Der gestohlene Traum

Ljoscha sehr ernst. »Aber vom Standpunkt der Mathematik her werdet ihr immer parallel existieren. Und eure Wege werden sich niemals überkreuzen. Niemals. Sie werden euch das Rückgrat nicht brechen. Aber auch ihr werdet sie nie vernichten.«
    »Schöne Aussichten«, sagte Gordejew mit einem freudlosen Lächeln.
    * * *
    Tamara Sergejewna Ratschkowa schnitt eine Scheibe von dem appetitlichen, mit Kräutern gewürzten Filetbraten ab und legte sie ihrem Mann auf den Teller.
    »Danke, Mamotschka«, sagte ihr Mann und hob sein Glas. »Lass uns auf das neue Jahr trinken, möge es genauso gut werden wie das vergangene. Wir beide sind schon alt, wir brauchen nicht mehr viel vom Leben. Möge Gott uns Gesundheit und stille Freuden schenken. Habe ich Recht?«
    »Du hast Recht, Papotschka«, stimmte Tamara Sergejewna zu. »Lass uns auf das neue Jahr trinken und auf uns beide. Wir sind immerhin seit vierzig Jahren zusammen, das ist keine Kleinigkeit. Du bist zwar ein verrückter Philatelist, aber ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, lächelte Arsenn und leerte mit kleinen Schlucken sein Glas.