Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
sollen«, sagte er. »Ich nehme mir jetzt ein Taxi.« Er ging mit schnellen Schritten zur Ecke. Noch einen Augenblick, und der Zorn in ihm wäre zum Ausbruch gekommen. Er hätte von Tiebolt mit bloßen Händen getötet.
     
    Johann sprach mit leiser Stimme. »Er weiß es. Ich kann nicht sagen, wieviel, aber er weiß es.«
    »Wieso bist du da so sicher?« fragte Kessler.
    »Zuerst habe ich es nur gefühlt; aber dann habe ich es gewußt. Er hat sich nach Hans erkundigt und deine Antwort akzeptiert, daß er immer noch in München sei. Er weiß, daß das nicht stimmt. Ein Angestellter im d’Accord hat sich gestern abend erboten, ihn mit Hans zu verbinden.«
    »O mein Gott...«
    »Keine Sorge. Unser amerikanischer Kollege wird auf der Straße nach Zürich sterben.«

46.
    Der Anschlag auf Noels Leben — sofern es zu einem solchen kommen sollte — würde auf der Straße nördlich von Fribourg und südlich von Köniz stattfinden. So schätzte Yakov Ben-Gadíz die Lage ein. Die Strecke war ungefähr zwanzig Kilometer lang, mit Straßenabschnitten in den Bergen, die um diese Jahreszeit kaum befahren waren. Es war Winter, und obwohl das Klima nicht alpin war, gab es doch häufig leichte Schneefälle. Die Straßen waren nicht die besten; das schreckte die Fahrer ab. Aber Holcroft hatte sich eine Route ausgesucht, die die Fernstraßen mied, eine, die ihn durch kleine Dörfer führte, deren Architektur ihn, wie er behauptete, interessierte.
    Das heißt, Yakov hatte die Route ausgearbeitet, und Noel hatte sie den Polizisten überbracht, die Anweisung vom Staatsrat hatten, ihn auf der Fahrt nach Norden zu eskortieren.
Die Tatsache, daß niemand versuchte, Holcroft von der gewählten Route abzubringen, erhärtete die Ansicht des Israeli.
    Weiterhin stellte Yakov Spekulationen über die Mordmethode an. Weder von Tiebolt noch Kessler würden sich in der Nähe befinden. Jeder würde irgendwo anders sehr auffällig auftreten. Und wenn es zu einer Exekution kommen sollte, so würde diese von so wenigen Männern wie möglich ausgeführt werden - von bezahlten Killern, die in keiner Weise mit Wolfsschanze in Verbindung standen. Sie würden so kurz nach dem Zusammentreffen in La Grande Banque de Genève keine Risiken eingehen. Der Killer oder die Killer würden ihrerseits von Sonnenkindern ermordet werden; alle Spuren, die zur Wolfsschanze führten, würden getilgt.
    Das war die Strategie, so wie Ben-Gadíz sie sah, und es galt nun, eine Gegenstrategie aufzubauen. Eine, die sicherstellte, daß Noel nach Zürich kam; das war alles, worauf es ankam. Sobald er Zürich erreicht hatte, würde es ihre Strategie sein. Es gab Dutzende von Methoden, um in einer großen Stadt zu töten, und Yakov war ein Experte dafür.
    Die Reise begann, die Gegenstrategie setzte ein. Holcroft fuhr einen schweren Wagen, den er bei Bonfils in Genf gemietet hatte, der teuersten Mietwagenfirma der Schweiz, die sich auf ungewöhnliche Fahrzeuge für ungewöhnliche Klienten spezialisiert hatte. Es war ein Rolls-Royce, gepanzert, mit kugelsicherem Glas, und Reifen, die auch nach mehreren Einschüssen noch funktionsfähig wären.
    Helden fuhr eineinhalb Kilometer vor Noel, sie hatte einen unauffälligen, aber wendigen Renault gewählt; Ben-Gadíz hatte dahinter Position bezogen, einen guten halben Kilometer entfernt, und sein Wagen war ein Maserati, ein Fahrzeug, das in den wohlhabenden Schichten Genfs nicht ungewöhnlich war. Zwischen Yakov und Holcroft fuhr der mit zwei Mann besetzte Polizeiwagen, den man dem Amerikaner zu seinem Schutz beigeordnet hatte. Die Polizisten wußten nichts.
    »Sie werden unterwegs lahmgelegt werden«, hatte der Israeli gesagt, während sie zu dritt in Noels Hotelzimmer die Karten studierten. »Man wird sie nicht opfern; das würde
unangenehme Fragen auslösen. Es sind echte Polizisten, ich habe mir ihre Dienstnummern besorgt und Litvak angerufen. Wir haben sie überprüft. Neulinge, seit einem Jahr im Dienst. Als solche nicht sehr erfahren.«
    »Werden es morgen dieselben Männer sein?«
    »Ja. Ihre Anweisung lautet, daß sie bei Ihnen bleiben sollen, bis die Zürcher Polizei Sie übernimmt. Und daraus schließe ich, daß sie eine Wagenpanne haben werden, ihre Vorgesetzten anrufen und Anweisung erhalten, nach Genf zurückzukehren. Die Anordnungen zu Ihrem Schutz werden sich in Luft auflösen.«
    »Dann ist das nur Fassade.«
    »Tatsächlich sind sie jedoch nicht ohne Nutzen. Solange Sie sie sehen können, sind Sie sicher. Niemand wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher