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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen
Autoren: Alexander Wolkow
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der Marranen
Ein Märchen
     
Verlag Progreß Moskau
     
DER AUSGESTOSSENE
    Lieber Freund, reich mir deine Hand, damit ich dich in das Zauberland führe, das durch
eine große Wüste und gewaltige Berge von der übrigen Welt getrennt ist. Dort leben
unter der ewig heißen Sonne gar liebliche Menschlein: die Käuer, die Zwinkerer, die
Schwätzer und noch viele andere.
Einmal beschwor die Hexe Gingema ein Gewitter herauf, das ein Häuschen aus Kansas
mit dem Mädchen Elli und ihrem Hündchen Toto in das Land der Käuer verschlug.
Gingema kam um, für Elli und Toto aber begännen ganz ungewöhnliche Abenteuer.
In der Mitte des Landes, in der schönen Smaragdenstadt, lebte damals ein großer
Zauberer namens Goodwin. Elli beschloss, zu ihm zu gehen, damit er ihr helfe, in die
Heimat zurückzukehren.
Unterwegs schlossen sich ihr ein Strohmann namens Scheuch, ein Mann aus Eisen
namens Eiserner Holzfäller und der Feige Löwe an. Ein jeder von ihnen hatte einen
    sehnlichen Wunsch. Der Scheuch träumte von einem klugen Gehirn für seinen
Strohkopf, der Eiserne Holzfäller von einem liebenden Herzen und der Feige Löwe von
Mut und Tapferkeit. Obwohl Goodwin ein falscher Zauberer war, konnte er ihre
Wünsche erfüllen. Dem Scheuch gab er ein kluges Gehirn aus Sägespänen, die mit
Nadeln und Stecknadeln vermischt waren, dem Eisernen Holzfäller ein liebevolles Herz
aus Holzwolle in einem seidenen Säckchen und dem Feigen Löwen eine Portion Mut
auf einem goldenen Tellerchen.
Goodwin hatte das Leben im Wunderland satt, und er verließ es mit einem Luftballon.
Vor dem Abflug ernannte er den Scheuch zu seinem Nachfolger, und dieser wurde zum
Herrscher der Smaragdenstadt. Den Holzfäller wählten die Käuer, die das Violette
Land bevölkerten, zu ihrem Herrscher, und der Feige Löwe wurde König der Tiere.
Nachdem die sehnlichen Wünsche der drei Freunde in Erfüllung gegangen waren,
kehrten Elli und Toto in ihre Heimat zurück. Dazu verhalfen ihnen die silbernen Zauberschuhe Gingemas, die das Hündchen in der Höhle der Hexe gefunden hatte.*
Es war dem Scheuch nicht beschieden, lange Herrscher der Smaragdenstadt zu bleiben.
Im Lande der Käuer lebte ein böser und tückischer Tischler namens Urfin Juice, dem
ein Zauberpulver in die Hände fiel, das allerlei Dinge beleben konnte. Der Tischler
fertigte Holzsoldaten an, flößte ihnen Leben ein und stellte aus ihnen ein mächtiges
Heer auf, mit dem er die Smaragdenstadt eroberte. Der Scheuch und der Eiserne
Holzfäller, der ihm zu Hilfe geeilt war, wurden von Urfin gefangengenommen und in
einen Turm gesperrt.
Hilfesuchend schrieben der Scheuch und der Holzfäller an Elli einen Brief, den die
Krähe Kaggi-Karr, die ihnen wohlgesonnen war, nach Kansas brachte. Das Mädchen
ließ ihre Freunde natürlich nicht im Stich und machte sich zum zweitenmal in das
Zauberland auf, diesmal in Begleitung ihres Onkels Charlie Black, eines einbeinigen
Seemanns, der viele gute Einfälle hatte und sie geschickt zu verwirklichen wußte. Er
baute zum Beispiel ein Schiff auf Rädern, mit dem er und Elli die Wüste durchquerten.
Der Kampf mit Urfin Juice und seinen Holzsoldaten war nicht leicht, aber Elli und ihre
Freunde gingen aus ihm siegreich hervor.
*Das ist ausführlich im Buch „Der Zauberer der Smaragdenstadt” geschildert worden.
    Urfin wurde vor Gericht gestellt.*
Er hatte eine harte Strafe verdient, aber der einbeinige Seemann Charlie Black wandte
sich an die Richter mit den Worten:
„Freunde! Täten wir nicht besser, diesen Mann sich selbst und seinem Schicksal zu
überlassen?”
Elli unterstützte ihren Onkel:
„Das wird für ihn gewiß die schlimmste Strafe sein!”
Der Scheuch, der Eiserne Holzfäller und der Tapfere Löwe waren der gleichen Ansicht,
und der ehemalige König der Smaragdenstadt wurde unter Schmährufen der Bürger
und Farmer aus der Stadt geführt. Unterwegs drückte ihm jemand spaßeshalber den
Holzclown in die Hand, den er seinerzeit belebt und der ihm als Horcher und Spion
gedient hatte.
„Jetzt geh, wohin du willst”, sagte Faramant, der Hüter des Stadttores, „und versuch, ein
guter Mensch zu werden. Das wird vor allem dir selbst nützen!”
Auf diese guten Worte erwiderte Urfin nur mit einem giftigen Blick auf Faramant.
Hastig entfernte sich Urfin von dem Tor und beschritt den Weg, der mit gelbem
Backstein gepflastert war.
,Alle haben mich verlassen“, dachte er grimmig. Alle, die mir schmeichelten, als ich
mächtig
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