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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat
Autoren: Granger Ann
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Gerechtigkeit entschlüpft, für immer. Und die Tochter entging vielleicht ebenfalls einer Mordanklage, wenn es nach ihrem eifrigen Anwalt ging – es sei denn, sie konnten stichhaltige Beweise für Dilys’ Aussage vorlegen.
    »Und wir hatten sie bereits!«, sagte er leise.
    »Wir hatten sie, und ich habe es nicht erkannt! Marmelade! Ich hatte Marmelade an meiner Manschette, als ich aus dem Cottage der Twelvetrees’ kam. Dilys stand über den Abfalleimer gebeugt und warf gerade etwas weg. Sie warf dieses Marmeladenglas weg! Wenn Ruth sich direkt erinnert hätte, als ich im Vikariat mit ihr sprach, dass Hester ein Glas Marmelade in der Hand hielt, wäre ich wahrscheinlich direkt auf Dilys Twelvetrees gekommen!« Es war nicht der einzige Hinweis gewesen. Späte Einsicht war eine wunderbare Sache, und Markby reflektierte reumütig, was sie ihm nun alles verriet. Ein weiteres Bild war ihm in den Kopf gestiegen, das von Dilys, die ihm die Tür öffnete, als er zu ihrem Vater gewollt hatte. Bei seinem Anblick hatte sie unverzüglich deklariert, dass sie beide
    »nichts damit zu tun« hätten. Er hätte sie direkt an Ort und Stelle fragen sollen, was sie denn meinte? Denn Dilys Twelvetrees hatte nicht unter den Neugierigen bei der Kirche gestanden – woher hatte sie also gewusst, dass es etwas abzustreiten gab? Natürlich bestand die Möglichkeit, dass sie den Kopf durch die Tür gesteckt und von einer Nachbarin die Neuigkeiten erfahren hatte. Doch ihr Abstreiten, noch bevor Markby eine einzige Frage gestellt hatte, erzählte eine andere Geschichte. Es war die typische Reaktion von ihresgleichen auf die bloße Andeutung hin, sie könnte für irgendetwas verantwortlich sein, das Ärger nach sich zog. Er hätte spüren müssen, dass ihre Abwehrreaktion bei seinem Anblick bedeutete, dass sie etwas zu verbergen hatte und dass der Gebrauch von
    »Wir« bedeutete, dass beide gemeint waren, sowohl Dilys als auch der alte Mann. Es klopfte an der Tür.
    »Sir?« Das war Ginny Holdings Stimme, und Sekunden später streckte sie den Kopf herein Sie wirkte aufgeregt.
    »Entschuldigung, wenn ich störe, aber ich dachte, das hier würden Sie gerne erfahren.« Ginny genoss den Augenblick des Triumphs. Sie zögerte, bevor sie die Tür zu Markbys Büro ganz aufstieß, sodass Markby sehen konnte, was sie in den Händen hielt. Es war eine rußverschmierte alte Schuhschachtel.
    »Wir haben sie eben bekommen! Unsere Leute haben sie im Schornstein gefunden! Alles ist noch drin, Sir, der Ring, die Perlenschnur, einfach alles!« Auf Markbys Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
    »Gut gemacht, Ginny!«
    »Großartig«, sagte Pearce mit dumpfer Stimme. Markby sah ihn an. Er hielt sich schon wieder die Backe.
    »Herrgott noch mal, Dave!«, schimpfte Markby müde.
    »Warum gehen Sie nicht endlich zum Zahnarzt? Gleich morgen früh als Erstes! Und wenn Sie fertig sind, kommen Sie zu mir. Wir haben einen neuen Fall, in dem wir ermitteln müssen.«
    »Was?« Pearce starrte seinen Boss verblüfft an.
    »Kommen Sie, Dave! Sie haben selbst gesagt, dass diese Frau eine kaltblütige Mörderin ist! Mr. Pullen und seine Freundin, die Kellnerin, sind beide über Nacht verschwunden und wurden nie wieder gesehen. Dilys hat sich nie die Mühe gemacht, eine Scheidung einzureichen. Das war auch nicht nötig, nicht wahr, wenn sie gewusst hat, dass er tot ist? Sehen Sie, das gleiche Szenario hat sich in diesem Pub in den letzten Wochen wiederholt. Norman Stubbings ist seiner Ehefrau Evie überdrüssig und hat sich mit Cheryl Spencer vergnügt. Der Unterschied ist, dass Evie nicht mit einem Küchenmesser auf Norman losgegangen ist – noch nicht. Nun, Dave, wir haben Arbeit. Fangen wir an.« Draußen vor dem Büro wandte sich ein entsetzter Inspector Pearce an Sergeant Holding.
    »Das meint er doch wohl nicht ernst, oder? Ich soll schon wieder diesen dämlichen alten Wald umgraben?«
    KAPITEL 17
    ROGER WAR draußen im Garten, als Markby vor dem alten Vikariat aus dem Wagen stieg. Als er den Besucher entdeckte, stieß er zum Gruß ein hysterisches Bellen aus und rumpelte in Richtung Tor. Als er dort angekommen war, stand er auf den Hinterbeinen, hängte die riesigen Pfoten über den obersten Balken und sabberte glücklich vor sich hin. Markby tätschelte ihm den Kopf, was Roger förmlich in ein Delirium zu treiben schien, und sagte:
    »Ich bin gekommen, um mit deinem Frauchen zu reden. Wenn du nichts dagegen hast und vom Tor weggehen würdest, damit ich reinkann?«
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