Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Schriftstücke, deren Deckblätter einen blauen Rand hatten. Der Direktor zur Linken sprach.
    »Es ist Ihnen sicher bewußt, daß La Grande Banque de Genève bei einem Betrag dieser Größenordnung und angesichts der Ziele dieses Dokuments nicht die Verantwortung für die Auszahlung übernehmen kann, sobald die Mittel einmal freigegeben sind und damit nicht länger unserer Kontrolle
unterliegen. Das Dokument legt die Last dieser Verantwortung ganz eindeutig fest. Sie soll zu gleichen Teilen auf die drei Teilnehmer übertragen werden. Deshalb verlangt das Gesetz, daß jeder einzelne von Ihnen alle Rechte an die jeweiligen Miterben überschreibt, für den Fall, daß der Betreffende vor den beiden anderen sterben sollte. Diese Rechte beeinträchtigen jedoch die einzelnen Erbanteile nicht; letztere sind im Falle Ihres Todes an Ihre Erbberechtigten zu verteilen. « Der Bankdirektor setzte seine Brille auf. »Bitte, lesen Sie die Papiere, die vor Ihnen liegen, und überzeugen Sie sich, daß sie meiner Darstellung entsprechen, und unterzeichnen Sie über Ihrem mit Schreibmaschine eingesetzten Namen. Tauschen Sie die Papiere dann aus, so daß jedes Dokument alle drei Unterschriften erhält. «
    Sie lasen schnell, dann folgten die Unterschriften, und die Seiten wurden ausgetauscht. Als Noel sein Blatt Kessler reichte, sagte er beiläufig:
    »Wissen Sie, das habe ich Sie zu fragen vergessen, Erich. Wo ist Ihr Bruder? Ich dachte, er wollte auch nach Genf kommen.«
    »Das habe ich bei der ganzen Aufregung Ihnen zu sagen vergessen«, meinte Kessler und lächelte. »Hans ist in München aufgehalten worden. Ich bin sicher, daß wir ihn in Zürich sehen werden.«
    »Zürich?«
    Der Blick des Gelehrten wanderte an Holcroft vorbei zu von Tiebolt. »Nun ja. Zürich. Ich dachte, wir wollten Montag früh dort sein.«
    Noel wandte sich dem blonden Mann zu. »Das haben Sie nicht erwähnt.«
    »Wir hatten bis jetzt noch keine Zeit dazu. Paßt Ihnen Montag nicht?«
    »O keineswegs. Vielleicht habe ich bis dahin etwas von ihnen gehört.«
    »Was?«
    »Von meiner Mutter. Oder Helden. Sie müßte anrufen.«
    »Ja, natürlich. Ich glaube bestimmt, daß die beiden Sie erreichen.«
    Das letzte Dokument war die formelle Freigabe des Kontos.
Ein Computer war vorbereitet worden. Nachdem alle im Raum Anwesenden ihre Unterschrift geleistet hatten, würde man die Codes eingeben, und dann würden die Mittel auf eine Bank in Zürich überwiesen werden.
    Alle unterzeichneten. Der Direktor zur Rechten nahm den Telefonhörer ab. »Geben Sie die folgenden Zahlen in den Computer Nummer elf ein. Sind Sie soweit? ... Sechs, eins, vier, vier, zwo, Strich, vier. Acht, eins, null, null. Strich, null... Bitte wiederholen. « Der Direktor lauschte und nickte.
    »Dann ist das abgeschlossen?« fragte sein Kollege.
    »Ja«, antwortete der Direktor. »Meine Herren, mit diesem Augenblick ist die Summe von siebenhundertundachtzig Millionen US-Dollar auf einem gemeinschaftlich auf Sie lautenden Konto in der Banque du Livre in Zürich verfügbar. Mögen Sie die Weisheit von Propheten haben und möge Gott Ihre Entscheidungen lenken.«
     
    Draußen auf der Straße wandte sich von Tiebolt Holcroft zu. »Was haben Sie jetzt für Pläne, Noel? Wir müssen immer noch vorsichtig sein, müssen Sie wissen. Die >Abwehr< wird das nicht einfach hinnehmen.«
    »Ich weiß... Pläne? Ich werde weiterhin versuchen, meine Mutter zu finden. Irgendwo muß sie ja sein.«
    »Ich habe durch meinen Freund, den Staatsrat, veranlaßt, daß wir alle drei Polizeischutz bekommen. Ihr Leibwächter wird Sie am Excelsior übernehmen, die unseren uns im d’Accord. Es sei denn, Sie möchten lieber zu uns ziehen.«
    »Das ist mir zuviel Mühe«, sagte Holcroft. »Ich habe mich inzwischen eingewöhnt. Ich bleibe im Excelsior.«
    »Fahren wir morgen nach Zürich?« fragte Kessler und überließ damit von Tiebolt die Entscheidung.
    »Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, getrennt zu reisen«, sagte Holcroft. »Wenn die Polizei keine Einwände hat, würde ich gern mit dem Wagen fahren.«
    »Sehr gut gedacht, mein Freund«, meinte von Tiebolt. »Die Polizei wird keine Einwände haben, und getrennt zu reisen ist sehr vernünftig. Sie nehmen den Zug, Erich; ich werde fliegen. Noel wird fahren. Ich lasse uns Zimmer im Columbine reservieren.«

    Holcroft nickte. »Wenn ich bis morgen nichts von meiner Mutter oder Helden gehört habe, dann hinterlasse ich die Nachricht, daß sie dort Verbindung mit mir aufnehmen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher