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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden
Autoren: Ake Edwardson
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Nachmittagsflug nach Malaga, zwei Wochen später zurück. Es lag auf dem Flurtischchen wie eine Art Erinnerung.
    »Klar mein ich die«, sagte sie.
    »Nein«, sagte er, »ich werde den Flug nicht stornieren.«
    *
    »Wo zum Teufel sind sie«, sagte Ringmar über den Tisch, aber mehr zu sich selbst.
    Sie versuchten eventuelle Freunde von Jerner zu finden, Kollegen von ihm, Verwandte, die es nicht gab. Er schien keine Bekannte zu haben.
    In den letzten Tagen war er krankgeschrieben gewesen. Als er bei Winter war, kam er nicht von der Arbeit. Er ist direkt dorthin zurückgefahren, hatte Winter gedacht, als er die Information bekam.
    Vielleicht nur, um abzuhauen. Wohin?
    Winter schaute von seinem Teller auf. Ihm war etwas schwindlig gewesen, als er sich gesetzt hatte, aber das war jetzt vorbei.
    »Wir fahren raus zu dem Alten«, sagte er.
    »Carlström? Warum? Die von Skövde sind doch dort gewesen.«
    »Darum geht es nicht… da ist etwas… anderes, das irgendwie mit Carlström zu tun hat.«
    Er schob den Teller beiseite. »Verstehst du? Etwas, das uns vielleicht hilft.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das verstehe«, sagte Ringmar.
    »Er hat was gesagt. Oder auch nicht gesagt. Und bei ihm zu Hause ist… auch etwas. Ich hab da was gesehen. Glaub ich.«
    »Okay«, sagte Ringmar. »Hier in der Stadt können wir im Augenblick sowieso nichts mehr tun. Warum nicht.«
    »Ich fahre«, sagte Winter.
    »Schaffst du das?«
    »Nach dieser stärkenden Mahlzeit? Machst du Witze?«
    »Wir können auch einen Fahrer auftreiben«, sagte Ringmar.
    »Nein. Die Leute werden alle für die Türklopfaktion gebraucht.«
    Das Telefon klingelte. »In einer Stunde Pressekonferenz«, sagte Birgersson.
    »Die musst du allein machen, Sture«, erwiderte Winter.
    *
    Winter rauchte einen Zigarillo, bevor sie losfuhren. Das Nikotin machte ihn wieder munter. Er schaute nicht zu den Schlagzeilenplakaten beim Zeitungskiosk.
    Die Stadt war leer. Vielleicht normal für einen Weihnachtstag. Jetzt ging auch er seinem Ende zu. Über Pellerins Margarinefabrik lauerte die Dämmerung.
    »Ich hab noch mal in Skövde angerufen«, sagte Ringmar. »Nichts bei Carlström, keine Reifenspuren, die hätten sie im Schnee gesehen.« Er stellte den Funk ein. »Und der alte Smedsberg schweigt in seiner Zelle.«
    »Hm.«
    »Und jetzt fängt es an zu schneien«, sagte Ringmar. Er spähte schräg nach oben durch die Windschutzscheibe. »Die Spuren verschwinden jetzt wieder.«
    Sie hatten einen neuen und schnelleren Weg zu Carlströms Hof gefunden. Unterwegs kamen sie an Smedsbergs Hof vorbei. Es schien lange geschneit zu haben dort auf dem Land.
    Winter hatte ihren Besuch nicht angekündigt, aber Carlström schien mit ihnen gerechnet zu haben.
    »Entschuldigung, wenn wir schon wieder stören«, sagte Winter.
    »Sparen Sie sich die Floskeln«, sagte Carlström. »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Ja, bitte.«
    Carlström ging zum Herd, der zu glühen schien. Winter konnte sich keinen Ort vorstellen, der wärmer war als diese kleine Küche. Vielleicht die Hölle, aber er war der Überzeugung, dass es dort kalt sein musste.
    Diese Wärme hier drinnen würde ihn mitten in einem Satz einschlafen lassen.
    »Was für eine schreckliche Geschichte«, sagte Carlström.
    »Wo kann Mats jetzt sein?«, fragte Winter.
    »Ich weiß es nicht. Hier ist er nicht.«
    »Nein, das weiß ich. Aber wohin könnte er gefahren sein?«
    Carlström gab Kaffee in den Kessel, indem er gegen die rostige Dose tippte.
    »Er hatte das Meer gern«, sagte er schließlich.
    »Das Meer?«
    »Das flache Land mochte er nicht«, sagte Carlström. »Es sieht zwar aus wie ein Meer, aber es ist ja keins.« Er drehte sich um. Winter sah eine Wärme in seinen Augen, die vielleicht immer dort gewesen war, die er aber vorher nicht bemerkt hatte. »Er lief herum und dachte sich Phantasien über den Himmel da oben aus, die Sterne und so, und das Flachland, das ein Meer war.«
    »Das Meer«, wiederholte Winter und sah Ringmar an. »Kennen Sie eine Stelle, wo er manchmal hingefahren ist? Eine Person?«
    »Nein.« Carlström kam mit dem Kaffee. Auf dem Tisch standen merkwürdig kleine Tassen, merkwürdig elegant. Winter starrte auf sie herunter. Sie sagten ihm etwas. Es hing mit dem zusammen, das ihn dazu gebracht hatte, hierher zu fahren.
    Ringmar erzählte von Georg Smedsberg.
    Carlström brummte etwas, das sie nicht verstanden.
    »Wie bitte?«, sagte Winter.
    »Er war es«, sagte Carlström.
    »Ja«, antwortete
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