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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen
Autoren: Mary Lyons
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1. KAPITEL
    “Sie sind also die junge Dame, die uns heute Nachmittag über die neuesten Entwicklungen auf dem europäischen Rentenmarkt informieren wird?”
    Der grauhaarige Vorstandsvorsitzende eines namhaften amerikanischen Industriekonzerns lächelte die junge blonde Frau freundlich an und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu:
    “Wir sind alle schon sehr gespannt auf Ihre Ausführungen.”
    “Nun … ich …” Samantha Thomas räusperte sich nervös und überlegte verzweifelt, was sie diesem international bekannten Geschäftsmann, der über das Thema ihres Referats sicher mehr zu sagen gewusst hätte als sie, antworten sollte.
    Vor Aufregung war sie im Moment keines klaren Gedankens fähig und hatte sogar Mühe, Kaffeetasse und Teller einigermaßen ruhig in der Hand zu halten.
    Was, um alles in der Welt, mache ich hier in New York?
    fragte sie sich verzagt. Wie hatte sie sich nur dazu überreden lassen können, bei diesem hochkarätig besetzten Seminar für internationale Finanzexperten und Wirtschaftsfachleute einen Vortrag zu halten?
    Ihr grauhaariger Gesprächspartner schien zu ahnen, was in ihr vorging, denn er klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. “Wenn Sie erst einmal so lange wie ich im Geschäft sind, werden Sie erkennen, dass man im Leben nie auslernt. Lassen Sie sich also von uns alten Hasen nicht einschüchtern. Ich bin sicher, Sie werden Ihre Sache gut machen”, fügte er mit einem ermutigenden Lächeln hinzu, ehe er sich einer Gruppe von Wirtschaftsanwälten zuwandte.
    Samantha ließ sich von einem vorbeigehenden Kellner Kaffee nachschenken und versuchte, ihre flatternden Nerven wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Organisatoren des Seminars würden sie ja wohl kaum um einen Vortrag gebeten haben, wenn sie kein Vertrauen in ihre berufliche Qualifikation gehabt hätten. Und abgesehen davon hatte sie es beim Pensionsfonds der Minerva Utilities Management London immerhin schon zur Teamleiterin gebracht.
    Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch, als plötzlich jemand ihren Namen rief. Es war Candy, eine Assistentin des Organisators dieses Seminars.
    “Tut mir Leid, dass ich Sie vorhin beim Mittagessen allein gelassen habe”, entschuldigte sich das junge Mädchen, nachdem es sich durch die Menge zu Samantha durchgekämpft hatte.
    “Aber wir hatten ein ernsthaftes Problem. Der Mann, der Sie den Teilnehmern vorstellen und ein paar einleitende Worte zu ihrem Vortrag hätte sagen sollen, ist über Nacht krank geworden. Mein Chef hat den ganzen Vormittag nach einem Ersatz
    herumtelefoniert. Dass er letztendlich Erfolg hatte, verdanken wir Ihnen.” Candy lachte. “Offenbar haben Sie an höchster Stelle Freunde.”
    In ihrer augenblicklichen Verfassung vermochte Samantha Candys übersprudelndem Redefluss nur schwer zu folgen.
    “Welche Freunde?”, fragte sie stirnrunzelnd. “Ich kenne so gut wie niemanden hier in New York.”
    “So?” Candy grinste. “Auch nicht den überaus attraktiven Mr.
    Matthew Warner?”
    “Mr. Matthew Warner?”, wiederholte Samantha verwirrt und blickte das dunkelhaarige Mädchen verständnislos an. “Nun ja …
    ich kannte einmal jemanden, der so hieß, aber … das war in England. Und es ist eine Ewigkeit her. Hier muss ein Irrtum vorliegen.”
    “Wohl kaum.” Wieder lächelte Candy vie lsagend. “Der liebe Mr. Warner scheint sich nämlich recht gut an Sie zu erinnern.
    Zuerst hat er strikt abgelehnt, uns zu helfen. Dann hat ihm mein Boss Ihren Lebenslauf gefaxt, und siehe da, wenig später rief seine Sekretärin an und teilte uns mit, Mr. Warner würde sich freuen, heute Nachmittag hier den Vorsitz zu führen - und die Bekanntschaft mit einer alten Freundin zu erneuern.”
    Während Samantha in Gedanken das Rätsel zu entwirren versuchte, versetzte Candy ihr plötzlich einen leichten Stoß mit dem Ellbogen.
    “Da ist er schon”, raunte das junge Mädchen ihr zu. “Er steht drüben an der Tür. Falls Sie diesen tollen Typ tatsächlich vergessen haben, sollten Sie sich auf Ihren Geisteszustand untersuchen lassen.” Candy lachte leise. “Er sieht nicht nur fantastisch aus und ist sagenhaft reich, sondern er ist, wenn ich recht unterrichtet bin, derzeit auch ohne feste Freundin. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk kann eine Frau sich doch gar nicht wünschen!”
    “Wir haben aber erst April”, hörte Samantha sich erwidern.
    Was rede ich nur für einen Schwachsinn, dachte sie verärgert und sah zur Tür.
    “Wen kümmert’s?” Candy kicherte. “Ich würde
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