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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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Westen ab.
    Sie flog über den Atlantik, und im Westen lag nicht nur Europa, sondern auch die UdSSR.
    Feindesland!
    Der Alarmplan trat in Kraft. Major Style befürwortete als erster eine Sprengung der Kapsel, ohne dabei Rücksicht auf die beiden Astronauten zu nehmen, denn wenn den Russen die hochempfindliche Kamera in die Hände fiel, war alles aus. Zu allem Überfluß riß auch noch die Funkverbindung, so daß die beiden Astronauten auf sich allein gestellt waren.
    Auf dem großen Schirm verfolgten die Verantwortlichen den Flug, und sie sahen auch, daß die Kapsel mehr und mehr an Höhe verlor.
    »Verdammt, wir könnten Glück haben«, sagte einer der hohen Militärs.
    »Vielleicht stürzt sie noch in den Atlantik. Zwischen Norwegen und England.«
    Darauf hofften die Männer.
    Und sie hatten Glück. Die Kapsel mit den beiden Astronauten landete tatsächlich im westlichen Atlantik, auf NATO-Gebiet gewissermaßen. Die Engländer wußten schon Bescheid, und den Verantwortlichen in Cap Canaveral fiel ein Stein vom Herzen. So war doch noch alles in Ordnung gekommen.
    Dachten sie…
    ***
    Es war ein feierlicher Augenblick.
    Nicht für mich, sondern für meinen chinesischen Freund Suko. Er hatte seinen großen Tag.
    Endlich, nach einem langen Hin und Her, hatte sich Scotland Yard entschlossen, Suko in die Reihen dieser traditionsreichen Polizeiorganisation aufzunehmen. Sir James Powell, unser gemeinsamer Chef, hatte dabei ein großes Wort mitgesprochen und sich beim Innenminister persönlich dafür eingesetzt, daß man Suko einstellte.
    Erfolge hatte er genug aufzuweisen gehabt. Wie oft hatte er mit mir Seite an Seite gekämpft und gegen die Mächte der Finsternis gestritten. Wir hatten große Siege errungen, aber auch harte Niederlagen einstecken müssen, und an den Erfolgen war der Chinese ebenso beteiligt wie ich.
    Das konnte keiner bestreiten.
    Suko selbst würde auch aufatmen. So hatte die finanzielle Abhängigkeit von den Conollys endlich ihr Ende gefunden, denn das war Suko nie recht gewesen. Er verdiente jetzt selbst Geld, um Shao und sich über Wasser zu halten.
    Die offizielle Ernennung fand bei Sir James Powell statt. Wir warteten in meinem Büro.
    Beide waren wir etwas festlich gekleidet, das hatte der Alte verlangt.
    Suko trug einen blauen Anzug, er war neu, und ich hatte meinen alten Blauen auch noch aus dem Schrank geholt. Während ich hinter dem Schreibtisch hockte, schritt Suko nervös auf und ab.
    Ich hatte die Beine auf die Schreibtischplatte gelegt. »Bedrückt dich etwas, du alte Geige?« fragte ich.
    Er blieb stehen. »Ja.«
    »Und was?«
    Suko rollte mit den Augen. »Mann, stellst du Fragen. Warst du nicht nervös, als du zum Oberinspektor befördert wurdest?«
    »Nein.«
    »Aber ich bin es eben.«
    »Mach doch Yoga.«
    »In dem Anzug?«
    Da hatte Suko auch wieder Recht. Ich verstand ihn nur zu gut. Wie lange hatte Suko darauf gewartet, endlich bei der berühmtesten Polizeitruppe der Welt, wie ich mal so völlig bescheiden sagen darf, eintreten zu können. Jetzt war es geschafft. Administrative Hindernisse waren überwunden. Suko wurde sogar als Inspektor eingestellt, was sicherlich manche Leute auf die Palme bringen würde. Ein eigenes Büro bekam er nicht. Zwar war mein Büro auch nicht gerade groß, aber Sir James hatte angeordnet, daß man mir noch einen zweiten Schreibtisch in den Raum stellte. Der sollte erst in drei Tagen kommen. Zudem waren wir meist draußen an der Front und keine sturen Bürohocker wie andere Staatsdiener.
    »Kaffee?«
    Als Suko die Stimme meiner, pardon, unserer, Sekretärin hörte, schüttelte er den Kopf. »Danke, Glenda, nicht.«
    »Ha!« rief ich, hob den Arm und streckte den Finger aus. »Das war ein Fehler. Wenn du schon mit mir das Büro und die Sekretärin teilst, in allen Ehren natürlich«, ich hatte Glendas Blick bemerkt, »dann mußt du lernen, den besten Kaffee der Welt zu trinken. Sonst…«
    »… koche ich ihm Tee«, vollendete Glenda, und ich saß da wie ein begossener Pudel.
    »Ist was, John?« fragte Suko, wobei er noch impertinent breit grinste.
    Ich drehte mich langsam um und schaute Glenda an. »Ist das wahr?« fragte ich. »Das tun Sie so einfach?«
    »Natürlich, ich habe sogar schon Sukos Lieblingstee besorgt. So gehört es sich doch für eine perfekte Sekretärin oder?«
    »Wenn Sie meinen, Glenda.«
    »Oder sind Sie eifersüchtig, John?«
    »Ich wieso?«
    »Auf Suko. Daß ich jetzt nicht nur Sie verwöhne, sondern auch Ihren Freund.«
    »Nein,
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