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Der Himmel ist kein Ort

Der Himmel ist kein Ort

Titel: Der Himmel ist kein Ort
Autoren: Dieter Wellershoff
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nebeneinanderher. Schließlich sagte Christoph: »Ich wage ja gar nicht
     mehr zu sagen, worum ich dich bitten wollte.«
    »Worum denn? Sag’s doch.«
    »Helga und ich – wir wünschen uns, dass du uns traust.«
    Er spürte, wie eine schwarze Welle sich in ihm auftürmte und ihn zu überfluten drohte. Er konnte nur nicken, um deutlich zu
     machen, dass er die Frage verstanden hatte, während er stumm, mit gesenktem Kopf weiterging. Schließlich sagte er: »Ich weiß
     nicht, ob das eine gute Wahl ist. Ich bin kein Glücksbringer.«
    |300| »Unserer warst du«, sagte Christoph. Dann fügte er hinzu: »Es ist unser gemeinsamer Wunsch.«
    »Gut, ich mach es«, sagte er. Und spürte eine gewisse Erleichterung.
    Christoph bedankte sich überschwänglich. Und nun gingen sie unbeschwert weiter. »Was für ein schöner Herbsttag«, sagte Christoph.
    Ja, es war ein schöner Herbsttag. Das Laub hatte sich bunt gefärbt, und einzelne Blätter lösten sich von den Zweigen und segelten
     zu Boden. Die Viehweiden rechts und links des Weges waren leer, und das Gras war fahl geworden. Sie blieben einen Augenblick
     stehen, um sich umzuschauen, gingen dann schweigend weiter. Der Himmel war strahlend blau.

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|302| Bibliographie: Dieter Wellershoff
    Gottfried Benn – Phänotyp dieser Stunde, 1958/86
    Der Gleichgültige. Versuche über Hemingway, Camus, Benn und Beckett, 1963/75
    Ein schöner Tag. Roman, 1966/67/81
    Die Schattengrenze. Roman, 1969/71/81
    Literatur und Veränderung. Essays, 1969/71
    Das Schreien der Katze im Sack. Hörspiele, 1970
    Einladung an alle. Roman, 1972/86/88/93
    Literatur und Lustprinzip. Essays, 1973/75
    Doppelt belichtetes Seestück. Erzählungen und Gedichte, 1974
    Die Auflösung des Kunstbegriffs. Essays, 1976
    Die Schönheit des Schimpansen. Roman, 1977/2000
    Glücksucher. Vier Drehbücher und begleitende Texte, 1979
    Die Wahrheit der Literatur. Sieben Gespräche, 1980
    Das Verschwinden im Bild. Essays, 1980
    Die Sirene. Novelle, 1980/82/92/96
    Der Sieger nimmt alles. Roman, 1983/86/95/2002
    Die Arbeit des Lebens. Autobiographische Texte, 1985
    Die Körper und die Träume. Erzählungen, 1986/93/96
    Flüchtige Bekanntschaften. Vier Drehbücher und begleitende Texte, 1987
    |303| Wahrnehmung und Phantasie. Essays, 1988
    Der Roman und die Erfahrbarkeit der Welt. Vorlesungen über den Roman, 1988/2005
    Pan und die Engel. Ansichten von Köln, 1990/99
    Blick auf einen fernen Berg. Über das Sterben, 1990/95
    Das geordnete Chaos. Essays zur Literatur, 1992
    Im Land des Alligators. Floridanische Notizen, Reisebericht, 1992
    Zwischenreich. Gedichte, 1993
    Tanz in Schwarz. Prosaminiaturen, 1993
    Angesichts der Gegenwart. Texte zur Zeitgeschichte, 1993
    Der Ernstfall. Innenansichten des Krieges, Autobiographischer Bericht, 1995/97
    Inselleben. Zum Beispiel Juist, 1995
    Zikadengeschrei. Novelle, 1995/99/2003
    Das Schimmern der Schlangenhaut. Frankfurter Poetikvorlesungen, 1996
    Das Kainsmal des Krieges. Texte zur Zeitgeschichte, 1998
    Der Liebeswunsch. Roman, 2000, neun weitere Auflagen.
    Der verstörte Eros. Zur Literatur des Begehrens. Literaturhistorischer Essay, 2001/04
    Die Frage nach dem Sinn. Rede vor Abiturienten, 2003
    Das normale Leben. Erzählungen, 2005/07
    Der lange Weg zum Anfang, Zeitgeschichte, Lebensgeschichte, Literatur, 2007
    Zwischenreich. Gedichte, erweiterte und veränderte Ausgabe, 2008
    Der Himmel ist kein Ort. Roman, 2009
     
    Werke, Bd. 1 bis 6, herausgegeben von Keith Bullivant und Manfred Durzak 1996. Die Edition wird fortgesetzt.

Informationen zum Autor
    Dieter Wellershoff , geboren am 3. November 1925 in Neuss, lebt in Köln. Er schrieb Romane, Novellen, Erzählungen, Essays und autobiographische
     Bücher, z. B. »Der Ernstfall«, 1995, über seine Erfahrungen im 2. Weltkrieg. Wellershoff hielt poetologische Vorlesungen an
     in- und ausländischen Universitäten, zuletzt in Frankfurt a. M. Er erhielt u. a. den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den
     Heinrich-Böll-Preis, den Hölderlin-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis und den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. Übersetzungen
     erschienen in bisher 15 Sprachen. Dieter Wellershoffs literarisches, essayistisches und autobiographisches Werk erscheint
     bei Kiepenheuer & Witsch, auch gesammelt in einer sechsbändigen Werkausgabe, hg. v. K. Bullivant und M. Durzak, die weitergeführt
     wird. In den letzten Jahren erschienen der Roman »Der Liebeswunsch«, 2000, der Essayband »Der verstörte Eros. Zur Literatur
     des
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