Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe
Autoren: J. R. R. Tolkien
Vom Netzwerk:
nicht geheim, sondern auf vielen Schlachtfeldern vernommen worden, seit die Welt jung war. Baruk Khazâd! Khazâd aimênu! »Äxte der Zwerge! Zwerge über euch!« Der Name von Gimli selbst und die Namen all seiner Verwandten sind indes nördlichen(menschlichen) Ursprungs. Ihre geheimen und »verborgenen« Namen, ihre eigentlichen Namen, haben die Zwerge niemals einem Angehörigen einer fremden Rasse enthüllt. Sogar auf ihre Grabsteine schrieben sie sie nicht.
    II. ZUR ÜBERSETZUNG
    Um den Inhalt des Roten Buches als eine Geschichte darzubieten, die Leute von heute lesen können, ist der gesamte sprachliche Bestand so weit wie möglich mit Worten unserer Zeit wiedergegeben worden. Nur die der Gemeinsamen Sprache fremden Sprachen wurden in ihrer ursprünglichen Form belassen; aber sie treten hauptsächlich in Personen- und Ortsnamen in Erscheinung.
    Die Gemeinsame Sprache als die Sprache der Hobbits und ihrer Erzählungen ließ sich nicht anders als mit modernem Englisch/Deutsch wiedergeben. In diesem Prozess hat sich der Unterschied zwischen den verschiedenen Arten, das Westron zu sprechen, abgeschwächt 86 . Es ist versucht worden, diese verschiedenen Sprechweisen durch Abwandlungen der verwendeten Sprache darzustellen; aber die Abweichungen zwischen Aussprache und Idiom im Auenland und dem von den Elben oder von der Oberschicht der Menschen von Gondor gesprochenen Westron waren größer, als in diesem Buch gezeigt wird. Die Hobbits sprachen zumeist einen ländlichen Dialekt, während in Gondor und Rohan eine Sprache gebräuchlich war, die altertümlicher und feierlicher und zugleich knapper war.
    Auf eine dieser Abweichungen sei hier hingewiesen, denn es hat sich als unmöglich herausgestellt, sie wiederzugeben, obwohl es oft wichtig gewesen wäre. Das Westron machte in den Pronomen der zweiten (und oft auch in denen der dritten) Person unabhängig vom Numerus einen Unterschied zwischen »familiären« und »respektvollen« Formen. Indes war es eine der Eigentümlichkeiten des Sprachgebrauchs im Auenland, dass die respektvollen Formen aus der Umgangssprache verschwunden waren. Sie waren nur noch bei Dorfbewohnern üblich, besonders im Westviertel, die sie als Koseworte gebrauchten. Das war unter anderem der Grund, warum die Leute in Gondor die Redeweise der Hobbits als merkwürdig bezeichneten. In den ersten Tagen seines Aufenhalts in Minas Tirith gebrauchte zum Beispiel Peregrin Tuk die familiären Formen bei Leuten aus allen Schichten und sogar dem Herrn Denethor gegenüber. Das mag den betagten Truchsess belustigt haben, aber seine Diener müssen erstaunt gewesen sein. Zweifellos trug diese zwanglose Verwendung der familiären Formen dazu bei, dass sich unterdem Volk das Gerücht verbreitete, Peregrin sei in seinem eigenen Land eine sehr hochgestellte Persönlichkeit 87 .
    Man wird bemerken, dass Hobbits, wie zum Beispiel Frodo, oder andere Personen, etwa Gandalf und Aragorn, nicht immer im selben Stil sprechen. Das ist beabsichtigt. Die gebildeteren und begabteren unter den Hobbits hatten einige Kenntnisse in der »Buchsprache«, wie sie im Auenland bezeichnet wurde; sie erkannten rasch den Stil ihrer Gesprächspartner und übernahmen ihn. Es war jedenfalls natürlich, dass vielgereiste Leute mehr oder weniger nach der Art derjenigen redeten, unter denen sie sich befanden, besonders im Fall von Menschen wie Aragorn, die sich oft bemühten, ihre Herkunft oder ihr Vorhaben zu verbergen. Indes hielten in jenen Tagen alle Feinde des Feindes das in Ehren, was aus den alten Zeiten stammte, nicht nur in der Sprache, sondern auch in anderen Dingen, und sie erfreuten sich daran entsprechend ihrem Wissen. Die Eldar, die ganz besonders wortgewandt waren, beherrschten viele Stile, obwohl sie am natürlichsten auf eine Weise redeten, die ihrer eigenen Sprache am nächsten kam und die sogar noch altertümlicher war als die von Gondor. Auch die Zwerge waren redegewandt und passten sich bereitwillig ihren Gesprächspartnern an, wenngleich ihre Aussprache manchen etwas hart und guttural vorkam. Die Orks und Trolle dagegen redeten, wie es ihnen passte, ohne Liebe zu Wörtern oder Dingen; und ihre Sprache war in Wirklichkeit noch würdeloser und gemeiner, als ich es gezeigt habe. Ich nehme nicht an, dass sich irgendjemand eine genauere Wiedergabe wünscht, obwohl Vorbilder leicht genug zu finden sind. Ziemlich dieselbe Redeweise kann man noch heute unter den Orkgesinnten hören: langweilig und Hass und Verachtung ständig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher