Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Haus zu kaufen.«
    »Roger würde das Leben auf dem Land vorziehen, denke ich.«
    »Keine Sorge, wir ziehen nicht in die Stadt. Er würde es dort hassen, genau wie ich!« Muriel trommelte mit den Fingern auf der Armlehne ihres Sessels.
    »Wissen Sie, vor vielen Jahren, als ich in dieses Haus kam, um den alten Reverend Pattinson zu versorgen, da war ich wirklich begeistert! Ich war verwitwet, mittellos, ohne Wohnung und genauso arm wie Dilys, nachdem ihr Ehemann mit dieser Kellnerin durchgebrannt war. Allerdings hatte ich mehr Glück als sie. Als man mir gesagt hat, dass Miss Pattinson, wie sie damals hieß, gefragt hätte, ob ich nicht Lust hätte, als Haushälterin für ihren Vater zu arbeiten, da erschien mir das wie ein Wunder. Ich habe ihr direkt geschrieben und das Angebot angenommen. Ich habe mich mit Miss Pattinson und dem alten Reverend getroffen, und wir kamen von Anfang an fantastisch miteinander zurecht. Es sah aus, als wäre es so vorherbestimmt gewesen, irgendwie, dass ich hierher komme. Er hat überhaupt keine Probleme gemacht, der alte Reverend Pattinson. Ein wenig geistesabwesend und ein Bücherwurm, das ist alles. Aber er hat gegessen, was auch immer ich ihm auf den Tisch gestellt habe, er war immer höflich zu mir und hat meine Instruktionen befolgt. Wenn ich ihm gesagt habe, dass er seine Jacke wechseln soll, dann ist er losgezockelt und hat es getan. Er war so ein netter alter Bursche.«
    »Und Sie hatten Verwandte im Dorf. Ein weiterer Grund herzuziehen.« Sie sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an.
    »Ja, habe ich. Woher wissen Sie das?«
    »Ruth Aston hat mir erzählt, dass Martin Jones Ihr Onkel ist. Er hat ihr gesagt, dass Sie eine Anstellung suchen, und ihm hat sie den Vorschlag gemacht, dass Sie herkommen und als Haushälterin arbeiten sollen.«
    »Das ist richtig. Aber Kevin war es, der mir den Brief geschrieben hat, weil Onkel Martin nicht ans Briefeschreiben gewöhnt war. Kevin ist mein Cousin, wie Sie sich denken können. Nicht, dass ich oft zur Farm rausgehe. Ich kann Roger nicht mit dorthin nehmen. Er benimmt sich einfach nicht. Es ist wirklich eigenartig. Mein Onkel hat immer gesagt, Old Billy Twelvetrees wäre der beste Farmarbeiter gewesen, den er je gehabt hätte. Reverend Pattinson hat nie ein böses Wort über die Familie Twelvetrees verloren, wahrscheinlich, weil die alte Mrs. Twelvetrees früher hier geputzt hat. Andererseits war der Reverend ein Mann, der die meiste Zeit nicht mitbekam, was sich vor seiner Nase abspielte. Er hatte ein Problem damit, zwischen dem wirklichen Leben und dem, was er sich als Leben wünschte, zu unterscheiden. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ich verstehe sehr gut«, sagte Markby.
    »Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die so sind.«
    »Er hat zu viel Zeit mit seinen Büchern verbracht, das ist der Grund«, schloss Muriel Scott.
    »Wissen Sie, ich glaube, wir sind uns vor zweiundzwanzig Jahren schon einmal begegnet«, sagte Markby.
    »Als ich zum ersten Mal in dieses Haus kam, um mit Mr. Pattinson zu reden. Eine Frau hat mich in sein Arbeitszimmer geführt, doch zu meiner Schande kann ich mich nicht erinnern, ob Sie das waren.«
    »Ich müsste es gewesen sein, aber ich kann mich auch nicht an Sie erinnern. Ich erinnere mich an einen Beamten, der wegen der Vergewaltigungen in Stovey Woods vorbeigekommen ist, aber nicht an sein Gesicht.«
    »Eigentlich hätte mein Gedächtnis mich informieren müssen, als Sie Meredith und mir die Tür geöffnet und gesagt haben, Sie wären die Haushälterin. Das sind Sie heute selbstverständlich nicht mehr. Aber damals waren Sie es. Ich hätte mich erinnern müssen.« Schweigen breitete sich aus. Dann sagte Muriel ernst:
    »Also war es Old Billy Twelvetrees. Es ergibt Sinn, wenn man genau überlegt. Aber wenn ich daran denke, wie er mit seinem Gehstock über die Straße gehumpelt ist – es fällt schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen.«
    »Er war damals nicht alt. Er war fit, stark und sexuell frustriert. Seine Frau war bettlägerig, und eheliche Beziehungen hatten aufgehört zu existieren. Außerdem neigte er zu Gewalt gegenüber seiner Familie. Er sah keinen Grund, warum er sich das, was er wollte, nicht anderswo holen sollte. Er arbeitete in unmittelbarer Nähe zu Stovey Woods. Alles in allem betrachtet erscheint es nur logisch.«
    »Er hat all die Jahre mitten unter uns gelebt.« Muriel schüttelte den Kopf.
    »Trotz seiner Verbrechen. Ich frage mich, woher er den Mut dazu hatte. Er muss völlig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher