jake McClure und Bernie Richard nur noch auf dem Gelände. Sie hatten nicht mehr zu ihren Familien zurückgedurft, denn man weihte sie nun in ihre eigentlichen Aufgaben ein. Natürlich sollten sie auch Messungen und Analysen durchführen. Der zweite Teil des Auftrags war jedoch wichtiger.
    Es ging um Spionage.
    Die Lage zwischen den Großmächten hatte sich verschärft. In den Staaten als auch in Rußland arbeitete man an immer neueren Technologien, um bessere und wirksamere Waffen herzustellen. Die Großmächte gerieten damit in einen mörderischen Kreislauf, in den auch die kleinen Länder mit hineingezogen wurden.
    In den Labors und Hexenküchen der Militärs wurde geforscht und intensiv gearbeitet wie selten. Auch die Privatindustrie mischte kräftig mit, und da war es einer Firma gelungen, eine neue Kamera zu entwickeln, die ein so gutes Auflösevermögen besaß, daß gestochen scharfe Bilder aus Raumkapseln geschossen werden konnten.
    Diese Kamera sollte nun in der Praxis getestet werden. Denn die beiden Astronauten überflogen auch feindliches Gebiet, und in den Staaten wollte man genau wissen, wo die feindlichen Raketenbatterien und Industrieanlagen standen.
    Jake McClure und sein Freund Bernie Richard waren Patrioten. Sie hatten sofort zugestimmt, als man ihnen die Aufgabe übertrug. Der Chefphysiker der Herstellerfirma war auf Cap Canaveral eingetroffen und hatte den beiden die Funktion der neuen
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