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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden
Autoren: Ake Edwardson
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Stimme.
    Vor dem Panorama warteten Taxis. Die Glaswände des Hotels waren mit einem Sternenmuster verziert.
    Winter parkte vor dem Studentenheim. Die meisten Fenster waren genauso dunkel wie die Fassade.
    Bergenhem und Börjesson rutschten auf den Rücksitz.
    »Niemand ist herausgekommen oder hineingegangen«, sagte Bergenhem.
    »Wirklich niemand?«
    »Nein.«
    »Dann gehen wir jetzt rein«, sagte Winter.

45
    Winter klopfte an Gustav Smedsbergs Tür. Nach dem zweiten Klopfen öffnete er. Er ließ die Klinke los und ging zurück durch den Vorraum, ohne zu grüßen oder etwas zu sagen.
    Warum ist er allein gelassen worden?, dachte Ringmar. Das hätte nicht passieren dürfen.
    Sie folgten Gustav in das Zimmer, das in Richtung Mossens schaute. Die Hochhäuser auf dem gegenüberliegenden Hügel ragten in den Himmel. Das Feld darunter lag verlassen da und war gefleckt von schwarzem Schnee.
    Gustav Smedsberg blieb wortlos stehen.
    »Wo ist Mats?«, fragte Winter.
    Gustav Smedsberg zuckte zusammen.
    »Es eilt«, sagte Winter. »Es geht um das Leben eines kleinen Jungen.«
    »Woher wissen Sie… von Mats?«, fragte Smedsberg.
    »Das erzählen wir Ihnen später«, sagte Winter, »aber jetzt EILT es.«
    »Was soll das bedeuten… ein Junge?«
    »Ist Mats hier gewesen?«, fragte Ringmar. Gustav Smedsberg nickte.
    »Wann?«
    »Ich weiß ni… irgendwann heute Morgen. Heute Nacht.«
    »War er allein?«
    »Ja… von was für einem Jungen reden Sie?«
    »Haben Sie keine Zeitungen gelesen oder ferngesehen oder Radio gehört?«
    »Nein…«
    Winter sah, dass er wirklich nichts wusste. »Hat Mats nichts gesagt?«
    »Wovon?« Winter erzählte rasch.
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja. Wir sind ja in seiner Wohnung gewesen.«
    »Oh, Scheiße.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Dass er… verreisen will. Weit weg.«
    »Allein?«
    »Er hat von niemand anders gesprochen. Keinem Jungen… oder so.«
    »Weit weg? Haben Sie von mir erzählt?«, fragte Ringmar. »Was bei… Ihnen zu Hause passiert ist? Und mit… Georg. Gestern Nacht.«
    »Ja…«
    »Was hat er da gesagt?«
    »Er hat… geweint. Er hat gesagt, dass er froh ist.«
    »Wo kann er sein? Wohin kann er gefahren sein?«
    »Wahrscheinlich dorthin…«
    »Er ist da gewesen, aber schon wieder weg«, sagte Ringmar. »Wir kommen von dort.«
    Gustav Smedsberg sah erschöpft aus, oder schlimmer. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich weiß nicht, wo er ist. Sie müssen mir glauben. Ich will auch nicht, dass… etwas passiert.«
    »Kann etwas passieren?«, fragte Winter. »Was kann passieren? Sie haben ihn gesehen, Sie kennen ihn.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Gustav Smedsberg. »Ich weiß ni…« Er sah Winter an und sagte: »Er… er hat was vom Fliegen geredet.«
    »Fliegen? Wohin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Von wo?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Von wo könnte es sein? Sie kennen ihn.«
    »Nein, nein.«
    »Sie haben ihn öfter getroffen als ich«, sagte Winter.
    »Er hat mir nie etwas… von alldem erzählt«, sagte Gustav Smedsberg und schaute auf. »Nichts. Aber…«
    »Aber?«
    »Er wirkte… unheimlich. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Als ob… alles wieder da wäre. Ich kann es nicht erklären.«
    Du brauchst es nicht zu erklären, dachte Winter.
    »Wir fahren jetzt, aber einer der Polizisten bleibt bei Ihnen, und später schicken wir jemanden vorbei, der Ihnen hilft«, sagte er. »Wir unterhalten uns später weiter.«
    Gustav schien ihn nicht zu hören. Er stand immer noch mitten im Zimmer, als sie ihn verließen. Auf dem Weg nach unten ging das Licht aus. Von draußen sah Winter Gustavs Silhouette am Fenster.
    »Gustav hat mir was im Auto erzählt«, sagte Ringmar.
    »Ja?«
    »Aris Kaite war der falsche Zeitungsbote. Aris ist ihm gefolgt.«
    »Warum?«
    »Er hatte Gustav im Verdacht, dass er ihn niedergeschlagen hatte.«
    »Er hat sich getäuscht.«
    »Und er hat es in der Nacht bestätigt bekommen«, sagte Ringmar. »Er hat gesehen, wie der Alte versucht hat, seinen Sohn niederzuschlagen.«
    »Hast du das mit Kaite schon überprüft?«
    »Ja.«
    »Herrgott. Wusste Gustav es?«
    »Er hat nicht gesehen, wer es war. Aber Kaite hat es gesehen.«
    »Und Gustav hat seinen Vater gesehen?«
    »Ja, aber er hat ihn nicht erkannt.«
    »Kaite hat es ihm also erzählt?«
    »Ja.«
    »Und er wollte ihm nicht glauben«, sagte Winter.
    »Sehr kompliziert«, sagte Ringmar. Sie gingen zum Auto.
    »Wir fahren zu mir nach Hause und essen was«, sagte Winter. Er dachte an
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