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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe
Autoren: J. R. R. Tolkien
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niederließen, hatten sie ihr früheres Idiom schon fast vergessen. Das war offenbar eine Menschensprache vom oberen Anduin gewesen und verwandt mit der Sprache der Rohirrim; obwohl die südlichen Starren anscheinend eine mit dem Dunländischen verwandte Sprache angenommen hatten, ehe sie nach Norden ins Auenland gekommen waren 84 .
    Zu Frodos Zeiten waren von alledem noch einige Spuren vorhanden in ortsüblichen Wörtern und Namen, von denen viele den in Thal oder Rohan vorkommenden ähnelten. Besonders bemerkenswert waren die Namen der Tage, Monate und Jahreszeiten; verschiedene andere Wörter derselben Art (wie Mathom und Smial) waren auch noch allgemein gebräuchlich, und weitere waren in Ortsnamen von Bree und dem Auenland erhalten. Auch die Personennamen der Hobbits waren eigenartig, und viele stammten aus alten Zeiten.
    Hobbit war der Name, den die Auenlandbewohner auf ihre Artgenossen anwandten. Von den Menschen wurden sie Halblinge und von den Elben Pheriannath genannt. An den Ursprung des Wortes Hobbit konnten sich die meisten nicht mehr erinnern. Indes scheint es, als sei es ein Name gewesen,den die Falbhäute und Starren zuerst den Harfüßen gegeben hatten, und eine verballhornte Form eines in Rohan unverstümmelt erhaltenen Wortes: holbytla, »Höhlenbauer«.
    Von anderen Rassen
    Ents. Das älteste der im Dritten Zeitalter noch lebenden Völker waren die Onodrim oder Enyd. Ent war die Form ihres Namens in der Sprache von Rohan. Den Eldar waren sie schon in alten Zeiten bekannt, und die Ents schrieben denn auch den Eldar zwar nicht ihre eigene Sprache zu, aber das Verlangen zu sprechen. Die Sprache, die sie entwickelt hatten, war allen anderen unähnlich: schwerfällig, klangvoll, reich an Worthäufungen und Wiederholungen, geradezu langatmig; eine mit einer Vielzahl von Vokalschattierungen und Unterscheidungen nach Ton und Quantität gebildete Sprache, die nicht einmal die Schriftgelehrten der Eldar schriftlich wiederzugeben versucht hatten. Die Ents bedienten sich dieser Sprache nur untereinander; aber sie brauchten sie nicht geheim zu halten, denn kein anderer konnte sie lernen.
    Die Ents selbst waren jedoch sehr begabt für Sprachen, lernten sie schnell und vergaßen sie niemals. Die Sprachen der Eldar schätzten sie vor allem und die altertümliche Hochelbensprache am höchsten. Die seltsamen Wörter und Namen, die nach den Aufzeichnungen der Hobbits von Baumbart und anderen Ents gebraucht wurden, sind also elbisch oder Bruchstücke der Elbensprache, die auf Ent-Weise aneinandergereiht wurden 85 . Manche sind Quenya: zum Beispiel Taurelilómea-tumbalemorna Tumbaletaurea Lómeanor, was man mit »waldvielschattig-tieftalschwarzes tieftalwaldiges Dunkelland« übersetzen könnte und womit Baumbart mehr oder weniger sagen wollte: »Da ist ein schwarzer Schatten in den tiefen Tälern des Waldes.« Manche Wörter wie etwa Fangorn , »Bart-(von)Baum« oder Fimbrethil , »Schlankbirke«, sind Sindarin.
    Orks und die Schwarze Sprache. Ork ist in der Sprache von Rohan die Form des Namens, den die anderen Rassen diesem widerlichen Volk gaben. In Sindarin lautete er orch. Verwandt damit war zweifellos das Wort uruk aus der Schwarzen Sprache, obwohl es in der Regel nur auf die großen Orksoldaten angewandt wurde, die um diese Zeit aus Mordor und Isengart ausschwärmten. Die minderen Sorten wurden, vor allem von den Uruk-hai, snaga, »Sklave«, genannt.
    Die Orks wurden zuerst von der Dunklen Macht des Nordens in der Altvorderenzeit gezüchtet. Es heißt, sie hätten keine eigene Sprache gehabt, sondern von anderen Sprachen übernommen, was sie konnten, und das dann nach ihrem Belieben umgemodelt; indes brachten sie nur ein primitives Kauderwelsch zustande, das kaum für ihre eigenen Bedürfnisse ausreichte, es sei denn für Flüche und Schimpfwörter. Und diese Geschöpfe, die voller Bosheit steckten und sogar ihresgleichen hassten, entwickelten rasch ebenso viele barbarische Dialekte, wie es Gruppen oder Siedlungen von ihrer Rasse gab, sodass ihnen ihre orkische Sprache im Umgang mit den verschiedenen Stämmen wenig nützte.
    Deshalb bedienten sich die Orks im Dritten Zeitalter, wenn sie sich untereinander verständigen wollten, des Westrons; und für viele der älteren Stämme, etwa jene, die sich noch im Norden und im Nebelgebirge aufhielten, war das Westron schon lange die Muttersprache gewesen; allerdings gebrauchten sie es auf eine Weise, die es kaum weniger unschön machte als Orkisch. In diesem
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