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0189 - Dämonen im Raketencamp

0189 - Dämonen im Raketencamp

Titel: 0189 - Dämonen im Raketencamp
Autoren: Jason Dark
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den Booten. Sie würden sofort schießen, wenn sie den Befehl dazu bekamen.
    Major Style erhob sich. Sein Boot hatte direkt neben einer Leiter gehalten. Er brauchte sich nicht großartig anzustrengen, wenn er den Vorbau erreichen wollte.
    Mit geschmeidigen Bewegungen stieg er hoch. Der Lieutenant und zwei Sergeants folgten ihm. Dumpf dröhnten die Schritte der vier Männer auf der Veranda.
    Vor einer verzierten Holztür blieben sie stehen. Diese Tür war wirklich ein Kunstwerk. In das Holz waren Motive aus der japanischen Mythologie geschnitzt. Szenen, die in Märchenbüchern vorkamen, schreckliche Dämonenfratzen, Götter, alles war vertreten.
    Der Major schaute sich die kunstvollen Schnitzereien an und verzog das Gesicht. Für ihn war es Kinderkram.
    Mit der rechten Hand gab er den beiden Sergeants ein Zeichen. Die Männer sollten die Tür mit den Kolben ihrer Gewehre auframmen Sie drehten die Waffen um und hatten sie schon schlagbereit erhoben, als die Tür von innen geöffnet wurde.
    »Augenblick noch!« sagte der Major und trat zurück. Er wollte sich keine Kugel einfange. Die Sergeants legten auf die Öffnung an.
    Die Tür wurde lautlos nach innen aufgezogen. Spannung ergriff die Männer.
    Wer würde kommen?
    Sie sahen einen Mann. Er war bereits ein Greis, uralt, mit einem faltigen Gesicht, dünner Haut, schräg stehenden Augen und einem grauen, strähnigen Bart, der vom Kinn bis zur Brust reichte. Der Mann trug ein dunkelblaues Gewand, das goldene Stickereien zeigte, wobei sich ein Motiv immer wiederholte.
    Es war ein goldener Krieger mit einem ebenfalls goldenen Helm auf dem Kopf, und der Krieger hielt ein Samurai-Schwert mit breiter Klinge in der Hand. In seinem Gürtel steckte noch ein gekrümmter Dolch. Das Gesicht war kaum zu sehen, weil die breite Krempe eines großen Helms weit in die Stirn fiel.
    Wenn der alte Mann sich bewegte, dann sah es aus, als würde die Figur auf dem Gewand zu einem neuen Leben erwachen.
    Der Greis schaute die Männer an. Seine Augen zeigten keine Müdigkeit. Sie waren alterslos. Mit sicherem Blick erkannte der Mann, wer hier das Sagen hatte, und er verbeugte sich vor Major Style.
    Der räusperte sich. »Sind Sie allein?« fragte der Major.
    »Ja, ich bin es.«
    »Und wo sind die anderen?«
    »Welche meinen Sie?«
    »Die hin und wieder hierher kommen!«
    »Sie sind nicht da. Es ist nicht die Zeit für sie, denn er kann ihre Wünsche nicht hören.«
    »Wer ist er?«
    »Seine Zeit ist noch nicht reif. Aber sie wird kommen, das wissen wir alle. Er ist der einzige, der Emma-Hoo, den Herrscher der Jigoku, der Hölle, besiegt hat. Wenn Tokata, der Samurai des Satans, wieder erwacht, wird auch seine Zeit kommen.«
    »Reden Sie hier keinen Unsinn. Geben Sie den Weg frei!«
    »Sir, ich…«
    Der Major schnippte nur mit den Fingern. Die beiden Sergeants handelten sofort. Sie gingen vor und stießen mit ihren breiten Körpern den alten Japaner zur Seite. Der wäre fast zu Boden gefallen. Im letzten Moment konnte er sich noch an der Wand abstützen.
    »Lassen Sie ihn schlafen!« rief er. »Bitte, lassen Sie ihn Wir haben ihn hergeholt. Er darf nicht geweckt werden. Sie erleben sonst die Hölle…«
    Für den Major und seine Männer war dies nur Geschwätz. Sie kümmerten sich nicht darum, was der Alte sagte, sondern betraten das Innere des Tempels.
    Vielleicht waren sie auch von der Pracht des Tempels überrascht.
    Wenn ja, dann zeigten sie es jedenfalls nicht. An den Innenwänden hingen schwere, kostbare Stoffe, die mit Goldfäden durchzogen waren.
    Vor ihnen auf dem Boden standen Räucherkerzen. Sie erhellten nicht nur das Innere dieses Tempels, sondern erzeugten einen Duft, der sich irgendwie betäubend auf die Atemwege der Soldaten legte.
    Das alles war für die Männer uninteressant. Sie allein interessierte nur das, was in der Mitte des Raumes stand.
    Es war eine goldene Figur.
    Sie lag auf dem Rücken und auf einem schwarzen Altarstein, damit der Kontrast noch stärker war und deutlicher zum Vorschein kam. Die Figur bewegte sich nicht, aber der Major, ein guter Beobachter, stellte fest, daß sie mit der identisch war, die das Gewand des Alten zeigte.
    Das mußte dieser Typ sein, von dem der Alte gesprochen hatte.
    Neben der Figur blieb der Major stehen und senkte seinen Blick. Er schaute sie sich genau an. Alles glänzte aus purem Gold. Der Helm, das breite Gesicht mit dem großen, offenstehenden Mund, der wie eine Höhle wirkte. Auch die Rüstung zeigte eine goldene Farbe. Sie war
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