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0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

Titel: 0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
Autoren: Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
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Es war genau 3 Uhr dreißig, als Mister Earl Hodge, General Manager der Hodge Banking Corp., in seinem Haus am-Vernon Boulevard Nummer 340 aus dem Schlaf fuhr. Als er die Augen öffnete, glaubte er, einen Albtraum zu haben. Vor seinem Bett standen zwei Männer mit schwarzen Strumpfmasken über den Gesichtem, hielten Pistolen in den Händen und hatten die Mündungen drohend auf den Manager gerichtet.
    »Erheben Sie sich, Mister Hodge«, forderte der größere der beiden den Bankier auf. »Ziehen Sie sich an, und zwar schnell. Versuchen Sie nicht, Lärm zu schlagen. Es würde Ihnen nicht gut bekommen. Los, beeilen Sie sich.«
    Die beiden schweren Waffen verliehen der Aufforderung den nötigen Nachdruck. Hodge warf einen verzweifelten Blick auf das Telefon, das in Griffweite auf dem Nachttisch stand.
    Hodge dachte daran, dass in dessen Schublade eine Pistole lag. Aber das alles war jetzt nutzlos.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte er und versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu geben.
    »Das werden Sie noch erfahren. Jetzt beeilen Sie sich.«
    Mister Hodge setzte sich auf den Bettrand und blickte zu dem Stuhl, auf dem seine Kleidung lag. Der kleinere der ungebetenen Gäste griff danach und warf sie ihm zu.
    »Los, mach schon. Du brauchst dich nicht zu genieren, Buddy. Rein in die Klamotten, sonst mache ich dir Beine.«
    Während sich Hodge ankleidete, schossen ihm Gedanken durch den Kopf. Was wollten die beiden von ihm? Zwei Gangster, von denen sich der größere gewählt, der andere hingegen sehr ordinär ausdrückte.
    Als sich Hodge angezogen hatte, brummte er:
    »Regenmantel und Hut hängen unten in der Diele. Wenn die Herren gestatten?«
    »Wir gestatten alles, so lange es schnell und leise geht«, war die Antwort.
    Sie stiegen die Treppe hinab, und nachdem Hodge seinen Mantel geholt hatte, verließen sie das Haus.
    »Sie werden so freundlich sein und Ihren Caddy aus der Garage holen.«
    Hodge gehorchte.
    »Setzen Sie sich in den Fond!«
    Der Gangster mit den schlechten Manieren nahm neben ihm Platz - die Pistole auf den Knien.
    Der andere setzte sich ans Lenkrad.
    Nur Sekunden später schoss der Wagen durch die Ausfahrt und wäre um ein Haar mit einem vorbeiflitzenden Jaguar zusammengestoßen. Der Gangster am Steuer murmelte einen Fluch und gab Gas.
    Der Fahrer war außerordentlich geschickt. Er fuhr hinüber nach Manhattan, die Fifth Avenue hinunter, dann den Broadway entlang. Als der Caddy in die Cedar Street einbog, wusste Mister Hodge, welches Ziel die Fahrt hatte. In der Cedar Street war der Sitz der Hodge Banking Corporation.
    Der Mann am Steuer verlangsamte das Tempo und sagte: »Passen Sie gut auf, Mister Hodge. Wir werden jetzt an der Bank vorbeifahren und klingeln. Wir wissen, dass Sie einen Nachtwächter haben. Sie werden diesem Nachwächter sagen, er solle aufschließen. Auch nur der geringste Versuch zu einem Trick kostet Ihnen das Leben. Haben Sie begriffen, Mister Hodge?«
    »Ja.«
    Er zweifelte nicht daran, dass die Gangster ihn kaltblütig erledigen würden, wenn er nicht parierte.
    Der Cadillac stoppte vor dem Haus, und die drei stiegen aus. Einer der Gangster drückte auf die Klingel. Es dauerte mehr als zwei Minuten, bis ein kleines Fensterchen neben der Tür geöffnet wurde. Der Nachtwächter, ein pensionierter Polizeibeamter, blickte heraus.
    »Mister Hodge?«, fragte er überrascht und warf dann einen Blick auf die beiden Schatten hinter seinem Chef.
    »Öffnen Sie!«, befahl Hodge mit heiserer Stimme.
    Der Wächter zögerte.
    »Soll ich wirklich öffnen? Wenn etwas nicht in Ordnung ist, so…«
    Hodge fühlte den Druck eines Pistolenlaufes im Rücken.
    »Natürlich sollen Sie öffnen. Es ist alles in Ordnung.«
    Eine Minute später klirrte der Riegel am Portal, und das Scherengitter dahinter glitt zürück. Als erster trat Mister Hodge ein. Hinter ihm folgten die beiden Gangster. Bis hierher ging alles programmmäßig, aber der Nachtwächter war, wie schon gesagt, ein ehemaliger Cop und hatte Verdacht geschöpft.
    Seine Blendlaterne leuchtete auf, und die Hand, die eine Lugerpistole hielt, zuckte hoch, Er hatte die Strumpfmasken gesehen, und das genügte ihm. Aber er kam nicht zum Schuss, es machte plopp - nicht lauter, als wenn ein Sektkorken aus der Flasche fliegt. Der Nachtwächter knickte zusammen und fiel aufs Gesicht.
    Hodge war zusammengefahren. Aber der Druck der Pistolenmündung gegen seine Rippen bewahrte ihn vor einer unvorsichtigen Bewegung.
    Der größere der beiden Gangster
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