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0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

Titel: 0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
Autoren: Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
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ausgegangen ist?«
    »Mister Hodge ist nicht ausgegangen. Er hatte, wie er sagte, einen schweren Tag hinter sich und ging schon um halb elf schlafen. Soll ich Sie mit ihm verbinden?«
    »Nicht nötig. Mit wem spreche ich?«
    »Mit dem Diener.«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Emery Lorraine. Darf ich wissen, warum Sie anrufen?«
    »Mister Hodge ist vor einer guten Stunde im Gebäude der Bank ermordet worden. Wir werden später zu Ihnen kommen um Sie einiges zu fragen. Inzwischen sorgen Sie dafür, dass niemand das Schlafzimmer betritt.«
    »Ermordet? Und im Gebäude der Bank? Wie soll denn Mister Hodge dahin kommen?«
    »Augenscheinlich mit seinem Wagen. Aber darüber sprechen wir noch.«
    Ich hängte ein.
    Also war Mister Hodge nicht ausgegangen, wenigstens hatte er nicht die Absicht gehabt. Aber immerhin bestand die Möglichkeit, dass man ihn durch einen fingierten Anruf weggelockt hatte. Vor mir lag noch das aufgeschlagene Telefonbuch, und unwillkürlich sah ich nochmals nach Hodges Nummer.
    Dabei stach mir die Adresse in die Augen.
    Vernon Boulevard 340…
    War es nicht auf dem Vernon Boulevard gewesen, wo mir der Cadillac um ein Haar in die Flanke gefahren wäre? Ich versuchte, mich an die Zeit zu erinnern. Es musste zwischen drei Uhr dreißig und drei Uhr fünfundvierzig gewesen sein.
    War es möglich, dass die Verbrecher den Bankier genau unter meiner Nase aus seinem Haus entführt und hierher geschleppt hatten?
    ***
    Dann kam Mister Cassack, der Prokurist.
    Er war der iyp eines im Dienst grau gewordenen Bankbeamten und entsetzt, als er hörte, was vorgefallen war. Er brauchte eine Viertelstunde, bis er sich so weit beruhigt hatte, dass er eine oberflächliche Prüfung des entstandenen Verlustes vornehmen konnte.
    Nach einer weiteren Viertelstunde wussten wir, dass über 90 000 Dollar fehlten und dass diese Summe fast ausschließlich aus kleinen Scheinen bestand, die bei der Bundesbank sicherlich nicht notiert waren.
    Dann fuhren wir nach Long Island.
    Um halb sechs waren wir dort. Der Diener wartete schon auf uns und bei ihm befand sich ein junger Mann, der sich als Hodges Fahrer vorstellte.
    Im Schlafzimmer brannte Licht. Man sah, dass das Bett benutzt war und der Bankier in aller Eile aufgestanden sein musste. Der Kleiderschrank war noch offen.
    »Das alles beweist nur, dass Hodge in Eile war«, sagte Lieutenant Crosswing. »Das Telefon steht auf dem Nachttisch. Ich neige zu der Ansicht, dass man den Bankier weggelockt hatte.«
    Gerade war ich im Begriff, mein Erlebnis von dem Beinahe-Zusammenstoß vor dem Haus zu erzählen, als dem Diener etwas auffiel.
    »Das begreife ich nicht«, sagte er. »Mister Hodge hat seine Armbanduhr liegen lassen. Dabei sagte er immer, ohne Uhr sei er nicht angezogen und außerdem liegt hier noch das Hemd, das er gestern trug, und darin stecken noch die Manschettenknöpfe. Mister Hodge kann doch nicht ohne Manschettenknöpfe weggefahren sein?«
    »Es sei denn, es wurde abgeholt, und man ließ ihm keine Zeit, sich so anzuziehen, wie er das gewohnt war.«
    »Aber…«, der Diener schlug sich die Hand vor die Stirn. »Wie konnte ich das nur übersehen? Jetzt erst fällt mir ein, dass die Haustür, die ich abgeschlossen hatte, nachdem Mister Hodge zu Bett gegangen war, nur eingeschnappt war.«
    In dem Zimmer war weiter nichts Auffälliges zu sehen, und wir gingen hinunter ins Erdgeschoss.
    Dort stellten wir fest, dass eine der großen Fensterscheiben des Wintergartens fein säuberlich herausgeschnitten worden war. Das war der Weg, auf dem die Verbrecher eingedrungen waren.
    Die Garage stand offen. Darin befand sich ein Pontiac Sportcoupe.
    »Jetzt sehen wir ungefähr klar«, meinte Crosswing. »Aber unbegreiflich bleibt mir, woher die Gangster eine so genaue Ortskenntnis hatten und woher sie wussten, dass Hodge die Schlüssel zum Panzerschrank bei sich trug und dass in diesem Schrank der Tresorschlüssel lag, übrigens eine unerklärliche Fahrlässigkeit.«
    »Es sieht aus wie ein Insider Job«, meinte ich. »Irgendjemand, der genau Bescheid gewusst hat, muss den Gangstern einen Tipp gegeben haben.«
    »Oder einer vom Personal war an dem Überfall beteiligt.«
    Um sechs Uhr fünfzehn waren wir in der Cedar Street.
    Der Prokurist hatte inzwischen noch drei Bankbeamte herangeschafft, die den Schaden genau ausrechneten und die verstreut umherliegenden Wertpapiere prüften.
    Lieutenant Crosswing nahm den Prokuristen Cassack mit in Hodges Office.
    »Setzen Sie sich, Mister Cassack. Aus
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